Junior-Ingenieure an der DHBW Mosbach
Von der Konstruktion in 3 D bis zur Fertigung: Alexander vergleicht das Modell mit seinem Entwurf. (Foto: DHBW)
Mosbach. (pm) Die Metallspäne fliegen Tobias fast um die Ohren. Immer wenn sie wie Schneeflocken auf ihn zu sausen, zwinkert er unwillkürlich mit den Augen. Zum Glück kann ihm nichts passieren: Eine dicke Glasscheibe schützt die insgesamt acht Jungen vor Verletzungen, während sie beobachten, wie ihre Arbeit endlich „handfest“ wird.
Acht Schüler der Realschule Obrigheim sind an die DHBW Mosbach gekommen, um einen Stiftehalter am Computer zu planen, zu konstruieren und dann auch mit Hilfe einer Fräsmaschine fertigzustellen. „Spinner VC 560“ heißt das Wunderwerk der Technik, für das die „Fräsbearbeitung von fünf Seiten in einer Aufspannung“ ein Klacks ist. Nur neun Minuten dauert die Fertigung inklusive filigraner Gravur, aber in Wirklichkeit stecken natürlich viele Arbeitsstunden sowohl der Schüler als auch der Laboringenieure der DHBW Mosbach dahinter.
Achim Hantschel, Marius Friedrich, Andreas Lang und Wolfgang Knapp begrüßen die „Technikfreaks“, die von ihren Lehrern für die Junior Ingenieur Akademie (JIA) vorgeschlagen wurden, gerne am Campus Mosbach . Nach der Initiative des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall ist es das Ziel der JIA, junge Menschen noch mehr für Technik zu begeistern, diese begreifbar zu machen und so vielleicht schon einen Anreiz für die spätere Berufswahl zu schaffen. Insgesamt beteiligen sich 16 Realschulen in Baden-Württemberg an diesem Kooperationsprojekt zwischen Realschulen, regionalen Partnern aus der Wirtschaft und den Hochschulen. Es wird neben dem Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e.V., Südwestmetall, auch vom Kultusministerium unterstützt. Joachim Pfisterer, Sport- und Techniklehrer, engagiert sich sehr in der „informationstechnischen Grundbildung“ seiner Schüler. Er war mit ihnen schon beim Schreiner, bei dem DHBW-Partnerunternehmen MPDV und nun zum ersten Mal an der DHBW Mosbach. Mädchen allerdings sind nicht dabei. „Das ist schade“, sagt Pfisterer, „ aber das eine Mädchen, das sich gemeldet hatte, wollte nicht unter so vielen Jungen sein“.
Fast drei Stunden sind alle höchst aufmerksam bei der Sache. Die Programmierung und 3-D- Konstruktion im CAD-Labor können sie selbst ausprobieren, bevor es dann zum Druck des Stiftehalters aus Kunststoff und zur Fräsmaschine geht. „Schon toll“, sagt Hakan, der sich das durchaus „für später mal“ vorstellen kann. „Das interessiert mich sehr und ganz gut Geld verdienen kann man ja auch damit“, meint er. Auch Lorenz findet den Nachmittag „total spannend“ : „Das Konstruieren ist aber auch ziemlich kompliziert“, sagt er.
Die Siebt- bis Achtklässler haben noch ein bisschen Zeit, sich zu entscheiden. Wer sich aber schon jetzt ein bisschen mehr orientieren möchte, ist herzlich eingeladen, am Samstag (14.7.) ab 10 Uhr zum Tag der offenen Tür auf den Campus der DHBW Mosbach in den Lohrtalweg 10 zu kommen. Die DHBW Mosbach und ihre mehr als 120 Partnerunternehmen informieren über ihre Ausbildungsmöglichkeiten und zum ersten Mal an der DHBW Mosbach auch über Weiterbildungsangebote zum akademischen Masterabschluss.