Verkannt, verfolgt, vergessen – Karl Drais

Marina Hofherr (Mitte) vom Tourismusbüro der Gemeinde Waldbrunn erläutert die Bildtafeln auf dem Karl-Drais-Radweg, der von der TG Odenwald gefördert wurde. Auch Gemeindeoberhaupt Bürgermeister Markus Haas hatte es sich nicht nehmen lassen, den Rundweg durch alle Ortsteile auf zwei Rädern zu erkunden. (Foto: Hofherr)

Waldbrunn eröffnet Radweg in Erinnerung an einen genialen Erfinder und Demokrat

Waldbrunn. Geboren als Karl Friedrich Christian Ludwig Freiherr Drais von Sauerbronn gestorben als bekennender Demokrat Karl Drais, in einer Zeit als dies wenig opportun erschien und daher von seinen Gegnern und vom badischen Staat um seine Besitztümer beraubt. Dennoch gelang ihm mit der Erfindung der Laufmaschine, dem ersten Fahrrad, das am häufigsten genutzte Transportmittel der Welt. Doch auch heute fehlt es an Anerkennung.

Da der geniale Erfinder und Menschenfreund, der sich auch anlässlich eines langjährigen Brasilienaufenthalts mit der Lösung sozialer Probleme beschäftigte, wohl auch längere Zeit in Waldkatzenbach gelebt hat, nutzte die Winterhauchgemeinde das 200. Jubiläumsjahr des Fahrrads, um im Rahmen der Mostwochen einen 23,6 Kilometer langen Radrundweg zu realisieren, der durch alle Waldbrunner Ortsteile führt.


Die Eröffnung hatte man in zwei Teilen durchgeführt. So stand am Sonntagabend in der Turmschenke in Waldkatzenbach bei einem Vortrag von Martin Hauge die Person des verkannten und verfolgten Karl Drais im Mittelpunkt. In einem engagierten, kurzweiligen Vortrag, zu dem auch Landrat Dr. Achim Brötel und Bürgermeister Markus Haas gekommen waren, die das touristische Potenzial eines solchen Radwegs lobten, hielt der Karlsruher Fahrradhändler ein flammendes Plädoyer für Drais.

Dieser habe zeitlebens unter der Verfolgung und Verleumdung durch Zeitgenossen zu leiden gehabt, die bis heute nicht von ihrer Wirkung verloren hätten. Anders sei es nicht zu erklären, dass Drais in der Erinnerungskultur insbesondere seiner Heimatstadt Karlsruhe keine angemessene Rolle spielt.

Den zweiten Teil der Eröffnung bestritten zehn Radler, die sich auch von schlechten Wetterprognosen und anfänglichem Nieselregen nicht unterkriegen ließen, auf zwei Rädern. Wobei nicht unerwähnt bleiben sollte, dass die Hälfte der Gruppe auf Pedelecs, also die Unterstützung durch Elektromotoren setzte.

Unter den Teilnehmern, der von Herbert Klahn geführten Gruppe waren auch Bürgermeister Markus Haas und Marina Hofherr vom Tourismusbüro der Gemeinde, die für die Realisierung des Karl-Drais-Rundwegs verantwortlich ist und an diesem Tag die einzelnen Stationen mit Infotafeln zum Leben des genialen Erfinders vorstellte.

So ging es zunächst von der Katzenbuckel-Therme vorbei am Feriendorf in den Ortsteil Waldkatzenbach, wo Drais mehrere Jahre gelebt hat. Hier habe er in Ruhe vor den Anfeindungen an seinen Erfindungen arbeiten können, habe aber auch viel Kontakt zu Einheimischen gehabt, denen er nicht nur aufgrund diverser Reparaturen in Erinnerung geblieben ist, wie in der Waldkatzenbacher Ortschronik berichtet wird. Dort im Haus in der heutigen Freiherr-von-Drais-Straße 23 soll er als Forstmeister gelebt haben, wie eine Tafel erläutert. Vorbei an weiteren Tafeln in der Ortsmitte ging es anschließend rund um den Katzenbuckel, bevor die Steigung von Waldkatzenbach in Richtung Strümpfelbrunn in Angriff genommen werden musste. Vorbei an der Fa. Mosca ging es dann nach Mülben, wo im Gasthaus Engel das stärkende Mittagessen auf die Teilnehmer wartete. Frisch gestärkt, auch mit dem ein oder anderen Mostwochen-Gericht, ging es dann weiter über Weisbach und Dielbach zurück zur Katzenbuckel-Therme.

Wohl zum Dank für die geleerten Teller ließ sich auf der zweiten Streckenhälfte dann auch die Sonne blicken. Angekommen am Ziel dankte Bürgermeister Haas allen Teilnehmern und warb noch einmal für die Waldbrunner Mostwochen, die noch bis Mitte Oktober laufen.

Infos im Internet:

www.mostwochen.de

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