Apfelbäumchen zum Reformationstag

Großeicholzheim. (lm) „Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich noch heute ein Apfelbäumchen pflanzen“, dieser wohl bekannteste Luther-Satz stammt nach Aussage von Pfarrer Ingolf Stromberger gar nicht von dem großen Reformator, ist auch in keiner der 80.000 Seiten seiner überlieferten Reden zu finden, sondern wird ihm zugeschrieben, weil er absolut zur Einstellung und zum Leben Martin Luthers passt.

Auf jeden Fall freue ihn sehr, dass die gemeinschaftliche Pflanzung eines Apfelbäumchens von bürgerliche Gemeinde Seckach samt Ortschaftsverwaltung Großeicholzheim und Evangelischer Kirchengemeinde Großeicholzheim als Zeichen der Erinnerung so großen Anklang gefunden habe.

Ähnlich äußerten sich auch Bürgermeister Thomas Ludwig und Ortsvorsteher Reinhold Rapp mit einem Dank an alle Mitwirkenden und in der Hoffnung, dass „auch für die kommenden Jahrhunderte in Großeicholzheim stets ein harmonisches Miteinander zwischen allen Einwohnern und vor allem zwischen den Konfessionen herrschen möge“. Ludwig ging noch kurz auf die Historie ein, wonach sich am morgigen Reformationsjubiläum der Tag, an dem er seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg schlug zum 500. Mal jährt. Im Ergebnis führte diese kirchliche Erneuerungsbewegung im Zeitraum von 1517 – 1648 zur Spaltung des westlichen Christentums in verschiedene Konfessionen, nämlich katholisch, lutherisch und reformiert.

Das hatte Auswirkungen aus globaler und lokaler Sicht auf die Strukturen der allermeisten europäischen Staaten und Territorien. Da die Kirchenfürsten früher auch weltliche Herren waren, hatten die Kriege des 16. und 17. Jahrhunderts vielfach den Charakter von Religionskriegen. Zudem wurde mit dem Augsburger Religionsfrieden von 1555 das Prinzip „cuius regio, eius religio“ (zu Deutsch: „wessen Land, dessen Religion“) eingeführt. „Und damit sind wir auch schon bei der örtlichen Geschichte, denn bekanntlich starb das Geschlecht der Herren von Großeicholzheim ja im Jahre 1559 aus. In der Folgezeit wurde Großeicholzheim den Landschaden von Steinach als Lehen verliehen – der Lehensgeber, also die Kurpfalz, hatte kurz zuvor unter Kurfürst Ottheinrich als letztes der großen weltlichen Territorien des Reiches den Übergang zur lutherischen Lehre vollzogen.

In unserer Raumschaft gelang es aber nicht, einen abrupten Wechsel durchzusetzen, denn hier war auch der Einfluss der Kurmainzischen Bischöfe sehr stark, was man ja schon daran sieht, dass Seckach und Zimmern noch für Jahrhunderte zu 100 Prozent katholisch blieben. In Großeicholzheim entwickelte sich hieraus aber die für kleine Gemeinde eher seltene Konstellation, dass es neben dem evangelischen auch weiterhin einen namhaften katholischen Bevölkerungsanteil gab. Für das gesamte örtliche Leben bedeutete dies, dass sich die Bürger in allen wichtigen Fragen auch über die Konfessionsverschiedenheit hinweg zusammentun und verständigen mussten.

Das war sicherlich nicht immer einfach, aber wenn wir heute zurückblicken, so können wir ohne Zweifel feststellen, dass diese Vielfalt Großeicholzheim sichtlich gutgetan hat, wobei ich an dieser Stelle auch den wertvollen Beitrag der ehemals bestandenen jüdischen Gemeinde und ihrer Angehörigen ausdrücklich hervorheben möchte.“

In Erinnerung an diese besondere Chronik pflanzten Pfarrer Ingolf Stromberger, Bürgermeister Thomas Ludwig und Ortsvorsteher Reinhold Rapp unter großer Beteiligung der Bevölkerung im Schlosspark von Großeicholzheim am vergangenen Freitag ein Apfelbäumchen, an das ein Schild angebracht wurde mit dem Text: „ „Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, so würde ich doch heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ (Martin Luther, zugeschrieben) Aus Anlass des Gedenkjahres „500 Jahre Reformation“ im Oktober 2017 von der Dorfgemeinschaft Großeicholzheim gepflanzt.“

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