(Foto: privat)
Mosbach. (pm) Lernen, dass fragen sich lohnt! Dieser pädagogische Grundsatz ist im Kommunalen Kindergarten in der Waldsteige von zentraler Bedeutung.
Durch den Besuch von Entenküken entstand die Frage: „Können wir selbst Küken ausbrüten?“ Als dann noch ein Angebot aus der Elternschaft folgte, dem Kindergarten einen Brutautomat auszuleihen, stand dem „Superduperkükenausbrütprojekt“, wie die Kinder es tauften, nichts mehr im Weg.
Einige Wochen später ging es wirklich los. Die Bruteier wurden in den Automat eingesetzt. Dort mussten sie zweimal täglich gedreht werden, damit das Küken nicht an der Eihaut festklebt.
Die Kinder stellten Vermutungen an, wie lange es dauern würde, bis aus den Eiern das erste Küken schlüpft. Die Vermutungen umfassten die Zeitspanne von „Morgen“ bis „Weihnachten“. Nach exakt 21 Tagen war es so weit. Um 1:28 Uhr schlüpfte das erste gelbe Küken aus dem Ei. Fünf weitere folgten in den nächsten 21 Stunden. Und mit großer Begeisterung konnten sich nun die Kindergartenkinder um die kleinen flauschigen Tiere kümmern. „Unser Kindergarten ist jetzt ein Tierpark!“ freuten sie sich.
Die Kinder hatten fürsorglich ein Kükenhaus gebaut und mit einer Wärmelampe ausgestattet. Das Interesse der Kinder an den Tieren war riesig, das „Kükenzimmer“ erfreute sich großer Beliebtheit. „Wir müssen ganz leise sein, sonst stört das die Küken.“ Empathie und Verantwortungsgefühl zeigten schon die Kleinsten im Umgang mit den Tieren. Jeden Tag reinigte eine Gruppe von Kindern das Gehege, erneuerte Trinkwasser und Futter und durfte anschließend die Küken streicheln und aus der Hand füttern. Die Kinder lernten viel über die Aufzucht und den Umgang mit den Tieren, denen die Kinder selbstverständlich auch Namen gaben. „Batman heißt so, weil er das mutigste Küken ist.“
Mit dem Projekt bewarb sich der Kommunale Kindergarten Waldsteige bei der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“. Annette Schmidt, Netzwerkkoordinatorin der Stiftung überbrachte eine Plakette und eine Urkunde und gratulierte Kindern und Erzieherinnen zur dritten Zertifizierung als „Haus der kleinen Forscher“.