09.06.10
Adventon rüstet sich für Sturm der Ritter
(Foto: Adventon)
Osterburken. Einmal im Jahr lassen die Mittelalter-Darsteller in Adventon es so richtig krachen: Ritter und Räuber kommen hoch zu Ross und üben sich in Tjost und Buhurt, im Gestech und mit den Lanzen.
Ritterturniere ziehen noch immer Besucher zu Hauf in ihren Bann. Der Schwerpunkt in Adventon liegt dabei eigentlich nicht auf dem Höfischen, dem Adligen und dem Ritterlichen sondern vielmehr auf Bürgerlich-handwerklichem und bäuerlichem Mittelalter. Dennoch gibt es am 19. und 20. Juni das Ritterturnier auf der Turnierbahn an der Festwiese.
Sechs Ritter schlagen sich zu Pferde in den ritterlichen Exerzitien, mit Schwert, mit Morgenstern, mit Lanze und Tartsche und das alles hoch zu Ross. Die Show ist dabei durchaus nicht nur auf Stunt und Effekt aus, kommt aber ohne nicht aus: Schließlich wollen jung und alt die Hasardeure und Kempen fallen sehen. Der Besucher kann durchaus etwas über das Leben der Ritter erfahren. Beispielsweise kam kein Turnier ohne Heraldik, Wappen- und Namenkunde aus. Hatte der Ritter ein „sprechendes Wappen“, wusste jeder wer er war. War es ein zu deutendes Wappen mit Vierungen und Sparren, so konnte man ihn daran erkennen und der Herold erläuterte die Abstammung des Herren, der da ritt. Aber auch vor und nach den zweimal täglich gerittenen Turnieren gibt es neben Entertainment auch Edutainment in Sachen Historie. Einige Zelte der Ritter sind so originalgetreu wie möglich ausstaffiert. Dietrich von Ostburgheim lässt sich zweimal täglich an- und wieder auskleiden und das öffentlich. Die Schneidermeisterin Monika Wohlrab und ihre Magd – ebenfalls Schneidermeisterin im heutigen Leben und am Theater Heidelberg hauptberuflich angestellt, ziehen den Recken von der Bruche (Unterhose) über die Cotte und den Gambeson (der wattierte Waffenrock) bis hin zur so genannten Platte, der Rüstung eben, an. Alles wird haarklein erklärt, in ganz intimer Atmosphäre von nur wenigen Besuchern in der Schneiderei. Das Auskleiden freilich findet dann auf der Bühne statt. „Hülle für Hülle“ erläutert Dietrich auf der Bühne im Schatten der beiden eichengroßen Birnbäume Funktion und Verarbeitung der Gewandung bis hin zu den Waffen.
Zwei mal täglich reitet der niedere Adel ein Turnier und alle Programmdetails findet der Besucher an den Toren der Stadt angeschlagen.
Infos im Internet:
www.adventon.de