Regionalentwicklung im europäischen Vergleich Spitze
Metropolregion. (dm) Eine internationale Delegation des Ausschusses für Regionale Entwicklung des Europäischen Parlaments informierte sich in Heidelberg über regionale Projekte von europäischer Bedeutung in der Metropolregion Rhein-Neckar. Die vom polnischen EP-Abgeordneten Jan Olbrycht geleitete Gruppe, der auch der Mannheimer Europaabgeordnete Peter Simon angehörte, zeigte sich vom Fortschritt der Regionalentwicklung an Rhein und Neckar beeindruckt. Insbesondere wurden die effektiven Kooperationen zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung gelobt. „Alles in allem ist die Region Rhein-Neckar im Bereich der Regionalentwicklung vorbildlich in Europa“, so Olbrycht.
Zuvor hatten die Verantwortlichen der Metropolregion, mit Heidelbergs Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner als Gastgeber, die wesentlichen Projekte vorgestellt. Der stellvertretende Direktor des Verbandes Region Rhein-Neckar Christoph Trinemeier erläuterte die Grundzüge der Entwicklungsstrategie und die Organisationsstruktur der Metropolregion. „Es geht darum, die Region langfristig im Wettbewerb mit den führenden Wirtschaftsräumen zu positionieren und die infrastrukturellen Voraussetzungen für eine gesunde Entwicklung zu schaffen“, war seine Kernaussage. Landrat Stefan Dallinger präsentierte in seiner Funktion als Sprecher des Initiativkreises Europäischer Metropolregionen in Deutschland ein Positionspapier zur EU-Kohäsionspolitik: „Die Metropolregionen sind Motoren und Wachstumskerne Europas. Nur gemeinsam mit ihnen kann Europa gelingen, deshalb sollten sie zukünftig auch über EU-Fördermittel verfügen können“, schrieb er den EU-Politikern ins Stammbuch.
Im Anschluss gingen die Fachleute auf die derzeit laufenden regionalen Aktivitäten ein. Darunter z.B. das EU-geförderte Entwicklungsprojekt CODE24 für den Europäischen Korridor zwischen Rotterdam und Genua oder die Anstrengungen für den Klimaschutz im Rahmen des Europäischen Konvents der Bürgermeister, dem bereits zwölf Städte und Gemeinden der Region angehören. Der europäische Konvent ist damit ein Top-Thema in der Metropolregion geworden. Erst im April hat der Verband gemeinsam mit der Stadt Heidelberg die Kommunen der Region zum Beitritt ermutigt. „In den Netzwerkstrukturen der Metropolregion sehe ich ein großes Potenzial für einen offensiven Klimaschutz. Die Kommunen gewinnen durch Kooperationen auf regionaler und internationaler Ebene immer stärker an Bedeutung“, betonte OB Würzner. Der Schwerpunkt lag bei der Vorstellung der Clustermanagement Strukturen der beiden Spitzencluster BioRhein-Neckar und Forum Organische Elektronik sowie beim Cluster Energieeffizienz und Umwelt. Dabei betonten die Referenten den unmittelbaren Nutzen dieser Cluster in Form von Arbeitsplätzen, Unternehmensgründungen oder Forschungsergebnissen. Die Gäste des Europäischen Parlaments waren vom Stand der Aktivitäten in den regionalen Clustern sehr beeindruckt: „Was in dieser Region an konkreten Maßnahmen gerade im Bereich Klimaschutz und Energieeffizienz erreicht wurde, ist Spitze in der EU“, wie die französische Europaabgeordnete resümierte.
OB Würzner, Stellvertretender Verbandsdirektor Trinemeier mit ihren Gästen auf der Treppe des Heidelberger Rathauses. (Foto: MRN)