Miteinander von Jägern und Bauern – Demografie macht auch vor Jägern nicht halt
(Foto: privat)
Neckar-Odenwald-Kreis. Auf Initiative des Landtagsabgeordneten und Vorsitzenden der CDU-Fraktion Peter Hauk trafen sich die beiden Kreisjägervereinigungen Buchen und Mosbach am vergangenen Samstag zu einem gemeinsamen Gespräch in der Gaststätte „Pfalz“ in Dallau, um die gemeinsamen aktuellen Herausforderungen zu erörtern.
„Die Demografie macht auch vor uns Jägern nicht halt“, stieg der Mosbacher Kreisjägermeister Roland Kirstätter sogleich in das Gespräch ein und fügte hinzu, dass auch aufgrund der relativ hohen Zeitinvestitionen sowie der zahlreichen Auflagen viele potentielle Jungjäger während der Ausbildung abspringen würden. Der Vorsitzende der Kreisjägervereinigung Buchen, Kreisjägermeister Wolfgang Brand, betonte überdies, dass es auch mehr und mehr an nachrückenden Jagdpächtern mangele: „Die Altersstruktur in diesem Bereich ist alarmierend. Dieser Entwicklung müssen wir gemeinsam entgegensteuern.“
Hauk lobte das ehrenamtliche Engagement der Jäger und machte klar, „dass es ohne das jagdliche Engagement einfach nicht geht.“ Das müsse uns allen klar sein, denn der Einsatz für das Gleichgewicht in unseren heimischen Wäldern und dem damit eng verzahnten Naturschutz sei unverzichtbar.
Dieser Artikel ist mir was wert: [flattr btn=”compact” tle=”Jäger mit Nachwuchsproblemen” url=”https://www.nokzeit.de/?p=9885″] Ein wichtiges Thema sei derzeit ein besseres Miteinander von Jägern und Landwirten. „Schließlich muss es im Interesse aller Beteiligten sein, dass Wildschäden auf den landwirtschaftlich bestellten Feldern vermieden werden“, so Kirstätter. Die stark veränderten landwirtschaftlichen Bedingungen, wie beispielsweise dem großflächigen Anbau von Mais bis direkt an den Waldrand, mache es den Jägerinnen und Jägern unmöglich, Überpopulationen effektiv zu bejagen, ergänzte Brand. Dabei wurde auch der Wunsch an die Politik geäußert, hier vermittelnd und beratend zur Seite zu stehen.
Hauk, der ebenfalls Jäger ist, interessierte sich auch für die konkreten Verbesserungsvorschläge der Jäger und nahm dabei die Anregung mit auf den Weg, über eine vereinfachte Erteilung von Zugangsgenehmigungen zu Staatswäldern von Jägern bei Drückjagden nachzudenken. Erschwerend sei im letzten Jahr auch noch die starke Schneelage hinzugekommen, die zu einer starken Ausbreitung des Schwarzwildes, wie etwa Wildschweinen, geführt habe.
In dem Gespräch wurden neben der vom Landesjagdverband eingeführten Wildschadensausgleichskasse, die das persönliche Haftungsrisiko von Jagdpächtern im Falle von Wildschäden minimieren soll, auch noch das Waffenrecht, die Jagdsteuer sowie die Lebensmittelhygiene thematisiert.