von Liane Merkle
Seckach. Man konnte gar nicht anders, als den Rhythmus innerlich mit anzuschlagen, denn schon beim Betreten der Aula lud die Trommelgruppe der Seckachtalschule am Abschlussabend zu diesem Gleichklang ein.
Ähnlich war es wohl auch den 21 Mädchen und 9 Jungen vom Istituto Comprensivo Statale „Don Guido Cagnola“ aus der Seckacher Partnergemeinde Gazzada Schianno mit ihrem „Direx“ Sabino Famiglietti und den Lehrern Dionigi Martinoli und Donatelle Terzaghi während der viertägigen offiziellen Schulbegegnung in Seckach, Hettingen, der Klinge und Schefflenz ergangen.
Zum einen zeigten sich die Gäste von der grünen Frühlingslandschaft mit den Hügeln und dem wunderschön aufbrechenden Mischwald begeistert und zum anderen waren sie überwältigt von der Gastfreundschaft der Partnerschulen (Baulandschule Hettingen, St. Bernhardschule Klinge, Seckachtalschule und Schefflenzschule) und dem hervorragend organisierten und kurzweiligen Programm, das sich die deutschen Freunde hatten einfallen lassen.
Die Vormittage gehörten ganz den Schulen und einem vorwiegend kreativen Stundenplan. Da wurden die Hände der Gäste in Gips verewigt, Osterkerzen und Osterschmuck sowie Flugobjekte entworfen und gebastelt, es gab ein Kunstprojekt zum Thema Kandinsky, zweisprachigen Gesangs- und Kochunterricht sowie jede Menge Spaß in den Reihen der Trommelgruppe. Im Vordergrund stand jedenfalls, Land und Leute kennen zu lernen und das funktionierte mit Deutsch, Italienisch, Englisch sowie Händen und Füßen ganz hervorragend. Das Freizeitprogramm an den Nachmittagen beinhaltete neben sportlicher Betätigung im Seckacher Hallenbad, auf den Kegelbahnen des SV Seckach, an der Kletterwand des Alpenvereins in Buchen und im Hochseilgarten „Forst Jump“ in Rippberg auch den Besuch im größten Science Center Süddeutschlands, der Experimenta in Heilbronn, sowie eine Werksführung bei der Fa. Audi in Neckarsulm.
Dieser Artikel ist mir was wert: [flattr btn=“compact“ tle=“30 italienische Schüler im Odenwald“ url=“https://www.nokzeit.de/?p=11586„] Wie unvergesslich schön und lehrreich diese fünf Tage im Bauland und im Odenwald für Gäste und Gastgeber waren, zeigte sich beim Abschlussabend in der Seckachtalschule. Zunächst begrüßte Bürgermeister Thomas Ludwig mit Hilfe von Dolmetscher Mario Nasellu die komplette Gästeschar aus Italien und Deutschland sowie vor allem das italienische „Professoren“-Team und die Rektoren der deutschen Schulen Hans-Eberhard Müller (Baulandschule Hettingen), Brigitte Kellner-Ix (St. Bernhardschule Klinge), Bernd Ebert (Seckachtalschule) und Gesine Six (Schefflenzschule) mit ihren Hauptakteuren Yvette Förschler, Reiner Kampfhenkel, Hermann Fell und Evelyn Gettert.
Sein Dank richtete sich an dieses engagierte Team und an seine Kollegen vom Partnerschaftskomitee, Volker Mackert (OV Hettingen) und Dr. Johann Cassar (Dorfleiter Klinge), bevor die Trommelgruppe unter Leitung von Konrektorin Angelika Bremer-Senk und mit italienischer Verstärkung mit zwei temperamentvollen afrikanischen Tänzen – auch getanzt – die musikalische Eröffnung bestritt. Nach dem gemeinsamen Essen erfreute die deutsch-italienische Gesangsgruppe unter Dirigentin Heidi Scheible von der St. Bernhardschule das Publikum und brachte u. a. „Buon giorno mia cara“ und das bekannte „Bella Bimba“ zu Gehör.
Seinen Dank für vier glückliche und erkenntnisreiche Tage mit den freundlichen und höflichen deutschen Kollegen sprach Dionigi Martinoli aus. Zusammen mit seinen Schülern und dem ganzen Saal intonierte er die deutsche und die italienische Nationalhymne, ehe er zur Überraschung aller mit Paola Picetti und Gianluca Macchi zwei Schüler vorstellte, die sich als Großnichte bzw. Großneffe 4. Grades zur großen Schar der Anverwandten von Heinrich Magnani zählen. „Es ist gut, dass Heinrich Magnani dieses Kinder- und Jugenddorf gebaut hat, denn sonst hätten wir uns sicher nicht kennen gelernt“, meinte Rektor Famiglietti in seiner Dankesrede, die an Bürgermeister Thomas Ludwig ebenso gerichtet war wie an die Kollegen der vier deutschen Schulen und die freundlichen Herbergsfamilien.
Und weil ganz in ihrer Nähe, in Varese, eine der bekanntesten italienischen Basketballvereine beheimatet ist, dessen ehemals größter Star Dino Meneghin ein Kind ihrer Schule war, überreichten die Italiener jedem Schulleiter einen Basketball als Abschiedsgeschenk. Im Gegenzug erhielten die Schüler neben einem Osternest auch ihre selbst gebastelten Exponate zur Erinnerung mit nach Hause. Den musikalischen Schlussteil bestritt Lisa Marie Fehr mit dem Lied „Stay“ von Sandra Grace, wobei sie von den italienischen Schülerinnen spontan unterstützt wurde.
Und selbstverständlich stand am Ende dieser mittlerweile schon fünften Schulbegegnung in unmittelbarer Reihenfolge die Einladung der italienischen Freunde an die Schulen aus Seckach, Hettingen, der Klinge und Schefflenz, im nächsten Jahr wieder nach Norditalien zu kommen.
(Foto: Liane Merkle)