von Liane Merkle
Günter Schmitt-Haber (li.) nutzte als 1. Vorsitzender des GusG das besondere Flair des Tages, um den noch druckwarmen neuen Flyer über das „Museum im Wasserschloss Großeicholzheim an Bürgermeister Thomas Ludwig zu überreichen.
Seckach. Den Außenanlagen vom Großeicholzheimer Wasserschloss sah man das Museumsfest nicht so sehr an wie in den vergangenen Jahren, dennoch war das überregionale Interesse ebenso ungebrochen wie das interessante Sonderprogramm des Tages.
Der Rundgang begann naturgemäß am offiziellen Eingang. Hier wartete – im Schatten der Urkunde zur Auszeichnung des Vereins Großeicholzheim und seine Geschichte vom Regierungspräsidium Karlsruhe, Fachbereich Heimatpflege und in direkter Nachbarschaft zum Viergötterstein – M.A. Joachim Neumaier, der für den Verein GusG fachgerecht Auskunft über neue steinzeitliche Fundstücke aus dem Ort gab. Insbesondere die Steinaxt (NZ berichtete) sowie die Reibe- oder Mahlsteine, die Rainer Kampfhenkel vor ca. 30 Jahren auf Großeicholzheimer Gemarkung gefunden hat, lockten die Besucher.
Sensibilisiert durch den Steinbeil-Fund eines Schülers, hatte der Lehrer sehr bewusst und bei jeder Gelegenheit nach ungewöhnlichen Steinen Ausschau gehalten. Die Brotlaib ähnlichen Steine fielen ihm zuerst wegen der schwarzen Beschichtung auf, die er auf die Berührung organischen Stoffen zurück führte. „Interessant, dachte ich und nahm den Stein in die Hand. Und siehe da, der Stein lag wie angegossen in meiner Hand. Aber das gibt es ja auch bei vielen anderen Steinen auch. Dieser Stein besaß aber noch eine Kerbe, und in diese griff genau mein Daumen – ergonomisch perfekt!“
Nach seinen Recherchen erläuterte M.A. Neumaier als absoluter Experte Herkunft und Gebrauch dieser Reibesteine den Interessierten. Weiter ging es über das Treppenhaus und die vielen Schautafeln in den Gängen, die von unzähligen Interessierten umlagert waren, Richtung Neuzeit und zu Heiner Hartmanns fertigem Diorama des Eicholzeimer Bahnhofes, das in Teamarbeit mit Christian Ludwig bis 9. Oktober als komplette Bahnlinie bis Seckach fertig gestellt sein soll bis zur Kaffeepause in die Tenne.
Hier erwartete die Gäste neben den kulinarischen auch visuelle Leckerbissen in Form einer Diashow mit Impressionen aus Ort und Umgebung. Währenddessen waren die Kinder bestens aufgehoben bei Achim Weiss und seinen Laubsägearbeiten.
Im Anschluss daran wartete als Besonderheit das Pferdegespann mit Planwagen von Klaus Henrich aus Eubigheim. Endlich konnten auch all jene, die nicht so gut zu Fuß sind, zusammen mit den Fachleuten des Vereins GusG die historischen markanten Gebäude des Dorfes erkunden. Mit einer Tüte voll Striwweli als Wegzehrung, einer Spezialität aus dem Schwarzwald, die Annemarie Martin am Hintereingang zum Museum frisch zubereitete, konnte man zuerst hautnah miterleben, wie Reiner Siegrist fachgerecht Kälberstricke drehte und glättete und sich dann mit Helmut Kegelmann auf Erlebnisreise in das dörfliche Leben der letzten rd. 100 Jahre begeben.
Günter Schmitt-Haber nutzte als 1. Vorsitzender des GusG das besondere Flair des Tages, um den noch druckwarmen neuen Flyer über das „Museum im Wasserschloss Großeicholzheim an Bürgermeister Thomas Ludwig zu überreichen. Demnach ist das Heimatmuseum von März bis November immer am 2. Sonntag des Monate von 14 – 17 Uhr geöffnet.
Es gibt neben den Dauerausstellungsstücken von der Frühgeschichte bis zur Neuzeit auch Sonderausstellungen und Sonderführungen sowie je nach Jahreszeit wechselnde Gestaltung des Bereichs Haushalt und Wohnen.