Mosbach. (lra) 387 Jahre dienstliche Erfahrung, verteilt auf zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, standen im Mittelpunkt der aktuellen Feierstunde im Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises in Mosbach. Die Schließung des Bundesswehrstandortes in Hardheim im Hinterkopf betonte Landrat Dr. Achim Brötel einmal mehr seine Dankbarkeit den Bediensteten gegenüber. Er erinnerte aber auch an die sicheren Arbeitsplätze: „Natürlich gibt es immer Dinge, die besser sein könnten. Aber wenn man ganz aktuell sieht, wie es anderen geht, die urplötzlich und ohne eigenes Verschulden einer sehr unsicheren beruflichen Zukunft entgegen gehen, dann sollten wir auch dankbar sein für unsere krisensichere Beschäftigung.“
Damit wandte er sich dann aber den geladenen Gästen zu, die in Begleitung ihrer Vorgesetzten erschienen waren. „Wir haben gute Kontakte in die Öffentlichkeit und stehen auf breiter Basis gut da. Das ist Ihr Verdienst“, so der Landrat, der mit der Verabschiedung von vier verdienten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begann. Berthold Uihlein aus Hardheim hat beim damaligen Staatlichen Vermessungsamt Tauberbischofsheim die Lehre als Vermessungstechniker absolviert, bevor er die staatliche Ingenieurschule in Karlsruhe besuchte. 1970 trat er beim Vermessungsamt Buchen seinen Dienst an und nach insgesamt 47 Jahren, die ungeheure technische Entwicklungen gerade auch im Vermessungsbereich mit sich brachten, wurde er am 31. August 2011 in den Ruhestand versetzt. Mit ihm verabschiedet sich einer seiner Weggefährte aus dem Berufsleben: Hubert Eder aus Buchen. Auch er hat die Ausbildung zum Vermessungstechniker durchlaufen, blieb allerdings zeitlebens – bis auf einige Monate der Abordnung nach Tauberbischofsheim – dem Vermessungsamt Buchen bzw. dem Fachdienst Vermessung des Landratsamtes in Buchen treu. Im Mai 2011 konnte Eder sein fünfzigjähriges Dienstjubiläum feiern; ein sehr seltenes Jubiläum, das bei seiner Verabschiedung ganz besonders hervorgehoben wurde. „Ihr Reich“ einschließlich der dort Beschäftigten absolut vorbildlich, stets zuverlässig und immer freundlich versorgt hat Rosemarie Mandl aus Fahrenbach. Fast 25 Jahre war sie als Reinemachefrau zuständig für die Sauberkeit und damit für die „Visitenkarte eines Gebäudes“. „Ihren Vertrag hätten wir absolut grenzenlos verlängert“, erklärte der Landrat, für dessen Bereich Rosemarie Mandl in den letzten Jahren zuständig war. Auch Agnes Link hat in Buchen beim Fachdienst für Flurneuordnung und Landentwicklung für einen positiven ersten Eindruck gesorgt. Als Telefonistin hat sie, nach vielen Jahren in der freien Wirtschaft, 22 Jahre lang mit freundlicher Stimme dafür gesorgt, dass Bürgerinnen und Bürger mit den Kontakten und Informationen versorgt wurden, die sie verlangt haben.
Im Anschluss wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geehrt, die seit 40 Jahren im Öffentlichen Dienst beschäftigt sind. Wolfgang Sämann aus Walldürn hat er in den siebziger Jahren beim Fachdienst für Flurneuordnung und Landentwicklung die Ausbildung zum Vermessungstechniker absolviert. Dort ist er nach wie vor tätig. „Ein sehr wichtiges Aufgabengebiet, das seinen Schwerpunkt nicht mehr nur auf der Flurneuordnung hat, sondern auch auf der Gestaltung und Revitalisierung ansonsten austerbender Ortskerne“, so der Landrat. Klaus Speth aus Waldbrunn hat nach seiner Ausbildung beim Landratsamt in Mosbach kurze Zeit beim Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises gearbeitet, bevor er zum damaligen Straßenbauamt Heidelberg versetzt wurde. Seit der Verwaltungsreform gehört er zum Fachdienst Straßen beim Landratsamt und hier ist er unter anderem zuständig für die Instandhaltung von rund 760 km qualifizierten Straßen. Peter Müller aus Hettingen schließlich hat seinen Dienstsitz ebenfalls in Buchen, allerdings beim Fachdienst Vermessung. Auch er ist gelernter Vermessungstechniker und auch er ist seiner Ausbildungsbehörde, dem jetzigen Fachdienst Vermessung über all die Jahre treu geblieben.
Zum 25-jährigen Dienstjubiläum schließlich gratulierte Dr. Brötel Gerlinde Raab aus Mosbach, die beim Kreismedienzentrum arbeitet, Anja Dinkel aus Osterburken, die als gelernte Bauzeichnerin als Sachbearbeiterin in der Straßenbauverwaltung tätig ist und Robert Hautzinger aus Seckach. Der Forstwirt arbeitet bei der Forstbetriebsleitung Schwarzach. Ebenfalls auf 25 Jahre im Öffentlichen Dienst blicken Erhard Saffrich auch Großeicholzheim und Ute Ruppl aus Hüffenhardt zurück. Saffrich ist gelernter Straßenmeister und als stellvertretender Leiter der Straßenmeisterei Mosbach tätig, während Ute Ruppl im Fachdienst Ordnungswesen über das Personenstandswesen und die Standesamtsaufsicht wacht.
Der Landrat ermunterte insbesondere die Ruheständler, den Kontakt zu den früheren Kollegen zu halten. Dem schloss sich Klaus Schork an, der in Vertretung von Personalratsvorsitzendem Wilfried Weisbrod die Grüße des Personalrats und der Kolleginnen und Kollegen überbrachte: „Wir können uns hier wohlfühlen. Dass die Atmosphäre hier entsprechend ist, dazu haben sie alle beigetragen und dafür danke ich ihnen.“
Die geehrten Mitarbeiter mit Landrat Dr. Achim Brötel (li.). (Foto: LRA)