Buchsbaumschutz ohne die chemische Keule

BUND rät zu ökologischer Schädlingsbekämpfung

Heidelberg. (pm) Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald, ruft dazu auf, durch den Buchsbaumzünsler befallene Buchsbäume nicht mit synthetischen Insektiziden zu bekämpfen. Vor allem Thiacloprid aus der Gruppe der Neonicotinoide wird derzeit wieder verstärkt von Bürgern zum Schutz ihrer Buchsbäume ausgebracht. Das Insektizid kann jedoch auch für Bienen tödlich sein. Die Bürger sollten stattdessen zu anderen Methoden der Schädlingsbekämpfung wechseln.

„Insektizide wie Thiacloprid können sich im Boden anreichern und auch auf andere Tierarten wirken. Als Alternative bieten sich biologische Schädlingsbekämpfung oder das Vernichten per Hand an“, sagt Tobias Staufenberg, Geschäftsführer des BUND Regionalverbands. „Wir werden uns aber auch daran gewöhnen müssen, dass im Zuge des Klimawandels häufiger Arten einwandern, die unsere liebgewonnenen Gartenpflanzen vor Probleme stellen. Die Natur muss sich selbst helfen, die chemische Keule ist da der falsche Weg“.




Der Buchsbaumzünsler ist ein ostasiatischer Kleinschmetterling aus der Familie der Crambidae. Er wurde zu Beginn des 21. Jahrhunderts nach Mitteleuropa eingeschleppt und er verbreitet sich auch in Deutschland immer schneller. Die Bekämpfung in den Gärten wird häufig mit Insektiziden aus der Gruppe der Neonicotinoide durchgeführt. Diese werden für das Bienensterben der letzten Jahre verantwortlich gemacht.

Der BUND rät dazu, die Raupen des Buchsbaumzünslers per Hand abzusammeln oder bei stärkeren Befall mit einem Staubsauger abzusaugen. Alternativ lassen sie sich auch mit einem starken Wasserstrahl auswaschen und aufsammeln, was jedoch auch zu Schäden an Nützlingen führen kann. Nistkästen für heimische Vögel können ebenfalls helfen, da die Raupen mittelfristig auf deren Speisezettel landen dürften. Die Raupen können auch erfolgreich mit biologischen Insektiziden wie Bacillus thuringiensis oder Neem-Präparaten behandelt werden. Hierbei sollte jedoch genau die Gebrauchsanleitung beachtet werden.

Der Klimawandel erlaubt es Arten aus wärmeren Gefilden, sich zunehmend in Deutschland anzusiedeln. Die stellt die empfindlichen Ökosysteme teils vor große Probleme. Allerdings passt sich die Natur auch an: so wird immer wieder berichtet, dass sich erste heimische Vögel wie der Buchfink an den Larven gütlich tun.

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