Zimmern weiht Dorfmittelpunkt ein


(Foto: Liane Merkle)

Seckach. (lm) Trotz des Regenwetters freuten sich alle Zimmerner auf die offizielle Einweihung IHRES neuen Dorfmittelpunktes, der in den vergangenen 14 Monaten für die meisten Bürger dieses kleinsten Seckacher Ortsteils tatsächlich zum Lebensmittelpunkt geworden war.

Und man hielt sich gern an das Sprichwort „Wer zeitig feiern will, muss fleißig arbeiten“. Unter der ebenso schwungvollen wie ansteckenden musikalischen Umrahmung durch den jungen Kirchenchor „Jeszimus“ unter Leitung von Winfried Ackermann und im Beisein zahlreicher Ehrengäste, darunter MdB Alois Gerig, MdL Georg Nelius, Landrat Dr. Achim Brötel und seiner Bürgermeisterkollegen Klaus Gramlich und Rainer Houck sowie Ehrenbürger Ekkehard Brand und Diakon Josef Depta, ging Thomas Ludwig – unterstützt von Ortsvorsteher Josef Ackermann – auf die Historie der Maßnahme ein.

Dabei richtete sich ein Dank an die „Alteigentümer“ der Anwesen „Frank“ und „Link“ für deren Verkaufsbereitschaft, an die Vertreter des Büros IFK-Ingenieure aus Mosbach mit Geschäftsführer Dipl.Ing. Jürgen Glaser und Dorfentwicklungsplaner Dipl.Ing. Bruno Kuk an der Spitze sowie an die alle am Bau beteiligten Büros und Baufirmen, Barbara Schmitt vom Bauamt und den Gemeindebauhof und nicht zuletzt an die vielen Bürgerinnen und Bürger Zimmerns, die sich in unermüdlicher Eigenleistung und mit großartigem Gemeinschaftssinn beim Bau dieses neuen Dorftreffs eingebracht haben.

Als Extrabonus habe man ein Revival von Euphorie, dörflichem Miteinander und Leben kennen lernen können wie das zuletzt vor rd. 30 Jahren beim Gold prämierten Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ der Fall gewesen sei. Neben der großartigen Leistung der Bürger war es vor allem dieser Gemeinschaftssinn, den die Grußwortredner überwältigt und mit Hochachtung betonten und den sie als einen der markantesten Pluspunkte für das Leben im ländlichen Raum herausstellten.

Die Dorfgemeinschaft selbst habe die Zukunftsentwicklung ihrer Gemeinde angestoßen, und zwar ebenso die Dorfsanierungsmaßnahmen, die noch in Arbeit sind, als auch den Abriss der beiden baufälligen Gebäude „Link“ und „Frank“ unter Erhaltung des historischen Gewölbekellers und Neubau des jetzigen Dorftreffs mit ansprechendem Außengelände. Sogar der Name „Am Lindenbaum“ wurde von der Dorfgemeinschaft gefunden. Zwar habe das Büro IFK-Ingenieure bereits 2007 einen groben Entwicklungsrahmen aufgestellt mit dem Ziel der dringenden Neuordnung wegen zu vieler überalterter Gebäudesubstanzen, nicht mehr benötigter Nebengebäude und ungünstiger Grundstückszuschnitte, doch die bereits fertig gestellten Erfolge wie auch die, die noch „im Werden“ sind, hätten in erster Linie die Zimmerner selbst begründet.




Nach Abbruch der ehemaligen Bäckerei Frank sei kleine öffentliche Fläche mit Baum entstanden, doch der größte Teil sei den benachbarten Privatanwesen zugeteilt worden, womit sich deren Grundstückszuschnitte und –zufahrten deutlich verbesserten. Der neue Dorfmittelpunkt mit neuem Fachwerk-Dorftreff auf „em Linke Auguscht seim Gewölbekeller“, Dorfplatz, Parkplätze und eine deutliche bauliche Veränderung der Straßensituation, mit welcher der Durchgangsverkehr von der Dekan-Blatz-Straße ferngehalten werden soll, waren sehr schnell entschieden nach Abriss des Anwesens Link. Sogar die künftige Betreuung des laufenden Betriebs samt Belegungsplan des neuen Dorftreffs wird dankenswerterweise – analog zur Tenne in Großeicholzheim – ehrenamtlich unter Führung von Iris Adams, Ramona und Silke Hawerland, Tatjana Kohler sowie Winfried Ackermann erfolgen. Bruno Kuk, von Bürgermeister Ludwig anerkennend die „Dorfentwicklungsikone im Neckar-Odenwald-Kreis mit viel Herz und Menschlichkeit“ tituliert, kam über diese für ihn relativ kleine Baumaßnahme regelrecht ins Schwärmen und bezeichnete das „Experiment Dorftreff“ als überaus gelungen.

Er habe den Charme Zimmerns und die Emsigkeit seiner Bürger mit Josef Ackermann als treibenden Motor bereits vor 30 Jahren kennen und achten gelernt und zeigte sich stolz über seine Beteiligung an der Wiederherstellung der Attraktivität des einstigen Gold-Dorfes. Sein Dank umschloss ebenso das Vertrauen der Bürger und der Gemeindeverwaltung wie den Fleiß der Ehrenamtlichen, das Können der Fachfirmen und die Großzügigkeit der zahlreichen Sponsoren für Baumaterial, Mobiliar und Leistung. Diakon Josef Depta stellte Gebäude und Menschen unter den Segen Gottes und hob hervor, dass sich die Zimmerner seit je her an das Motto des Hl. Benedikt „Bete und arbeite“ halten, denn nur so habe dieser wunderbare Dorftreff entstehen können.

Nachdem Ortsvorsteher Josef Ackermann in seinem Schlusswort noch einmal die Entwicklung Zimmerns von der bäuerlichen zur ländlich attraktiven Gemeinde unter Begleitung von Dipl.-Ing Bruno Kuk abgerissen hatte, eröffnete er mit dem Faßanstich des „Distelhäusers“ das Dorffest und lud ein zu Kaffee und Kuchen im neuen Dorftreff, zu Fotogalerie „Baustelle“ und Weinprobe im historischen Gewölbekeller und zum Feiern im Festzelt zur Unterhaltung durch den Musikverein Seckach unter Leitung von Martin Hess und später durch die Band „Grünspan“. Der Erlös des gut frequentierten Festes ist für die weitere Einrichtung und Ausstattung des Dorftreffs „Am Lindenbaum“ bestimmt.

Umwelt

Bewegungsjagd gegen die Schweinepest
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