Bergbaugemeinde Seckach befasst sich mit Windkraft

Marlies Herold-wird neue Rektorin der Grundschule Großeicholzheim

WKA Grosseicholzheim

Windkraftanlagen in Großeicholzheim. (Foto: Liane Merkle)

Seckach. (lm) Nach der sehr emotionalen Verabschiedung von Josef Ackermann aus dem Seckacher Gemeinderatsgremium (wir berichteten), wurde festgestellt, dass für die Nachfolge von Jochen Kolb für den Wahlbezirk Zimmern keine Hinderungsgründe vorliegen. Lediglich zur Kenntnis nahmen die Ratsmitglieder den ausführlichen Zwischenbericht des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau im Regierungspräsidium Freiburg. Hierbei ging es um die letzten beiden Jahre an Untersuchungen zur Gefahrverdachtserkundung  im Bereich des ehemaligen Gipsbergwerkes in Seckach bezüglich der Bohrungen und künstlichen Hohlräume im Rahmen der Gefahrenabwehr.

Bergbaudirektor Dipl. Ing. Holger Schick und seine Kollegen Dr. Michael Bauer und Frank Fromm vom Landesamtes für Geologie, Rohstoff und Bergbau sowie Martin Wuttke (1. Landesbeamter) und Bernhard Kugler (Fachbereich 2 Wasserwirtschaft, Boden-/Gewässerschutz) vom Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis nahmen zu dem Zwischenbericht über die bisher gesammelten Ergebnisse Stellung und gaben einen Ausblick auf die weiteren Verfahrensschritte auch bezüglich der anstehenden Erstellung des bergbaulich-gebirgsmechanischen Gutachtens. Demnach war am Anfang eine Quelle verdächtig, die nach der jetzigen Berechnung ca. 400 Tonnen Gips pro Jahr auswäscht. Dieser Umstand hat die Ämter auf den Plan gerufen, um eventuelle Gefahren hoffentlich rechtzeitig erkennen zu können. Wie Dr. Bauer ausführte, fragte man sich, ob das ehemalige Bergwerk durchströmt wird, ob es zu Gipslösung kommt und ob das Bergwerk irgendwo geschwächt wird. Mit kostenaufwändigen Messungen konnte diesen Fragen bereits ein Stück nachgegangen werden. Anhand der Bohrungen wurde nun festgestellt, dass oberhalb des Stollens das Gebirge stark verwittert und zerbröselt ist. Die Quelle kommt wohl aus dem Bergwerk und wird teilweise zum Schlucklock, wenn die Seckach trocken läuft. Man konnte auch feststellen, dass das Wasser im Bergwerk nicht seit über 60 Jahren „steht“, sondern recht flott durchströmt. Man vermutet einen zusätzlichen unterirdischen Abfluss, den man aber noch nicht finden konnte. Fazit ist, dass man leider sagen müsse „steter Tropfen höhlt den Stein“, wenn auch nicht flächendeckend, sondern die Ablösung findet anhand der bisherigen Hinweise und Untersuchungen nur an bestimmten Stellen statt.




Auf Frage von Gemeinderat Alexander Winter betonten die Fachleute, dass zwar keine unmittelbare Gefahr besteht, man aber festhalten müsse, dass Seckach noch immer eine Bergbaugemeinde ist und man in der Gemeindeentwicklung die Folgen der Vergangenheit ab sofort berücksichtigen müsse. Als Gutachter der K-UTEK AG bestätigte Markscheider Dipl.-Ing Jörg Fugmann, dass in Seckach von 1905 bis 1966 Gips abgebaut wurde. Man wird jetzt nach diversen Auswertungen von Grubenbildern, Akten, Plänen, historischen Karten und Luftbildern sowie der bisherigen hydrogeologischen Untersuchungen und entsprechender Geländebegehung eine Erhebung der Schäden anstellen und soweit möglich und realistisch die Gefahr abwenden. Definitiv – so Fugmann, könne man aktuell noch keine Lösung anbieten, weil die Untersuchungen noch im Anfangsstadium seien. Bürgermeister und Fachleute sind überzeugt, dass die Bürger bereits sensibilisiert sind und eventuell auftretende Schäden an ihren Gebäuden rechtzeitig melden, um die Untersuchungen zu unterstützen.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt befasste man sich auch mit dem Ausbau der Windkraftnutzung, wobei es hierbei um die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes zur Ausweisung von Vorrangflächen ging. Nachdem die eingegangenen Stellungnahmen aus der frühzeitigen Beteiligung der Bürger und Träger der öffentlichen Belange ausgewertet wurden, fasste der Gemeinderat nun einen Empfehlungsbeschluss an die Verbandsversammlung des Gemeindeverwaltungsverbandes.

Demnach ergab die Auswertung, dass die Standorte „Lücke“ aufgrund von Richtfunkstrecken und „Hergenstadter Wald“ aufgrund militärischer Belange (Tiefflugkorridor) entfallen müssen und nicht mehr weiter verfolgt werden. Die verbleibenden Standorte „Spitzenwald“, „Im oberen Kamm“ und „Waidach“ werden weiter für die Nutzung als Vorrangfläche für Windkraftanlagen untersucht. Den derzeitigen Sachstand erläuterte Roman Adler von ifk-Ingenieure aus Mosbach.

Weiter beschloss man die Bildung von Haushaltsresten als nicht verbrauchte Haushaltsmittel aus dem Jahr 2012, die in das folgende Haushaltsjahr übertragen werden. Hierbei geht es um Reste aus dem Verwaltungshaushalt in Höhe von 119.700 Euro, aus dem Vermögenshaushalt um Ausgaberest von 1.966.600 Euro und um Einnahmereste in Höhe von 1.794.300 Euro.

Wie Bürgermeister Ludwig bekannt gab, sei Marlies Herold-Schmitt in nicht-öffentlicher Sitzung zur neuen Rektorin der Grundschule Großeicholzheim bestellt und vom RP bestätigt worden.

Unzufrieden äußerte sich Gemeinderat Winter über den Baufortschritt in der Bahnhofstraße und sprach damit der Verwaltung ganz aus dem Herzen. Der Bürgermeister hat gegenüber HF-Bau seinen Unmut bereits deutlich gemacht und nun das Versprechen erhalten, dass die Maßnahme endgültig Ende November abgeschlossen sein soll. Da die Gemeinde die Kath. Bücherei mit jährlich ca. 1.200 Euro sponsert, erhielt sie eine aktuelle Statistik. Demnach waren 2013 bisher 3852 Ausleihungen in der kath. Bücherei bei 360 eingetragenen Lesern und über 2.200 aktualisierten Medien und 13 ehrenamtlichen Mitarbeitern. 

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