Haßmersheim: Bei der ersten Sitzung des Haßmersheimer Gemeinderates nach den Sommerferien beschäftigte dieser sich unter anderem mit der Verbesserung der Kindertagesbetreuung durch Tagesmütter und Tagesväter, der Verteilung der Gemeinderatssitze auf die drei Ortsteile Haßmersheim, Hochhausen und Neckarmühlbach und die Neugestaltung des Vertrages über die Unterbringung von Fundtieren in Elztal. Ferner wurde für die Einbeziehung der Klasse 10 der Friedrich-Heuß-Schule in den Ganztagsbetrieb ein Beschluss gefasst und der Verkaufspreis für die neue Ortschronik festgelegt. Für die Bürgermeisterwahl war die Nachnominierung eines Mitglieds des Gemeindewahlausschusses notwendig geworden.
Im Rahmen der Bekanntgabe informierte Bürgermeister Marcus Dietrich über den Stand der Grundschulbetreuung in Verantwortung der bürgerlichen Gemeinde sowie den Start des Gemeinschaftsschulbetriebes an der Friedrich-Heuß-Schule. Ferner verwies er auf ein anstehendes Gespräch mit der ev. Kirchengemeinde über den künftigen Betrieb der Kindertageseinrichtungen und den aktuellen Sachstand bezüglich der Baumaßnahme Neckarsteg. Erfreulicherweise konnte Bürgermeister Marcus Dietrich auch bekanntgeben, dass die Schiffsuntersuchungskommission für ein weiteres Jahr grünes Licht für den Betrieb der Haßmersheimer Neckarfähre gegeben hat und das Landratsamt die Gesetzmäßigkeit des Nachtragshaushaltsplanes für das Jahr 2013 bestätigt hatte.
Neue Modelle für die Kindertagesbetreuung
Zur Betreuung von Kleinkindern unter drei Jahren hat der Gesetzgeber zwei Möglichkeiten zur Verfügung gestellt. Zum Einen können Kinder 1-3 im Alter von Jahren in Kindertageseinrichtungen betreut werden (Kleinkindgruppen), sie können aber auch von Tageseltern (Tagesmütter und Tagesväter) betreut werden. Dort kann die Betreuung auch über das dritte Lebensjahr hinaus bis ins jugendliche Alter ermöglicht werden. Die Tagespflege bietet Eltern ein flexibleres und Kindern ein familiäres Betreuungsangebot. Sie kann in verschiedenen Formen ausgeübt werden. Um den Beruf der Tagesmutter/Tagesvater attraktiver zu machen, beabsichtigt der Landkreis zusammen mit den Gemeinden neue Wege zu gehen und bietet hier neue Kooperationsmöglichkeiten an. Durch zwei vom Landratsamt entwickelte Modelle, nämlich der sogenannten „flexiblen Tagespflege“ und dem „Basiszuschuss“ soll die Tagespflege unterstützt werden. „Dies kann jedoch nur klappen, wenn sich auch die Gemeinden an den entsprechenden Kosten beteiligen“, so Bürgermeister Marcus Dietrich. Beim Model „flexible Tagespflege“ soll unter bestimmten Voraussetzunge ein Zuschuss für die Betreuung am Wochenende und an Feiertagen sowie die Zeit außerhalb des Kindergrippenbetriebs gewährt werden. Beim Basiszuschuss soll die Kommune die Hälfte der Sozialversicherungsbeiträge der Tagespflegeperson übernehmen. Nachdem bereits im Vorfeld Gespräche zwischen den Gemeinden in der näheren Umgebung geführt wurden und die Gemeinden sich einvernehmlich darauf verständigt haben, diese beiden Finanzierungsmodelle zu unterstützen, sprach sich auch der Gemeinderat der Gemeinde Haßmersheim einstimmig dafür aus, entsprechende Kooperationsvereinbarungen mit dem Landratsamt abzuschließen und die Kinderbetreuung weiter zu verbessern.
Sitzverteilung im Gemeinderat nach Ortsteilen
Bereits in der Vergangenheit hat sich die Gemeinde Haßmersheim dafür ausgesprochen, die rechtlichen Möglichkeiten zu nutzen und jeweils für die drei Ortsteile Haßmersheim, Hochhausen und Neckarmühlbach, die Zahl der Gemeinderatssitze im Vorfeld festzulegen, damit alle Ortsteile entsprechend ihrer Einwohnerzahl im Gemeinderat berücksichtigt sind. In der Vergangenheit waren dies 10 Sitze für Haßmersheim, 3 Sitze für Hochhausen und 2 Sitze für Neckarmühlbach. Aufgrund der gesetzlichen Vorgabe muss die Gemeinde jeweils rechtzeitig vor der nächsten Gemeinderatswahl, die im Frühjahr 2014 durchgeführt werden soll, überprüfen, ob aufgrund der dann aktuellen Einwohnerzahl, die Verteilung der Sitze auf die Ortsteile auch noch richtig ist. Nachdem die Gemeindeverwaltung die entsprechenden Vorbereitungen durchgeführt hatte, schlug Bürgermeister Marcus Dietrich vor, es bei der bisherigen Sitzverteilung zu belassen, da sich das Verhältnis der Einwohnerzahlen in den einzelnen Ortsteilen zueinander, nur unwesentlich verändert hat. Er brachte jedoch auch zum Ausdruck, dass die jetzige Sitzzahl von 15 Sitzen sich durch Überhang- und Ausgleichsmandate wie in der aktuellen Legislaturperiode verändern könne, denn derzeit sind es 17 Mitglieder des Gemeinderates, die die Bevölkerung vertreten. Der Gemeinderat sprach sich einstimmig für die Beibehaltung der bisherigen Sitzverteilung aus.
In einem weiteren Tagesordnungspunkt beschäftigte sich der Gemeinderat mit dem geänderten Vertrag mit dem Tierschutzverein Mosbach und Umgebung, der im Wesentlichen die Unterbringung von Fundtieren regelt. Aufgrund der gestiegen Sach- und Personalkosten und wegen der Weiterentwicklung des Tierschutzrechts ist eine Anpassung des Vertrags zur Unterbringung von Fundtieren und herrenlosen Tieren im Tierheim Dallau notwendig geworden. Die Gemeinden zahlen derzeit eine Pauschalen von 50 Cent je Einwohner. Diese Pauschale wurde letztmalig im Jahr 2010 erhöht. Der Vorschlag lautete nun, den Satz ab dem Jahr 2014 über drei Jahre um jeweils 5 Cent pro Einwohner auf letztendlich 65 Cent pro Einwohner im Jahr 2016 zu erhöhen. Mit den höheren Kosten ist auch eine Verlängerung der abendlichen Bereitschaft von 21.00 auf 22.00 Uhr vorgesehen. Ebenso wird die Fallpreispauschale ab dem Jahr 2015 angepasst. Für Katzen steigt sich dann von derzeit 410 auf 450 Euro und für Hunde von 450 auf 500 Euro. Der Gemeinderat sprach sich nach kurzer Diskussion für den vorgelegten neuen Vertrag aus, der im Übrigen höchstwahrscheinlich von allen Gemeinden des Neckar-Odenwald-Kreises entsprechend abgeschlossen wird.
Regelmäßig auf der Tagesordnung steht auch die aktuelle Entwicklung der Friedrich-Heuß-Schule. In dieser Sitzung ging es nun um die Erweiterung des Ganztagesunterrichts für die Klasse 10 ab dem Schuljahr 2014/2015. Bei der ursprünglichen Einführung des Ganztagesbereichs im Jahr 2007 hatte man die Klasse absichtlich nicht miteinbezogen. Nachdem jedoch die Entwicklung sich über alle Schulklassen als äußerst positiv gezeigt hat, sprach sich der Gemeinderat auf Vorschlag der Schulleitung dafür aus, nun auch die 10. Klasse in den Ganztagsunterricht miteinzubeziehen, dadurch erhält die Schule 5 Mehrstunden für Arbeitsgemeinschaften und Förderkurse. Aufgrund der großen Regelstundenzahl hatten die 10.Klässer bisher faktisch an drei Tagen Ganztagesunterricht. Auch die Schulkonferenz hat bereits im Juli 2013 dieser Erweiterung zugestimmt.
Verkauf der Ortschronik startet im Oktober 2013
Am 1. Oktober wurde die neue Ortschronik der Gemeinde Haßmersheim der Öffentlichkeit im Dorfgemeinschaftshaus vorgestellt werden. Unmittelbar danach begann der Verkauf dieses umfangreichen Werkes, das die Gemeinde Haßmersheim in Auftrag gegeben hat. Gedruckt wurden 1.200 Stück. Dafür waren deshalb in den vergangenen Jahren auch entsprechend Finanzmittel im Haushaltsplan bereit gestellt worden. Die Chronik hat sich gegenüber der ursprünglich angestrebten Seitenzahl von 314 auf mittlerweile 346 Seiten erhöht. Deshalb hielten es Verwaltung und Gemeinderat für angemessen, einen Verkaufspreis von 29,80 Euro/Ortschronik festzulegen. „Mit der neuen Ortschronik entsteht ein Nachschlagewerk, wie es die Gemeinde in den letzten Jahrzehnten noch nicht hatte“, ergänzte Bürgermeister Marcus Dietrich.
Für die Bürgermeisterwahl am 27.10.2013 wurde bereits vor einiger Zeit ein Gemeindewahlausschuss festgelegt. Vorsitzender ist Bürgermeister-Stellvertreter Ortwin Herrmann. In den Gemeindewahlausschuss gewählt wurde auch der ehemalige Gemeinderat Karlheinz Graner. Da dieser im August mündlich mitgeteilt hat, dass er diese Funktion nicht wahrnehmen kann, wurde vom Gemeinderat an seiner Stelle Sven Schwager aus Hochhausen zum Mitglied des Gemeindewahlausschusses gewählt.