Studenten der Sportwissenschaften an der TU Chemnitz untersuchten im Rahmen eines mehrwöchigen Praktikums die Auswirkungen der neuen Bewegungsform „Drums Alive“ auf Körper und Geist älterer Patienten an den Neckar-Odenwald-Kliniken in Mosbach, wo sie unter anderem von Dr. Kalrheinz Schöll betreut wurden. Das Praktikum geht zurück auf eine Initiative der Kommunalen Gesundheitskonferenz. (Foto: LRA)
Mosbach. (lra) Cindy Häsler, Benjamin Schuster und David Fabisch sind Anfang 20 und stehen mitten im Leben. Probleme und Ängste älterer Menschen sind trotzdem ein Thema für sie. Als Masterstudenten der TU Chemnitz im Studienfach Sportwissenschaften beschäftigen sie sich nämlich mit „Drums alive“, einer Bewegungsform mit großen Pezzibällen und Trommelstöcken, die den ganzen Körper trainiert und zur körperlichen und geistigen Fitness beiträgt. Und die sich nicht nur, aber auch für ältere Menschen eignet, um das Wohlbefinden zu steigern und vielleicht sogar präventiv dazu beizutragen, dass die Selbsthilfefähigkeit länger erhalten bleibt.
Im Rahmen ihres Studiums haben die drei ein achtwöchiges Praktikum an den Neckar-Odenwald-Kliniken in Mosbach absolviert. An der dortigen Abteilung für Akutgeriatrie und Geriatrischer Schwerpunkt bei Dr. Karlheinz Schöll bzw. in der Geriatrischen Rehabilitationsklinik unter Leitung von Dipl. med. Petra Flohr wollten sie die Wirkung von Drums Alive auf die körperliche und geistige Fitness älterer Patientinnen und Patienten untersuchen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, deren Mitglieder keinen Sport ausübten.
Die Idee zum Praktikum im Neckar-Odenwald-Kreis basiert auf einer Initiative der Kommunalen Gesundheitskonferenz, die es sich im Rahmen des Projekts „Neckar-Odenwald-Aktiv 2012“ zum Ziel gesetzt hatte, Drums Alive als Bewegungsangebot gerade auch für ältere Menschen im Landkreis zu etablieren, um deren Wohlbefinden zu fördern und Demenz sowie Stürzen präventiv entgegen zu wirken. Eine Initiative, die sehr schnell an Fahrt bzw. an Anhängerinnen und Anhängern gewonnen hat; mittlerweile haben sich zahlreiche Übungsleiterinnen und Übungsleiter ausbilden lassen und entsprechende Kurse, meist über Sportvereine angeboten, erfreuen sich großer Beliebtheit – und das quer durch alle Altersgruppen. Für den nicht unwichtigen Spaßfaktor sorgen die motivierende Musik und mitreißende Trommelrhythmen.
Dass ihre Probanden Spaß an dieser Bewegungsform hatten, war auch für die Sportstudenten offensichtlich. Noch wichtiger aber waren ihnen die körperlichen Auswirkungen wie eine Erhöhung der Herzfrequenz, Durchblutungssteigerung der Arme und Hände, eine messbare Kraftzunahme oder eine Verbesserung des Gleichgewichts. In wissenschaftlicher Art und Weise untersuchten sie im Vergleich zur Kontrollgruppe auch Gedächtnisleistungen und allgemeine Fitness. Außerdem waren sie in den Tagesablauf in der Abteilung für Akutgeriatrie und Geriatrischer Schwerpunkt eingebunden, um ein Gespür für die Sorgen und Nöte älterer Menschen zu entwickeln.
Für eine wissenschaftlich fundierte Fallstudie waren die Fallzahlen zwar zu gering. Dennoch nahmen die Studenten eine ganze Reihe wertvoller Erkenntnisse über die positiven Auswirkungen von Drums Alive auf Körper und Geist mit nach Chemnitz und werden diese im Rahmen ihres Studiums auch weiter vertiefen. Ebenfalls mit im Gepäck: Erinnerungen an sehr viele nette Begegnungen mit den Patientinnen und Patienten, die sehr aufgeschlossen reagierten auf die jungen Leute aus Sachsen.