Waldbrunn. 20 wackere Natur- und Vogelfreunde hatte es sich am frühen Sonntagmorgen nicht nehmen lassen, morgens um 6:00 Uhr an den Katzenbuckel zu kommen, wo sie schon von den beiden NABU-Vorsitzenden Ernst Stephan (Waldbrunn) und Max Schulz (Eberbach) erwartet und zur traditionellen morgendlichen Vogelstimmenwanderung begrüßt wurden.
Gleich am Ufer des Katzenbuckelsees erlebten die Wanderer einen ratlosen Experten. Was zunächst als Ruf eines Eichelhähers, dann als Laut von Wildschweinen identifiziert wurde, waren nach einhelliger Meinung Lautäußerungen junger Füchse, die den erwachenden Tag oberhalb der Steilwand am See ausgelassen, heiter begrüßten. Weiter führte Max Schulz seine Zuhörer in Richtung Mattenschanze. Auch auf dem Weg dorthin gab es eine Besonderheit zu entdecken, hatte sich doch eine seltene Albino-Amsel auf dem Wanderweg niedergelassen und beobachtete aus sicherer Entfernung die Zweibeiner.
Immer wieder ließ der Vogelstimmenexperte, der sich bereits in Jugendjahren für die Lautäußerungen der fliegenden Wald-, Wiesen und Heckenbewohner begeisterte, auch mitten im Gespräch Vogelarten einfließen, die er trotz seiner Unterhaltungen wie nebenbei erkannte. Neben den Charakteristika der Gesänge wusste der Eberbacher NABU-Vorsitzende auch viel Wissenswertes rund um den Lebensraum und die Lebensweise der jeweiligen Art beizutragen. Selbst ein Hahn, der mit lautem Kikeriki seine Hühnerschar und die Sonne begrüßte, konnte im Wald hoch oben über den Dorf erlauscht werden.
NABU-Experte Max Schulz (3.v.li.) erläutert die Vogelwelt am Katzenbuckel. (Foto: Hofherr)
Vorbei an der Freya-Hütte, wo NABU-Vorsitzender Ernst Stephan die höchstgelegene Quelle im Odenwald zeigte, ging es auf den Katzenbuckel-Rundweg, wo der NABU Waldbrunn vor Jahren den Königsstuhlblick geschaffen hat. Durch Rückschnittaktionen am dort gepflanzten Heckenstreifen wird der Fernblick immer wieder freigehalten. Auch für die Vogelwelt sind diese radikalen Heckenrückschnitte von großer Bedeutung, entsteht doch ein Schutz bietendes, dichtes, teils dorniger Gestrüpp. Dort sind viele Vogelarten vor ihren natürlichen Feinden geschützt und finden darüber hinaus ein reichhaltiges Nahrungs- und Brutplatzangebot, erläuterten Schulz und Stephan.
Am Rodelhang entlang ging es zurück zum Ausgangspunkt an der Turmschenke. Beim gemeinsamen Frühstück wurden die vielen Eindrücke noch einmal besprochen und eine Artenliste erstellt. Insgesamt konnten die Teilnehmer mit Hahn und Füchsen folgende 26 Vogelarten entdecken: (Albino)-Amsel, Baumpieper, Blaumeise, Buchfink, Buntspecht, Dompfaff, Dorngrasmücke, Elster, Feldlerche, Gartengrasmücke, Goldammer, Grünfinke, Fitis, Kleiber, Kohlmeise, Krähe, Kuckuck, Mäusebussard, Mönchgrasmücke, Ringeltaube, Rotkehlchen, Sommergeldhähnchen, Star, Turmfalke, Zaunkönige und Zilpzalp,
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