Das idyllische Feuchtgebiet im Meisental könnte durch eine Neutrassierung der K 3926 – Oberdielbach nach Waldkatzenbach – massiv geschädigt werden, befürchten Kritiker der Flächenversiegelung auf einer 1,4 Kilometer langen Strecke. (Foto: Hofherr)
Waldbrunn. Im Rahmen der Gemeinderatssitzung wurde am Montag die Neutrassierung der K 3926 zwischen Oberdielbach und Waldkatzenbach vorgestellt. Bürgermeister Markus Haas ging zunächst darauf ein, dass zuletzt im Jahr 1998 eine mögliche Verlegung der Straße Thema im Gremium war, ohne dass es jedoch zu einem Beschluss gekommen war.
Um die neue Trasse vorzustellen, war Harald Steinbach vom Fachdienst Straßenbau beim Neckar-Odenwald-Kreis nach Waldbrunn gekommen. Steinbach stellte die Trasse vor, die auf Höhe der Schollbrunner Straße per Kreisel an die Ortsdurchfahrt L 524 durch Oberdielbach angebunden werden, um Dielbach herum und dann in der Höhe des Feriendorfs nach Waldkatzenbach führen soll. Die bisherige Straße sei stellenweise nur fünf Meter breit, wodurch der Begegnungsverkehr zwischen Lastkraftwagen, Landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Bussen zum Problem werde. Die neue Trasse soll auf 1,4 Kilometern eine 6,5 Meter breite Fahrbahn erhalten und dafür sorgen, dass 1.400 Fahrzeuge täglich, um den Ort herum geleitet werden. Mit Randstreifen, Gräben und Banketten ist ein Querschnitt von zehn bis zwölf Metern vorgesehen. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 2,8 Mio. Euro, wovon Land und Kreis je die Hälfte tragen würden. Bürgermeister Markus Haas hob hervor, dass die Straßenbaumaßnahme nur im Einvernehmen mit allen Eigentümern der Flächen realisiert werden könne. Insgesamt seien 100 Eigentümer betroffen. Vier davon hätten bereits im Vorfeld bekundet, dass sie nicht bereit sind, ihre Flächen bereitzustellen.
Bürgermeister Haas will mit den Grundstückseigentümern Kontakt aufnehmen, um eine mögliche Überlassung der Grundstücke zu diskutieren. Sollte es keine Bereitschaft geben, ist die Neutrassierung der K 3926 zu Ende bevor sie richtig begonnen hat. Kritiker der Maßnahme befürchten, dass sich die massive Flächenversiegelung negativ auf das sensible Feuchtgebiet im Meisental auswirkt.
Sollte die bisherige Verbindungsstraße bestehen bleiben, soll die Verwaltung prüfen, ob man eine Entschärfung im Begegnungsverkehr erreichen kann, indem Bordsteine abgesenkt werden.