Hallenbad in Seckach wird wieder geöffnet
Die Seckachtalschule soll für mehr als 1 Mio. Euro saniert werden. (Foto: Liane Merkle)
Seckach. (lm) Geht es nach dem Willen von Gemeinderat, Schulleitung und Verwaltung, wird bereits im Sommer kommenden Jahres mit der Grundsanierung und Einrichtung einer Mensa als Weiterentwicklung der Seckachtalschule begonnen. Der Gemeinderat unter der Leitung von Bürgermeister Thomas Ludwig jedenfalls beschloss in seiner jüngsten Sitzung, die vorgestellte Planung durch das Architekturbüro Martin Kast umzusetzen und das eigene Modell der Schulkindbetreuung weiter auszubauen.
Wie Rektorin Claudia Hampe bestätigte, ist für die Einführung der Ganztagsgrundschule derzeit keine ausreichende Nachfrage vorhanden. Konkret wird das eigene Modell der Schulkindbetreuung bei entsprechender Nachfrage mit Wirkung vom Schuljahr 2015/16 von derzeit zwei auf dann drei Tage pro Woche ausgedehnt. Der monatliche Elternbeitrag für die dreitägige Schulkindbetreuung soll 30 Euro betragen. Damit würden die Eltern rd. 63 Prozent des Aufwandes bestreiten und der Rest müsste von der Allgemeinheit getragen werden.
Als grundlegende Maßnahmen im Bereich der Sanierung der Schule würden nach den derzeitigen Planungen die Neueindeckung des Daches, Aktualisierung der Brandschutzmaßnahmen, Sanierung und Umbau der Toilettenanlagen, Sanierung der Pausenhalle, Einbau einer Mensa, Schaffung eines barrierefreien Zugangs vom Erdgeschoss in die Aula und die Neugestaltung der Außenanlagen mit Schul- und Pausenhof unter dem Motto „Schule in Bewegung“ anstehen. Hierzu gehört auch die Nutzung der Seckachtalhalle, wo nach 15 Jahren der Sportbodenbelag erneuert werden soll. Die Gesamtkosten sollen sich nach Angaben des Architekturbüros (ohne Außenanlagen) auf über 1 Mio. Euro belaufen, die sich allerdings durch Gewährung von Fördermitteln reduzieren.
Für die Neugestaltung des Schul- und Pausenhofes sieht man nach Aussage von Roland Bangert neben Spiel- und Sportgeräten sowie Kleinspielfeld auch Zonen der Ruhe vor. Einschließlich des Hallenbodens rechnet man mit Kosten in Höhe von 160.000 Euro, die sich durch entsprechende Zuschüsse reduzieren.
Aufgrund weitsichtiger Planungen und Kalkulationen wird sich für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Seckach im kommenden Jahr nichts an den Gebühren im Bereich der zentralen Abwasserbeseitigung ändern. Ute Hoffmann von der Allevo-Kommunalberatung stellte die Gebührenkalkulation vor, demnach wurden die Abwassergebühren für den Zeitraum 1.1.2015 bis 31.12.2015 festgelegt für Schmutzwasser 2,36 Euro je Kubikmeter und für Niederschlagswasser 0,27 Euro je Quadratmeter. Die Abfuhrgebühr im Rahmen der dezentralen Abwasserbeseitigung beträgt dann nach Aussage von Kämmerer André Kordmann für geschlossene Gruben 22,25 Euro pro Kubikmeter Entleerungsgut und für Kleinkläranlagen 51,85 Euro je Kubikmeter Schlamm.
In einem weiteren Tagesordnungspunkt der umfangreichen Sitzung beschloss der Gemeinderat, dass das gemeindliche Hallenbad zunächst ab dem 21. Januar 2015 wieder an drei Tagen in der Woche (Mittwoch 16-21 Uhr, Donnerstag 17-21 Uhr, Freitag 17-22 Uhr) geöffnet wird. Zudem war man sich einig, dass die Gemeinde Seckach ab 2015 in Sachen Personal, technische Betriebsführung und Fernüberwachung mit den Stadtwerken Mosbach kooperiert. Seckach betreibt seit über 45 Jahren sein öffentliches Hallenbad, das aufgrund von fehlendem Fachpersonal aus der hiesigen Region seit Juni nur eingeschränkt genutzt werden konnte. Nun konnte mit Jürgen Hörst aus Schneeberg endlich ein Fachangestellter aus der heimischen Region zu Beginn des neuen Jahres gefunden werden, so dass der öffentliche Badebetrieb wieder aufgenommen werden kann. Ein besonderer Dank von Gemeinderat Martin Müller für diese „Superlösung“ galt dem Engagement von Bürgermeister Ludwig und Hauptamtsleiterin Doris Kohler.
Insgesamt knapp 6 Mio.-Euro betragen die Gesamtkosten für die Wasserversorgungskonzeption. Derzeit befindet man sich in der ersten Ausbaustufe im Bereich des Neubaus „Hochbehälter Talberg“, die mit 3,04 Mio.-Euro veranschlagt ist. Nach Abzug der Fördermittel verbleibt für die Gemeinde eine Restfinanzierung in Höhe von 752.000 Euro. Nachdem Baumamtsleiter Roland Bangert den aktuellen Sachstand erläutert hatte, wurden für Landschaftsgärtnerische Arbeiten am Hochbehälter nach erfolgter Submission die Firma Jürgen Volk aus Limbach zum Angebotspreis von 48.072 Euro und für die Einzäunung die Firma Zaun+Sicherheit aus Marktheidenfeld für 6.912 Euro beauftragt.
Das Rechnungsjahr 2013 schloss laut Vorlage von Kämmerer André Kordmann mit einem Gesamtvolumen von 15.779.414 Euro ab. Davon entfielen auf den Verwaltungshaushalt 10.337.337 Euro und auf den Vermögenshaushalt 5.442.076 Euro. Wie Bürgermeister Thomas Ludwig erwähnte, konnte die im Haushalt vorgesehene Zuführung vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt um 908.654 Euro auf 1.180.454 Euro erhöht werden. Als ursächlich für diese deutliche Verbesserung wurden insbesondere Mehreinnahmen bei der Netto-Gewerbesteuer in Höhe von 768.033 Euro genannt. Bei den Ausgaben konnten bei den laufenden Zuweisungen und Zuschüssen und bei den Personalausgaben Einsparungen erzielt werden. Nach Abzug der ordentlichen Kredittilgungen verblieb eine Nettoinvestitionsrate von 973.322 Euro. Durch diese positive Entwicklung konnte auf eine Entnahme aus der allgemeinen Rücklage verzichtet und dieser zudem 50.714 Euro zugeführt werden. Somit erhöhte sich die Rücklage der Gemeinde zum 31.12.2013 auf insgesamt 2.322.864 Euro. Der Schuldenstand im Kämmereihaushalt reduzierte sich durch Kredittilgungen von 207.132 Euro auf nunmehr 3.736.387 Euro. Unter Berücksichtigung der Verschuldung des Eigenbetriebs „Wasserversorgung Seckach“ in Höhe von 1.267.970 Euro betrug der Gesamtschuldenstand insgesamt 5.004.358 Euro – pro Kopf 1.211 Euro (Vorjahr 5.151.997 Euro).
Im Rahmen der Annahme von Spenden stimmte das Gremium einer Zuwendung an die Feuerwehr Seckach in Höhe von 100 Euro, an die Brauchtums- und Heimatpflege von 410 Euro und an die Feuerwehr Großeicholzheim in Höhe von 132 Euro zu. Abschließend der umfangreichen Tagesordnung stimmte man im Bereich der frühzeitigen Behördenanhörung dem Bebauungsplan „Sondergebiet Lebensmittelmarkt“ in Schefflenz unter der Prämisse zu, dass die Gemeinde Schefflenz ihre Bereitschaft erklärt, einer in Zukunft eventuell zum Zwecke der Bestandssicherung stattfindende Verlagerungs- und Erweiterungsplanung des Seckacher Lebensmittelmarktes ebenfalls die Zustimmung nicht zu versagen.
Zur langfristigen Sicherung der Nahversorgung in der Gemeinde Seckach sollen die Überlegungen und Planungen zur Weiterentwicklung des örtlichen Einzelhandels wieder aufgegriffen werden. Aus diesem Grund wurde die Verwaltung damit beauftragt, dem Gemeinderat Vorschläge für die Vorgehensweise zu unterbreiten. Mit einem gegenseitigen Dank für die konstruktive und gute Zusammenarbeit im laufenden Jahr schloss die letzte öffentliche Gemeinderatssitzung im Jahr 2014.
Der Wasserhochbehälter Talberg. (Foto: Liane Merkle)