Vollprofis sorgen für „Gänsehaut pur“

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(Foto: Liane Merkle)

Seckach. (lm) Für Gänsehaut pur sorgten die musikalischen Vollprofis Christian Roos (Orgel) und Martin Schmidt (Flöte) zusammen mit den exzellenten Flötistinnen Carola Daab, Vivian Dörschuk, Alicia Rebbe, Magdalena Henk, Dorothee Scheuermann, Pia Weidmann und Jana Zimmermann sowie Rezitatorin Christa Greulich in der Pfarrkirche St. Sebastian im Rahmen eines Benefizkonzerts zugunsten des Odenwald Hospiz Walldürn.

Natürlich hätte dieses ganz besondere Konzert mit Kompositionen für Flöten und Orgel aus rd. dreieinhalb Jahrhunderten, genauer von Georg Philip Telemann über Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Hänel bis Jacques Castérède, ein volles Gotteshaus verdient gehabt, doch das spricht sich sicher bis zum nächsten Konzert dieser Reihe herum. Ganz sicher aber zeigte das elitäre Publikum seine Begeisterung im lautstarken Beifall und Pfarrgemeinderat Matthias Nasselu ergänzte den Dank an die ehrenamtlichen Musiker und Musikerinnen mit seiner Hochachtung vor der Arbeit des Odenwald Hospiz und dessen Fördervereins mit dem Ehepaar Christa und Helmut Greulich an der Spitze. Bereichert wurde die zauberhafte Musik der verschiedenen Instrumentalformationen durch tiefsinnige, manchmal auch zum Schmunzeln anregende Rezitationen über die verschiedenen Bedeutungen von Weihnachten, die Christa Greulich „gefunden“ hatte.

So erfuhr man beispielsweise, dass sich Gott in dieser Zeit an unsere „Kleinheit“ anpasst, damit wir seine Botschaft verstehen können. Eine Botschaft, die unheimlich viel beinhaltet, dies machten die verschiedenen Geschichten und Anekdoten klar. Da gibt es z. B. ein kaschubisches Weihnachtslied, in dem Jesus erfährt, wie gut es ihm gegangen wäre, wäre er dort zur Welt gekommen – was natürlich nicht seine Bestimmung war. Dann hört man vom Stern, der den Weg erhellen soll oder von den Weihnachtswünschen für das, was man nicht hat – egal ob Frieden, Versöhnung, Wärme, Gesundheit, Liebe usw. Zum Schmunzeln war sicher die Geschichte vom gestohlenen Jesus-Kind-Figürchen, das ein Junge lediglich auf die von ihm versprochene Rollerfahrt mitgenommen hatte. Schließlich „Versprochen ist versprochen“.

Und zum Nachdenken regten Erzählungen von Mitarbeitern eines stationären Hospiz an, die keinen Zweifel daran ließen, wie lebendig die Zeit des Sterbens sein kann. „Lebendigkeit“ in ihrem Repertoire mit zahlreichen Dolci, Vivace oder Tempi – ob nun Allegro oder Adagio – sowie Dialogos bewiesen das tiefe Einfühlungsvermögen der Musiker und Musikerinnen. Dass eine solche „Lebendigkeit“ zu den Zielsetzungen des Odenwald Hospiz Walldürn gehört, machte abschließend Helmut Greulich deutlich. Nach seinen Ausführungen bietet ein Hospiz das nötige Umfeld für ein „lebenswertes“ Lebensende, wenn es sonst keine Hoffnung mehr gibt. Denn zwar ist die Gesundheit das höchste Gut des Menschen, doch liege diese bei allen guten Wünschen nicht in unserer Hand. Weiter unterstrich Helmut Greulich die Dankbarkeit des Fördervereins Odenwlad Hospiz e.V. für jede Spende, Paten- oder Mitgliedschaft im Verein, denn die enormen Kosten des Hauses würden lediglich zu 90 Prozent von den Krankenkassen getragen. Den Rest müsse das Hospiz selbst aufbringen. Mit dem Mut machenden Weihnachtslied „Oh du Fröhliche“, schlossen die Musiker den kurzweiligen Konzertabend

 

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