(Foto: privat)
In loser Folge präsentieren wir auf NOKZEIT die Gedichte von Norbert Scheurig aus Haßmersheim präsentieren. Die Gedichte sind entstanden, um Frust und Ärger von der Seele zu schreiben, so der Neckar-Odenwald-Brecht, wie er von Freunden anerkennend genannt wird.
“Wer mich kennt, kann meine Gedichte sicherlich einsortieren, wer mich nicht kennt, der möge sich selbst einen Reim darauf machen“, so der Dichter weiter. Als Arbeitsvorbereiter und Kalkulator beruflich zur nüchternen Sachlichkeit „gezwungen“, versucht er dies mit schriftstellerischer Kreativität auszugleichen. Nach „Gedichte, Worte und Visionen“ Band eins und zwei legte Norbert Scheurig nun sein drittes Werk „In diesem Leben“ vor. Darin beschreibt er das menschliche Zusammenleben, das Gefühl des „WIR“, prangert aber auch Missstände an und bringt seinen Wunsch nach Gerechtigkeit und einer lebenswerten Welt für alle zum Ausdruck.
Norbert Scheurig stellt uns seine Gedichte zur Verfügung, die wie nun einem breiten Publikum empfehlen.
Flüchtlinge
Sie kamen von weit her,
deutsche Sprache schwer,
sie müssen sehr schnell lernen
sonst wird man sie entfernen.
Einsam und allein,
im kleinen Kämmerlein,
einst kamen sie aus einer Welt.
wo Leben keinen Cent mehr zählt.
Sie suchten Frieden, Glück,
nun schickt man sie zurück,
wegen unserer Leitkultur,
sind sie halt hier Barbaren nur.
Zu Hause angekommen,
hat man sie vernommen,
manche schickt man in den Knast,
andere hängt man an den Ast.
Die Unschuldslämmer das sind wir,
was wollten sie auch alle hier?
Wir können doch nicht allen geben,
teilen und mit ihnen leben.
Christen werden wir genannt,
dies ist in aller Welt bekannt,
doch ob wir wirklich christlich sind
das frag ein Flüchtlingskind!