Rathaus der Baulandgemeinde von Narren gestürmt
(Foto: Liane Merkle)
Seckach. (lm) Nur gut, dass der Seggemer Rathauschef ein Schlotfeger aus dem Schnäischittlerland und zwei seiner Gemeinderäte eh „Rotröcke“ sind, schon das garantierte geringsten Widerstand beim Sturm der Narren. Gut gelaunt ließen sie sich mit Charme und Liebreiz der Gardemädels aus dem Rathaus und zur Schlüsselübergabe entführen, wo Sitzungspräsident Christian Schneider nach dem „Aus“ eines Trojaners auf seinem PC ausgiebig der Seggemer Fastnacht huldigte und sich zum Jahresmotto äußerte: „Do hebbe mir e neue Stroß, doch des ging ganz schö in die Hos, Drum welle mir jetzt uff die Schnelle, e neue ohne Bodewelle“.
Die Schlotfeger hatten dazu gleich praktische Lösungsvorschläge entwickelt. Während Seggi Faschenacht mit Pep und Schwung unter ihrer Regierungsmacht feiert, will man den Bürgermeister nicht arbeitslos machen. Er bekommt einen „Rüttler“ von der Baufirma und darf nach einer Übungsrunde auf dem Rathausvorplatz sein neu erworbenes Können in der Bahnhofstraße anwenden.
Nur gut, dass die Schlotfeger zwei Spione in den Gemeinderat schleusen und so einige Insidererfahrungen nutzen konnten. Doch anders als bei den Machenschaften des NSA steht bei ihnen der Humor an erster Stelle und in Kooperation mit der top fitten Schlotfegerkapelle unter Leitung von Martin Heß wurde mit dem zahlreich erschienenen Narrenvolk zusammen mit Zimmerner Fuggschelöchern, Aichelzer Schnäischittlern und Getzemer Narren geschunkelt und praktiziert „Mir feiern ausgelasse – des is net zu toppe, und mir losse uns vun niemand stoppe“. Christian Schneider war aus seinem Traum von Olympischen Winterspielen in Seggi mit zentraler Buckelpiste in der Bahnhofstraße aufgewacht – leider bevor er den Vertrag mit Thomas Bach unterschrieben hatte.
Lasst uns gemeinsam ein paar gemütliche Stunden miteinander verbringen. Wie im letzten Jahr werden wir nach der Ausgrabung mit einem Fackelumzug zur Schlotfegerhalle ziehen und dort gemeinsam feiern, denn eine Biathlonstrecke über Zimmern, Alledse un Schefflenz zum Schützehaus wäre sicher genauso toll gewesen wie alpine Disziplinen am Genschberg oder eine Sprungschanze in de Waldhäusemer Aue, damit die Springer über Aichelze fliege könnte.
Fotoserie zum Artikel – (Fotos: Liane Merkle)
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Eiskunstlauf und Eishockey stellte sich der Sitzungspäsident am Hiffelbachsee vor und bereichert wurde sein Traum vom „erschte odenwäler wintertriathlon“, bestehend aus Mohren, Rose und der Perle, um „in kürzester Zeit 20 Pils nabzuschlucke. Mir stelle do de Favorit – des ist keen Versager, de Hornung is scho seit Woche im Trainigslager“. Bei so guten Aussichten, konnte Thomas Ludwig sogar über die jüngsten Problemfälle wie Hallenbad, Flüchtlinge, Schule und Wasser, Lamm-Areal und sogar die „Flick(er)schusterei „ in der Bahnhofstrasse lachen.
Der fidele Rathaussturm wurde gekrönt mit dem gemeinsamen Fackelzug zur Seckachtalhalle, wo die ganze Narrenschar ausgelassen feierte.