Stadtwerke Heilbronn übernehmen Aquatoll

Neckarsulm. (snp) Die Nachbarstädte Neckarsulm und Heilbronn schlagen ein neues Kapitel der interkommunalen Zusammenarbeit auf. Beim Betrieb der öffentlichen Bäder wollen beide Städte eng kooperieren und Synergieeffekte nutzen. Von sofort an übernehmen die Stadtwerke Heilbronn GmbH (SWH) die technische und kaufmännische Betriebsführung des städtischen Eigenbetriebs Aquatoll mit dem Erlebnis- und Sportbad in Neckarsulm und dem Ernst-Freyer-Bad im Stadtteil Obereisesheim. Über die strategische Weiterentwicklung und bauliche Unterhaltung des Erlebnisbades entscheidet weiterhin der Gemeinderat der Stadt Neckarsulm.
  Leistungen und zeitlicher Umfang der Betriebsführung werden in einem Betriebsführungsvertrag zwischen den Stadtwerken Heilbronn und der Stadt Neckarsulm vereinbart. Der Vertrag gilt zunächst für ein Jahr mit der Option auf eine Vertragsverlängerung. Auch der Personalrat hat der Übernahme der Betriebsführung durch die Stadtwerke Heilbronn zugestimmt.
 
 Die Stadt Neckarsulm und der bisherige Werkleiter des Aquatoll, Werner Eger, haben sich einvernehmlich getrennt. Oberbürgermeister Joachim Scholz dankt dem scheidenden Werkleiter für seine verdienstvolle Arbeit: „Werner Eger hat den Neubau des Sportbades fachlich begleitet und organisatorisch umgesetzt. Auch die attraktive Saunaerweiterung fällt in seine erfolgreiche Amtszeit. Zudem hat er die Arbeitssituationsanalyse für das Freizeitbad mit auf den Weg gebracht und erste Maßnahmen bereits erfolgreich umgesetzt.“ Werner Eger will sich jetzt neuen Aufgaben widmen.
 Die Betriebsführung durch die SWH erstreckt sich auf den technisch-operativen und den kaufmännisch-administrativen Bereich und wird von der Leiterin Bäderbetrieb bei den Stadtwerken Heilbronn, Ursula Stiefken, beziehungsweise dem kaufmännischen Geschäftsführer der Heilbronner Stadtwerke, Dr. Torsten Briegel, übernommen.
 
 Interkommunale Kooperation ermöglicht Synergieeffekte
 „Mit dieser Lösung stellen wir die Betriebsführung des Aquatoll auf eine solide und verlässliche Grundlage“, bekräftigt OB Joachim Scholz. „Mit ihren Erfahrungen im Bäderbereich garantieren die Stadtwerke Heilbronn eine professionelle und effiziente Betriebsführung. Diese interkommunale Kooperation ermöglicht uns vor allem auch, wertvolle Synergieeffekte zu nutzen.“ So könnten die Partner zum Beispiel einen gemeinsamen Personalpool bilden, um bei Personalengpässen Fachkräfte flexibel einzusetzen. „Dies ist eine wirkungsvolle Antwort auf den Fachkräftemangel, der im Bäderbereich besonders ausgeprägt ist“, stellt OB Scholz fest.
 Anknüpfungspunkte für eine engere Zusammenarbeit und mögliche Synergien sieht Joachim Scholz ferner in gemeinsamen Schulungs- und Fortbildungsmaßnahmen sowie einem zentralen Einkauf von Material, Verbrauchsartikeln und Dienstleistungen. Da sich die Neckarsulmer und Heilbronner Bäder laut OB Scholz an unterschiedliche Zielgruppen richten und insofern nicht in direkter Konkurrenz stehen, könnten Aquatoll und Soleo auch gemeinsame Veranstaltungsformate entwickeln oder getrennt stattfindende Sonderveranstaltungen terminlich abstimmen und wechselseitig bewerben. „Der Schulterschluss zwischen den kommunalen Bäderbetrieben eröffnet ganz neue Möglichkeiten“, unterstreicht Joachim Scholz. „Und er stärkt das freundschaftliche Verhältnis zwischen unseren Städten.“
 Und Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel sieht noch einen weiteren Effekt, wenn er auf die strategische Bedeutung dieser Kooperation blickt: „Ich bin überzeugt, dass die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Heilbronn nicht nur eine klassische win-win-Situation für beide Partner ist, sondern dass eine solch enge interkommunale Zusammenarbeit ein erfolgreiches Modell für weitere kommunale Kooperationen sein kann.“ Denn angesichts knapper werdenden Ressourcen und angesichts der demografischen Entwicklung machten lokale und regionale Kooperationen zunehmend Sinn. So würden sich künftig vermutlich Kommunen vermehrt die Frage stellen, welche Dienstleistungen sie selbst und welche sie in Partnerschaft mit anderen anbieten könnten, erläutert Mergel.
 Auch der kaufmännische Geschäftsführer der Stadtwerke Heilbronn, Dr. Torsten Briegel, betont den Synergieeffekt der Kooperation: „Es ist uns sehr wichtig, dass beide Partner von der Zusammenarbeit profitieren.“ Und Bäderchefin Ursula Stiefken, die sich auf die neue Aufgabe freut, ergänzt: „Die Bäder beider Städte können von dieser Kooperation nur profitieren. Die Übernahme der betrieblichen Abläufe stellt zwar zunächst eine Herausforderung dar, die wir aber gemeinsam mit den Mitarbeitern bewältigen werden.“
 
 Maßnahmen aus Arbeitssituationsanalyse werden weiter schrittweise umgesetzt
 Die im Rahmen der Arbeitssituationsanalyse erarbeiteten Maßnahmen werden weiter schrittweise umgesetzt, um die Kundenorientierung und Servicequalität im Aquatoll zu verbessern, die Arbeitsprozesse zu optimieren und die interne Kommunikation neu zu strukturieren. Dabei erhält das Aquatoll Unterstützung von einem Arbeitsteam, das eigens zu diesem Zweck im Rathaus Neckarsulm ins Leben gerufen wurde. Führende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Haupt- und Personalamtes, die zum Hauptamt gehörende Organisationsabteilung und der Vorsitzende des Personalrates, Guido Oetzmann, bilden das Arbeitsteam. Die Teammitarbeiter und die betriebsführenden Kollegen von den Stadtwerken Heilbronn schultern die in der Arbeitssituationsanalyse geschnürten Arbeitspakete gemeinsam und setzen die geplanten Maßnahmen und Verbesserungen partnerschaftlich um.
 
 Die stellvertretende Werkleiterin Désirée Ditrich, die das Aquatoll im April verlassen hatte, kehrt in das Bad zurück und nimmt ihre ursprüngliche Arbeit unter Führung der Stadtwerke Heilbronn wieder auf. Um sie einzuarbeiten und mit den Führungsabläufen vertraut zu machen, hospitiert sie vor der Übernahme der Betriebsführung bei den Stadtwerken in Heilbronn.
 
 Nachdem die Betriebsorganisation neu geregelt ist, muss sich die Stadt Neckarsulm noch einer weiteren wichtigen Aufgabe widmen. Nach 25 Betriebsjahren muss das Aquatoll einer grundlegenden technischen Überprüfung unterzogen werden. Zu diesem Zweck hat der Werksausschuss Aquatoll eine Studie zur baulich-technischen Analyse des Erlebnisbades in Auftrag gegeben. Die sich daraus ergebenden, erforderlichen Sanierungsmaßnahmen werden in einem Sanierungsplan zusammengefasst und dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt.
 


Im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit übernehmen die Stadtwerke Heilbronn die Betriebsführung des städtischen Eigenbetriebs Aquatoll in Neckarsulm: (v. li.) OB Joachim Scholz, Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Torsten Briegel, Bäderchefin Ursula Stiefken, stellvertretende Werkleiterin Désirée Ditrich und OB Harry Mergel. (Foto: pm)

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