Abschiedsfeier an der Martin-von-Adelsheim-Schule
Adelsheim. (pm) Am letzten Schultag vor den Sommerferien wurden in Adelsheim gleich mehrere Lehrer aus den unterschiedlichsten Gründen verabschiedet.
Die Schulleiterin Veronika Köpfle konnte dazu nicht nur alle am Schulleben Beteiligten, sondern auch ehemalige Kollegen sowie Familienangehörige der zu Ehrenden begrüßen.
„Mit Ihnen geht eine Ära in Adelsheim zu Ende“, wandte sie sich zunächst an Peter Frank, der nach 45 Dienstjahren in den Ruhestand verabschiedet wurde, und an Brigitte Wutsch, die vor ihrer Pensionierung ein Sabbatjahr nimmt.
In Adelsheim hat Peter Frank nach seinem Studium in Heidelberg und einigen Jahren an den Dienstorten Altheim und Ravenstein seit 1982 „seine“ Schule gefunden. Hinter Frank liegt ein Berufsleben mit unzähligen großen Erfolgen. Viele Schülergenerationen hat er mit natürlicher Autorität und seiner wertschätzenden, motivierenden, konsequenten und unterstützenden Art durch ihre Schulzeit begleitet und zu einem erfolgreichen Abschluss geführt. Neben einem großen Fachwissen konnte er seinen Schülern auch immer Werte und Schlüsselqualifikationen mitgeben.
Die Dienstjahre waren geprägt von ständigen Reformen und Umstrukturierungen. Bevor zum Beispiel das Thema Berufsorientierung eine so große Bedeutung bekam, hatte sich Peter Frank bereits dem Arbeitskreis Schule/Wirtschaft angeschlossen und auch selbst ein Berufspraktikum gemacht.
Neben den studierten Fächern Sport und Mathematik hatte er sich für Technik, Wirtschaftslehre, Informatik und Multi-Media qualifiziert. Als der Computer Einzug in die Schule hielt, war Frank für den Computerraum und das Schulnetz zuständig. Er engagierte sich aber auch für die Verwaltung der Schule und war mit seinen technischen Kenntnissen in diesem Bereich unverzichtbar. Darüber hinaus begleitete Peter Frank engagiert und erfolgreich zahllose junge Kollegen als Mentor in verschiedenen Fächern in ihr Berufsleben und nahm an zahlreichen Arbeitsgruppen (Einführung Bildungsplan, Zusatzunterricht für die Absolvierung der Mittleren Reife, Ganztagsbetrieb, Methodencurriculum, Vorbereitung der Evaluation, Einführung der Gemeinschaftsschule) teil. Sein fachmännischer Rat war auch bei den vielen Umbaumaßnahmen der Schule gefragt. Viele Jahre hat Peter Frank sowohl Grundschüler als auch Schüler der Sekundarstufe auf Fußball- und Leichtathletikwettkämpfe vorbereitet. Dass diese Aufzählung noch lange fortgesetzt werden könne, betonte Rektorin Köpfle, bevor sie Peter Frank die Urkunde des Regierungspräsidiums überreichte und ihre guten Wünsche für den Ruhestand mit auf den Weg gab.
„Wenn es Ihnen zu Hause doch noch nicht gefällt, können Sie gern zu uns an die Schule zurückkehren“, wandte sich Schulleiterin Veronika Köpfle an Brigitte Wutsch. Auch sie dürfe auf ein Berufsleben mit großen Erfolgen und schönen Erlebnissen zurückblicken. 37 Jahre zeigte Wutsch im Schuldienst große Einsatzbereitschaft, viel Idealismus und Flexibilität. Köpfle würdigte besonders das Wirken in der Eingangsstufe der Grundschule. Jahr für Jahr holte sie unzählige Kinder am Tor zwischen Kindergarten und Schule ab und nahm sie so lange an die Hand, bis sie sich selbstständig im Lebensraum Schule bewegen konnten und die Spielregeln für das Zusammenleben verinnerlicht hatten. Den Kindern vermittelte sie nicht nur Grundlagen im Lesen, Schreiben und Rechnen, sondern auch das nötige Rüstzeug für das Leben in einer Gesellschaft. Dabei setzte sie sich mit Fürsorge für die Belange ihrer Schüler und die der Schule ein. Wertevermittlung, Menschenliebe und Vorbildfunktion waren für sie selbstverständlich. Junge Menschen konnten sich unter ihrer Obhut entfalten, weil sie ernst genommen wurden und Hilfe bei der Orientierung bekamen. Aber auch alle am Schulleben Beteiligten konnten bei der Zusammenarbeit mit Brigitte Wutsch Vertrauen, Achtung, Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und Offenheit verspüren. Ihre hohe Fortbildungsbereitschaft kam nicht nur der Qualität des eigenen Unterrichts, sondern auch dem Kollegium und der Schule zu Gute. Seit 1987 unterrichtete Brigitte Wutsch in Adelsheim. Standen Veränderungen an, begleitete sie diese engagiert.
Schulanfang auf neuen Wegen, Kooperation Kindergarten und Schule, Organisation und Durchführung des Ganztagsbetriebs in der Grundschule und vieles mehr. Häufig hat Wutsch auch den musikalischen Part bei schulischen Feiern übernommen. Mit den Worten „Für Sie war der Lehrerberuf immer Berufung – niemals Job“, brachte die Schulleiterin die Haltung der ausscheidenden Kollegin auf den Punkt.
Die Verabschiedung von Jochen Köpfle, der im Laufe des Schuljahres zum Schulleiter der Baulandschule in Hettingen berufen wurde, leitete die Schulleiterin humorvoll und treffend mit einem Zitat ein: „Man bleibt nicht auf der Stelle hocken, wenn neue Aufgaben locken.“ Seit 12 Jahren unterrichtete Jochen Köpfle in Adelsheim meist als Klassenlehrer die Fächer Englisch, Deutsch, Biologie, MNT und Technik. Mit seinen Klassen führte er zahlreiche Projekte durch. Darüber hinaus setze er sich aber auch in vielfältiger Weise für die Belange der Schule ein: Suchtpräventionslehrer, Vorbereitung der Evaluation, Mitarbeiter im Qualitäts-Team und im Präventionsteam „stark-stärker-wir“. Die Kollegen konnten die Aussage der Schulleiterin „Sie hinterlassen bei uns im Sekundarbereich eine große Lücke!“ nur bestätigen.
Die Martin-von-Adelsheim-Schule musste sich aber auch noch von weiteren beliebten und geschätzten Kollegen verabschieden. Nach fünf Jahren verlässt Elisabeth Krieg die Schule, die nicht nur hohe fachliche und pädagogische Qualitäten zeigte und eine harmonische Unterrichtsatmosphäre schuf, sondern auch im musikalischen Bereich bei Auftritten mit dem Schulchor und als Mitglied des Lehrer-Musik-Ensembles Akzente setzte.
Zum Bedauern aller wurde Bernhard Ziegler, der als Krankheitsvertreter eingesetzt war, vom Regierungspräsidium Stuttgart „abgeworben“. Auch weitere Kollegen und Kolleginnen, die für ein Jahr an die Schule abgeordnet waren, kehren nach den Ferien an ihre Stammschulen zurück.
(Foto: privat)