Neunkirchen. (ots) Am
Dienstagnachmittag ereignete sich gegen 16.05 Uhr ein Unglücksfall
auf einem Zeltplatz bei Neunkirchen/Neckar-Odenwald-Kreis, bei dem
der 45 Jahre alte Leiter des Zeltlagers ums Leben kam (NZ berichtete). Zwei
20-Jährige, die ebenfalls als Betreuer in der Gruppe waren, wurden
mit schweren Verletzungen in verschiedene Kliniken gebracht.
Noch am Abend wurden die 9 – 13 Jahre alten
Kinder und deren Betreuer mit Bussen vom Zeltplatz zurück an ihre
Heimatorte im Ortenaukreis gefahren. Dort wurden fünf Kinder und drei
Erwachsene unverzüglich in Krankenhäusern zur weiteren Abklärung
ärztlich untersucht. Nach derzeitigem Kenntnisstand sind die drei
Erwachsenen zwischenzeitlich wieder entlassen. Über den Zustand der
fünf Kinder liegen aktuell keine Erkenntnisse vor.
Die aus 66 Kindern
und insgesamt 23 Betreuern bestehende Zeltgruppe war am Montag in
Neunkirchen angekommen und hatte zunächst ihre Zelte aufgebaut. Am
Dienstagnachmittag sollte noch ein mit einem Stahlseil versehener,
zirka 15 Meter langer Fahnenmast aufgestellt werden. Bei der
Aufstellung kam dieser nach dem derzeitigen Ermittlungsstand zu nahe
an eine Hochspannungsleitung. In der Folge sprang ein Lichtbogen auf
den Mast über. Für die Dauer von 0,55 Sekunden erfolgte eine
Ableitung des Stroms entlang des Masts in die Erde, bei der letztlich
ein Betreuer getötet und zwei weitere Betreuer schwer verletzt
wurden.
Die staatsanwaltschaftlichen und kriminalpolizeilichen
Ermittlungen laufen derzeit auf Hochtouren. Gegenstand der Prüfung
ist, ob einem oder mehreren der Betreuer ein Verschulden im
Zusammenhang mit dem folgenschweren Unglücksfall zur Last zu legen
ist. Die beiden schwer verletzten Betreuer konnten noch nicht
vernommen werden.
Sofort nach dem Unglück wurde die Jugendgruppe vom
Zeltplatz in eine nahegelegene Halle gebracht und dort von
Notfallseelsorgern betreut. Auch bei der Ankunft der Kinder in ihrer
Heimat standen weitere Notfallseelsorger zur Betreuung bereit. Das
Zeltlager in Neunkirchen wurde aufgelöst.
