Großeicholzheim. (lm) Blumensträußchen, überreicht von einem niedlichen Mädchen, herzliche Willkommensgrüße von Ortsvorsteher Reinhold Rapp in Frack und Zylinder, ein wärmender Schluck von Günter Schmitt-Haber als Vorsitzenden des Vereins „Großeicholzheim und seine Geschichte“ (GusG) sowie Beifall von allen Seiten bereiteten Johann Wolfgang von Goethe, alias Walter Hoffmann von den Stauferpfalz-Festspielen Bad Wimpfen, vermutlich einen noch sehr viel herzlicheren Empfang beim Wasserschloss Großeicholzheim als bei der ersten Fahrt vor genau 200 Jahren.
Überhaupt erstaunte es den gefeierten Lyriker sichtbar, wie hoch sein Bekanntheitsgrad im badischen Bauland ist. Interessiert informierte sich der Dichterfürst bei den eigens für ihn agierenden „Waschweibern“ von GusG nach den Geheimnissen des perfekten Wäschewaschens seiner Zeit. Und selbstverständlich rezitierte er über das „Ginko-Blatt“ aus Eberstadt, das ihm Werkmeister Wolfgang Häfner als Andenken überreicht hatte. Bereichert und abgerundet wurde die Szenerie durch eine ansehnliche Zahl Damen und Herren, die der Kleidung nach schon vor 200 Jahren der besseren Gesellschaft angehörten und zusammen mit „ihrem Goethe“ durchaus als hervorragende Werbung für die im Zweijahresrhythmus stattfindenden „Stauferpfalz-Festspiele Bad Wimpfen zu sehen waren.
Als Vorsitzender des Vereins Stauferpfalz Festspiele zeigte sich Peter Heilmann, ebenso wie sein Frau Bruni als Autorin der ortshistorischen Theaterstücke überaus angetan von der Begeisterungsfähigkeit der Bauländer. Denn egal, wohin sie kamen, an diesem Morgen mit Start bei der „Alten Posthalterei“ in Neckarelz, überall wurden die Kutschen herzlich und interessiert empfangen und bewirtet.
Bevor die Fahrt des Goethe weiterging über den Roßhof nach Buchen, Höpfingen bis Hardheim, musste sich der Dichterfürst einer Seckach Tradition beugen und mit den Großeicholzheimern das Badnerlied anstimmen. Denn jede besondere Festlichkeit wird hier durch diese Hymne der Badener gekrönt.
(Foto: Liane Merkle)
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