Schwäbisch Hall/Tauberbischofsheim. (pm) Im Oktober ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk im Vergleich zum Vormonat um 468 gefallen. Aktuell sind 10.588 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote, also der Anteil der Arbeitslosen an allen zivilen Erwerbspersonen, liegt im Oktober bei 3,2 Prozent (Minus 0,2). Die Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg beträgt 3,7 Prozent (Minus 0,1).
„Der Oktober zeigt sich am Arbeitsmarkt von seiner freundlichen Seite. Die hohe Nachfrage der Unternehmen hat zu einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit in unserem Bezirk geführt. Mit 3,2 Prozent haben wir die bisher niedrigste Arbeitslosenquote diesen Jahres vom Juni wieder erreicht. In erster Linie konnten die jungen Menschen aufgrund der Herbstbelebung und des Studienbeginns profitieren“, so Thekla Schlör, Leiterin der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiterhin hoch. Insgesamt waren im Oktober 5.420 offene Stellenangebote bei der Agentur für Arbeit gemeldet, das sind 201 weniger als im Vormonat. „Der Rückgang von September auf Oktober ist üblich“, erklärt Schlör. „Doch der Stellenbestand ist heuer um 1.005 höher als im Oktober 2014 und erreicht den höchsten Wert seit 15 Jahren.“
1.421 Stellen neue Stellen meldeten die Betriebe dem Arbeitgeber-Service im Oktober.
Im Landkreis Schwäbisch Hall liegt die Arbeitslosenquote wie im Vormonat bei 3,4 Prozent. Es wurden im Oktober 3.669 Arbeitslose gezählt, 53 weniger als im September. 1.096 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 1.154 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit.
Arbeitgeber haben 409 Stellenangebote gemeldet (Oktober 2014: 499). Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 1.704.
Im Hohenlohekreis liegt die Arbeitslosenquote bei 2,8 Prozent (Minus 0,2). Es wurden im Oktober 1.801 Arbeitslose gezählt. Das sind 158 Menschen weniger als im September. 473 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos und 622 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit.
Arbeitgeber haben 192 Stellenangebote im Oktober aufgegeben (Oktober 2014: 265). Der Bestand an Stellenangeboten insgesamt lag zum Stichtag bei 965.
Die Arbeitslosenquote im Main-Tauber-Kreis liegt bei 3,0 Prozent (Vormonat 3,2 Prozent). Im Oktober waren 2.222 Menschen arbeitslos gemeldet, 186 weniger als im Vormonat. 587 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 783 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit.
Arbeitgeber haben 523 Stellenangebote gemeldet (Oktober 2014: 472). Der Bestand an Stellenangeboten liegt insgesamt bei 1.740.
Im Neckar-Odenwald-Kreis liegt die Arbeitslosigkeit bei 3,7 Prozent (Vormonat 3,8 Prozent). Es waren im Oktober 2.896 Menschen arbeitslos gemeldet, 71 weniger als im Vormonat. 721 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 785 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit.
Arbeitgeber haben 297 Stellenangebote gemeldet (Oktober 2014: 354). Der Bestand an Stellenangeboten liegt insgesamt bei 1.011.
Im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim waren im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) 5.521 Arbeitslose gemeldet, 30 mehr als vor einem Jahr (Veränderung: Plus 0,5 Prozent). Zum Vergleich: im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) ist die Zahl der Arbeitslosen um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gefallen.
Der Anteil der Arbeitslosen aus dem Bereich der Grundsicherung (SGB II) am gesamten Bestand beträgt 52,1 Prozent (Oktober 2014: 51,7 Prozent).
Beim Jobcenter im Landkreis Schwäbisch Hall waren zum Stichtag im Oktober 1.958 Arbeitslose registriert (September: 2.002). Die Arbeitsagentur betreute im Haller Landkreis 1.711 Arbeitslose (September: 1.720).
Von den 1.801 Arbeitslosen im Hohenlohekreis wurden 945 vom Jobcenter Hohenlohekreis betreut (September: 1.003). Bei der Geschäftsstelle der Arbeitsagentur im Hohenlohekreis waren zum Stichtag im Oktober 856 Arbeitslose registriert (September: 956).
Von den 2.222 Arbeitslosen im Main-Tauber-Kreis wurden 1.126 vom Jobcenter Main-Tauber betreut (September: 1.172). Bei den Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Main-Tauber-Kreis waren 1.096 Arbeitslose registriert (September: 1.236).
Beim Jobcenter im Neckar-Odenwald-Kreis waren zum Stichtag im Oktober 1.492 Arbeitslose registriert (September: 1.524). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Neckar-Odenwald-Kreis betreuten 1.404 Arbeitslose (September: 1.404).
Der Ausbildungsmarkt als Bewerbermarkt ist Fakt. Dies belegen die Zahlen zur Bilanz für das Berufsberatungsjahr 2014/2015.
„Auch im aktuellen Beratungsjahr verzeichnen wir einen Bewerberrückgang, der insbesondere durch geringere Schulentlasszahlen und den Trend zu höheren Bildungsabschlüssen bedingt ist. Aktuell kommen auf einen gemeldeten Bewerber 1,35 Stellenangebote“, so die Agenturleiterin Thekla Schlör.
Seit Oktober 2014 wurden 5.576 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 5,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Davon blieben 390 Ausbildungsstellen unbesetzt, 22 weniger als im Vorjahreszeitraum.
Die Zahl der Bewerber für Berufsausbildungsstellen ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum weiter leicht gesunken (Minus 2,5 Prozent). Seit Oktober 2014 hatten sich 4.122 junge Menschen mit dem Wunsch für eine betriebliche Ausbildung gemeldet. Davon waren zum 30. September noch 59 Bewerber unversorgt.
Trotz des sehr hohen Ausbildungsplatzangebotes gelingt es nicht allen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, direkt in eine betriebliche Ausbildung einzumünden. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. So das „Mismatch“zwischen den Anforderungen seitens der Betriebe und den Voraussetzungen, die die jungen Menschen mitbringen. Aber auch der anhaltende Trend zum Besuch von weiterführenden Schulen und die Unschlüssigkeit junger Menschen über ihre beruflichen Ziele. Einige können sich trotz Berufsorientierung und intensiver Gespräche mit den Berufsberatern nicht für eines der vielen Angebote entscheiden.
„Natürlich laufen unsere Vermittlungsaktivitäten weiter auf Hochtouren. Alle Bewerber, die bei der Berufsberatung gemeldet sind, haben in persönlichen Gesprächen ihre beruflichen Möglichkeiten aufgezeigt bekommen. Jeder hat sein individuelles „Rüstzeug“ bekommen, um sich für seinen Weg entscheiden zu können. Und es kann auch jetzt noch, nach dem offiziellen Beginn des neuen Ausbildungsjahres, mit der Ausbildung klappen. „Freie Ausbildungsstellen in vielen Berufen stehen ausreichend zur Verfügung. Wer noch sucht, sollte sich umgehend mit der Berufsberatung in Verbindung setzen“, rät Thekla Schlör.