Bad Friedrichshall. (ots) Großangelegte Suchaktionen fanden am Montagabend sowie am
Dienstagvormittag in Bad Friedrichshall-Kochendorf statt. Zahlreiche
Einsatzkräfte der Feuerwehr, der DLRG-Taucher sowie der
Wasserschutzpolizei suchten nach einem Mann, der am Abend angeblich
in den Salinenkanal gestoßen worden war.
Über Notruf teilte ein vermeintlicher Tatzeuge der Polizei gegen 22.30 Uhr mit, dass er beobachtet habe, wie ein Mann nach einer Auseinandersetzung von einem anderen ins Wasser gestoßen worden sei. Der Tatverdächtige würde sich nun an einer Bushaltestelle im Bereich des Rathauses aufhalten.
Aufgrund der Meldung fuhr die Polizei mit mehreren Streifen an die
Fußgängerbrücke am Salinenkanal sowie dem genannten Aufenthaltsort
des Tatverdächtigen. Beim Erkennen der Streife ergriff der
polizeibekannte Mann die Flucht, konnte aber von den Polizeibeamten
eingeholt und festgenommen werden.
Nahezu zeitgleich wurden der Neckarsulmer Polizei ein PKW-Aufbruch
an einem nahegelegenen Autohaus sowie ein versuchter Einbruch an
einer Schule im Lindenweg gemeldet. Noch auf der Fahrt zur
Dienststelle räumte der 27-Jährige diese Taten ein. Darüber hinaus
erzählte er den Beamten, dass er dabei von einem Mann beobachtet und
verfolgt worden war. Nach einer Auseinandersetzung mit dem Zeugen auf
der Fußgängerbrücke über dem Salinenkanal will er diesem einen Schlag
versetzt haben, wodurch der Mann über das Geländer ins Wasser
gestürzt sei.
Noch in der Nacht suchten etwa 100 Einsatzkräfte der
Feuerwehren, der DLRG, der Neckarsulmer Polizei und der
Polizeihundeführer im und am Wasser vergeblich nach dem Mann. Am
nächsten Vormittag wurde der Bereich des Kanals erneut von
zahlreichen Beamten der Wasserschutzpolizei sowie mehreren Tauchern
abgesucht.
Nach dem Einsatz änderte der 27-Jährige seine Einlassung und
behauptete nun, den Vorfall frei erfunden zu haben. Er sei von einem
Mann, der ihn beim Einbruchsversuch in die Schule beobachtet habe,
angesprochen worden. Nach einer Rangelei mit diesem sei er geflüchtet
und habe selbst den Notruf unter falschem Namen abgesetzt. Die
Ermittlungen dauern noch an.
Ob ein Kapitaldelikt begangen wurde, ist
noch nicht geklärt. Eine Vermisstenanzeige wurde bei der Polizei noch
nicht erstattet. Der 27-Jährige wird im Laufe des Nachmittages auf
Antrag der Staatsanwaltschaft einem Haftrichter am Amtsgericht
vorgeführt werden.
Die Heilbronner Kriminalpolizei sucht nun den bislang unbekannten
Zeugen, der sich mit dem Tatverdächtigen am Montagabend
auseinandergesetzt hat. Es soll sich um einen etwa 50-jährigen Mann
mit grau-schwarz meliertem Vollbart handeln. Er soll etwa 1,70 Meter
groß und schlank sein. Er sprach deutsch ohne erkennbaren Akzent. Er
war mit einer dunklen Jacke, einer Bluejeans und schwarzen Schuhen
bekleidet.
Dieser sowie weitere Zeugen, die sachdienliche Hinweise zur
Aufklärung der Tat geben können, sollten sich unter Telefon 07131
104-4444 melden.
Bad Friedrichshall: Suchaktion im Salinenkanal
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