Mosca GmbH feiert 50-jähriges Jubiläum

Waldbrunn. (pm) Vor 50 Jahren begann alles mit einer ersten Verschnürmaschine und einem Zwei-Mann-Betrieb in den Räumen einer ehemaligen Wäscherei in Hilden. Aus zwei Mitarbeitern wurden 850, die Produktpalette der Mosca GmbH reicht heute von der automatischen Umreifungsmaschine bis zu spezialisierten Hochleistungsanlagen, hochwertiges Verbrauchsmaterial inklusive. Nicht geändert hat sich der Status „Familienunternehmen“: Im Interview blickt Firmengründer Gerd Mosca mit seinem Sohn Timo und dessen Frau Simone, die heute gemeinsam das Unternehmen leiten, auf die Anfänge zurück. Sie beschreiben, was sie bis heute als Familienunternehmen stark macht.

Der Startschuss für Ihr Unternehmen fiel 1966 – wie ging es damals los?

Gerd Mosca: Ich hatte schon mein Leben lang mit Technik und Maschinen zu tun, angefangen habe ich in meiner Jugend als Schlosserlehrling, später war ich Maschinenbautechniker und schließlich Konstrukteur. Irgendwann wollte ich dann etwas Neues schaffen – und so ging es mit dem eigenen Betrieb los. Unsere erste Maschine war eine Verschnürmaschine, mit der Zeit wurde Schnur allerdings teurer und die Nachfrage nach diesen Maschinen ging zurück. Umreifungsband hingegen wurde immer günstiger und der Bedarf an entsprechender Technologie stieg – also haben wir uns in dieser Richtung weiter entwickelt. Ich habe den Schritt nie bereut, konnte viele meiner Ideen verwirklichen.

Timo Mosca: Und das hatte Auswirkungen, nicht nur für uns als Unternehmen, sondern für die gesamte Umreifungsbranche. Mein Vater hat beispielsweise die erste Einschuss- und  Verschweißlösung für Schmalbandanwendungen entwickelt. Bis dahin war das Verschweißen von Kunststoffbändern unüblich. Die Bänder wurden noch umständlich mit Plomben aus Metall verschlossen. Das Einschießen in eine geschlossene Bandführung und Verschweißen schmaler Bänder war damals, 1981, eine absolute Sensation und wegweisend für die Entwicklung der Branche. Mit den Jahren ging das immer weiter: Auch Inline-Technologie, also die schonende Umreifung von Wellpappprodukten „entlang der Welle“, die inzwischen viele Unternehmen übernommen haben, stammt von uns. Unsere patentierte Ultraschalltechnologie SoniXs ist allerdings einzigartig auf dem Markt – wir haben jahrelang daran getüftelt und das konnte bis heute niemand kopieren. Dabei ist die Technologie dem klassischen Verschweißen der Bänder in vieler Hinsicht überlegen, unter anderem deshalb, weil sie bei besserer Leistung weniger Energie verbraucht.

Woher nehmen Sie diese Ideen? Und wie erklären Sie sich Ihren anhaltenden Erfolg?

Timo Mosca: Wir gehen mit offenen Augen durch die Welt und sehen, wo Bedürfnisse entstehen, für die wir neue Lösungen entwickeln können. Außerdem geben wir unseren Mitarbeitern die Möglichkeit, ihre eigenen Spuren zu hinterlassen und würdigen innovative Ideen. Viele sind absolute Koryphäen in ihrem Gebiet und steuern spannende, neue Impulse bei. Als Familienunternehmen erlauben wir es uns, Entwicklungen Raum zu geben, weil wir nicht alle Vierteljahr gezwungen sind, Ergebnisse zu zeigen.

Simone Mosca: Außerdem sind die Entscheidungswege bei uns kürzer als in großen Konzernen. Wir können unbürokratisch vielversprechende Ideen testen. Das macht nicht nur Spaß, sondern bringt neue Lösungen schneller voran. So ist es uns zum Beispiel gelungen, PLA-Band, also Kunststoffband aus biologischen Rohstoffen, zur Marktreife zu bringen. Dazu muss man den Werkstoff extrudieren, was man in der Industrie für unmöglich hielt. Wir haben es einfach ausprobiert und so lange an dem Prozess gefeilt, bis wir ein Ergebnis hatten, das unseren Ansprüchen genügte.

Apropos Kunststoffbänder – welche Rolle spielt die Herstellung von Umreifungsbändern in Ihrem Gesamtgeschäft?

Timo Mosca: Eine sehr wichtige. Ende der achtziger Jahre haben wir angefangen, selbst Kunststoffbänder herzustellen, zunächst aus Polypropylen, später kam PET dazu. 2008 haben wir dann die bislang größte Investition unserer Unternehmensgeschichte getätigt und unsere Bandproduktion vergrößert und zentralisiert. Wir haben dazu ein hochmodernes, vollautomatisches Werk in Muckental errichtet, das fortschrittlichste in Europa – wenn nicht sogar der Welt. Kurz darauf machte sich dann die Weltwirtschaftskrise bei uns bemerkbar, das war keine leichte Zeit. Bis zu diesem Zeitpunkt waren wir jahrzehntelang von hohen Wachstumszahlen verwöhnt, dann mussten wir auf einmal schauen, wie wir Kosten einsparen. Aber wir haben daraus gelernt und sind als Unternehmen gestärkt aus der Krise hervorgegangen. Auch der Zusammenhalt untereinander und der Einsatz unserer Mitarbeiter haben damals sehr geholfen. Und natürlich meine Frau Simone, die genau dann in die Firma eingestiegen ist.

Simone Mosca: In Muckental kam es damals vor allem darauf an, Prozesse zu optimieren: Wo können wir uns noch besser aufeinander und auf die Bedürfnisse der Kunden abstimmen, wo effizienter sein. Mit diesen Fragen im Blick habe ich mich als Geschäftsführerin für diesen Bereich eingearbeitet. Heute machen wir mit unserer Bandproduktion mehr als ein Viertel des Gesamtumsatzes, haben dort eine tolle Mannschaft. Und die Botschaft ist klar: Selbst die beste Umreifungsmaschine bringt nichts ohne hochwertiges Verbrauchsmaterial.

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Timo, Simone und Gerd Mosca stehen anlässlich des 50-jährigen Firmenjubiläums Rede und Antwort. (Foto: pm)

Inwieweit hat sich das Geschäft in den letzten 50 Jahren geändert?

Timo Mosca: Es reicht nicht mehr, einfach gute Maschinen bzw. gutes Band zu verkaufen. Neben Spitzentechnologie fordern unsere Kunden heute vor allem effiziente, sichere Prozesse. Stillstandzeiten aufgrund von Ausfällen kann sich heute keiner mehr leisten. Wir verkaufen deshalb „Verfügbarkeit“, das heißt, wir sorgen dafür, dass die Prozesse unserer Kunden optimal laufen. Dabei hilft auch unser für die Branche einzigartiges, weltweit aufgestelltes Beratungs- und Servicenetzwerk.

Simone Mosca: Die Partner, mit denen wir international zusammenarbeiten, suchen wir schon immer gezielt danach aus, ob sie unseren Kunden die Serviceleistungen bieten können, die unserem eigenen Standard entsprechen. Immerhin haben wir uns über die Jahrzehnte einen Spitzenruf erarbeitet. Den wollen wir natürlich erhalten.

Wie gelingt es Ihnen, Ihre Mitarbeiter zu halten und neue dazu zu gewinnen? Das ist ja unter Umständen nicht leicht für ein Unternehmen, das seinen Stammsitz recht dezentral im Odenwald hat.

Gerd Mosca: Bei uns gibt es hervorragende Ausbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten und natürlich spannende Aufgaben. Ganz besonders aber ist unser gutes Unternehmensklima, das von gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist. Das findet man nicht überall. Gerade an unserem Hauptsitz in Waldbrunn fühlt sich das Miteinander manchmal auch an wie in einer großen Familie. Man hält zusammen. Auch wenn es bei all den neuen Gesichtern, die in den letzten Jahren dazugekommen sind, unmöglich ist, jeden Einzelnen persönlich zu kennen. Das Gefühl von gegenseitiger Verbundenheit ist trotzdem da.

Timo Mosca: Genau diesen Geist versuchen wir auch an unsere internationalen Niederlassungen weiterzugeben. Mir ist es wichtig, den direkten Kontakt mit unseren Mitarbeitern zu pflegen. Und das nicht nur hier vor Ort in Waldbrunn. Dafür reise ich regelmäßig in unsere internationalen Vertretungen, kürzlich beispielsweise war ich in Asien. Dort habe ich mit den Kollegen das chinesische Neujahr gefeiert, langjährige Mitarbeiter wiedergetroffen, neue kennengelernt und persönliche Gespräche geführt, Hände geschüttelt. Das funktioniert einfach nicht über eine Videokonferenz, ist aber immens wichtig für den Zusammenhalt.

Möchten Sie, dass Ihre Enkel das Unternehmen später weiterführen?

Gerd Mosca: Ich bin stolz, dass es uns seit 50 Jahren gibt und freue mich natürlich, dass mein Sohn und meine Schwiegertochter so erfolgreich wirtschaften. Meine beiden Enkel müssen aber für sich selbst entscheiden, ob sie das später auch möchten. Ich wünsche mir vor allem, dass das Unternehmen Mosca noch lange Bestand hat und die Branche weiter voranbringt – und dass die persönlichen Bindungen und der Zusammenhalt untereinander weiterhin so stark bestehen bleiben wie bisher.

Flirten, Chatten & Freunde treffen

Die Mosca GmbH

Umreifungsmaschinen aus Waldbrunn sind branchenübergreifend im Einsatz und sichern unterschiedlichste Güter für den Transport: Von Wellpappe über Baustoffe, Zeitungen, oder Lebensmittel bis hin zum Logistikbereich oder dem Versandhandel. Das Maschinenangebot der Mosca GmbH reicht von kompakten Universalgeräten mit breitem Einsatzspektrum bis zu vollautomatischen Hochleistungsmaschinen, die sich in jede übergeordnete Automatisierungslinie einbinden lassen. 1981 stellte Mosca die 1.000. Maschine her, 30 Jahre später – 2011 – wurde die 100.000. Maschine ausgeliefert. Seit 2008 läuft in Muckental nahe des Hauptsitzes außerdem eine Bandproduktion: Hier stellt das Unternehmen rund um die Uhr im vollautomatischen Betrieb hochwertige Umreifungsbänder aus PP, PET sowie dem biokompatiblen Kunststoff PLA her.

Mit seinen Entwicklungen hat Mosca seit den Anfängen die gesamte Umreifungsbranche maßgeblich geprägt. Viele heute branchenübliche Technologien nahmen ihren Ursprung in den Mosca-Werken.

Gegründet wurde das Unternehmen 1966 in Hilden nahe Düsseldorf, 1969 entstand das erste eigene Werk in Zwingenberg am Neckar. 1983 eröffnete Mosca mit einer Vertretung in Pennsylvania die erste internationale Niederlassung, bis heute sind die USA einer der Hauptmärkte des Unternehmens. Gleichzeitig wurde das erste Werk in Waldbrunn, dem heutigen Firmensitz, gebaut – weitere Gebäude und Hallen kamen in den Anschlussjahren hinzu. Nach Erweiterung des Werks in Waldbrunn um 8.000 qm wurde das Werk in Zwingenberg 2005 aufgelöst.

Heute verfügt das Familienunternehmen weltweit über 16 Niederlassungen und Produktionsstandorte – außer den USA auch mehrere Standorte im asiatischen Raum, in Australien, Finnland, Kanada, Mexico, Polen, Spanien sowie in Großbritannien. Weltweit beschäftigt Mosca rund 850 Mitarbeiter, die rund 140 Millionen Euro erwirtschaften. Ein internationales Vertriebs-, Service- und Beratungsnetz steht Kunden weltweit vor Ort zur Verfügung. Timo Mosca leitet das Unternehmen seit 1993 als Geschäftsführer, seine Frau Simone stieg 2008 als Geschäftsführerin der Bandproduktion in Muckental in den Betrieb ein.

Seit nunmehr 50 Jahren behaupten sich die Umreifungsexperten mit ihren kontinuierlichen Neuentwicklungen als Qualitäts- und Technologieführer der Umreifungsbranche.

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Der Hauptsitz der Mosca GmbH in Waldbrunn. (Foto: pm)

Die Firmengeschichte in Bildern: 

Mosca Bilderstrecke.pdf

Infos im Internet:

www.mosca.com

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