Heddebör leuchtet zu Ehren der Muttergottes

Mariä Himmelfahrt“ in Hettigenbeuern: Festgottesdienst, Lichterprozession und Kräuterweihe

(hsd)Die Marienverehrung steht im Morretal an einem Tag im Jahr besonders im Mittelpunkt – das Fest „Mariä Himmelfahrt“ wird hier am 15. August in jedem Jahr als großer Festtag mit einem Blumen- und Lichtermeer gefeiert. Am Montagabend finden so auch in diesem Jahr um 20 Uhr der Gottesdienst mit Kräuterweihe und anschließend die Lichterprozession durch den Stadtteil statt.

Marienverehrung hat im Morretal eine lange Geschichte und Tradition. Der Festtag „Aufnahme Mariens in den Himmel“ findet in Hettigenbeuern alljährlich in der Lichterprozession seinen Höhepunkt. Zahlreiche Marienaltäre entlang des Prozessionsweges zeugen von Vertrauen in die Muttergottes. Viele Marienverehrer, darunter Gläubige jeden Alters, aus nah und fern kommen regelmäßig in den Stadtteil um das Hochfest mitzufeiern.
Von der Verehrung der Muttergottes in der hiesigen Region zeugen auch zahlreiche der Muttergottes geweihte Bildstöcke in den Fluren des Madonnenländchens. Früher war der 15. August als staatlicher Feiertag anerkannt, heute ist das nur noch in wenigen Bundesländern wie beispielsweise Bayern der Fall, weshalb der Festgottesdienst in Hettigenbeuern schon seit vielen Jahren abends stattfindet.

In Hettigenbeuern hat das Marienfest eine lange Geschichte, die Pfarreirechnungen belegen, dass schon im Jahr 1643 am Marienfeiertag ein Gottesdienst stattfand. Auch in den Jahren 1721 und 1722 wird von Ämtern am Himmelfahrtstag berichtet. In den Pfarreirechnungen von 1741 sind erstmals das Titularfest und die Marianische Bruderschaft erwähnt.
Auszüge aus dem Erzbischöflichen Archiv Freiburg zeigen ebenfalls auf, dass in Hettigenbeuern an „Maria Himmelfahrt“ schon seit langer Zeit eine Prozession stattfindet.

Ein Auszug aus den Akten des Erzbischöflichen Archivs: „7.5.1838: Pfarrverweser Kramer frägt an, ob es gestattet sei an Mariae Himmelfahrt wie an Fronleichnam nach dem Hochamt eine Prozession mit der Aussetzung des Allerheiligsten und vier Altären zu machen.“
Fotoserie zum Artikel – (Fotos: privat/Archiv)


Zunächst wurde der Festgottesdienst in früheren Jahren am Vormittag gehalten und es fand anschließend eine Prozession statt. Doch als immer mehr der Einwohner auswärts ihrem Beruf nachgingen war dies nicht mehr möglich. Auf Initiative von Pfarrer Otto Markert feiert man den Festgottesdienst seither am Abend und hält anschließend eine feierliche Lichterprozession durch den Stadtteil. Im Rahmen des Festgottesdiensts erfolgt die Kräuterweihe.

Da in der Zeit des Festes das Getreide seine Reife erlangte und die Natur in höchster Blüte stand, lag der Brauch an Marienfeiertag wahrscheinlich nah, zumal Maria schon immer als „Blume des Feldes“ verehrt wurde. Die Weihe und Segnung soll verdeutlichen, dass alle Heilkräfte eine von Gott verliehene Gabe sind. Die Heilkräuter sollen Hoffnung und Trost spenden und spiegeln das Bild der Gottesmutter wieder.

Diese alte Tradition, die viele noch aus der Kindheit kennen, erfreut sich gerade in jüngster Zeit wieder einer zunehmenden Beliebtheit. So führt auch die Frauengemeinschaft Hettigenbeuern seit einigen Jahren geführte Kräuterwanderungen durch, zum gemeinsamen Binden des Kräuterstraußes. Das Zusammenstellen und Binden der Kräuter gilt als Wissenschaft und ist regional sehr unterschiedlich gehandhabt. So gehören in einen „Würzbüschel“, wie er in unserem Raum genannt wird beispielsweise Wermut, Johanniskraut, Beifuß, Rainfarn, Schafgarbe, eine Königskerze, Tausendgüldenkraut und Eisenkraut.

Der Festtag am Montag, 15. August beginnt mit dem Festgottesdienst mit Kräuterweihe um 20 Uhr. Anschließend findet die Lichterprozession durch den illuminierten, festlich geschmückten Stadtteil, zum Bildstock der schmerzhaften Muttergottes statt. hes.


Zahlreiche liebevoll geschmückte Marienaltäre schmücken zu Ehren der Muttergottes alljährlich den Prozessionsweg. (Foto: privat)

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