Dominik Albert auf dem Weg zum Priester

Diakonweihe an Christi Himmelfahrt in der Wallfahrtsbasilika in Walldürn – Im Gespräch hat Dominik Albert seinen bisherigen Berufungsweg aufgezeigt


(Foto: pm)
Hettigenbeuern. (hsd) An Christi Himmelfahrt (Donnerstag, den 25. Mai) weiht Erzbischof Stephan Burger werden acht junge Männer aus dem Priesterseminar in Walldürn zum Diakon. Darunter auch Dominik Albert aus Hettigenbeuern, der seine Weihe mit dem Satz: „Herr auf dich vertraue ich, in deine Hände lege ich mein Leben“, aus dem Stundengebet der katholischen Kirche
erklärt.

Diese Satz bringe sein Vertrauen zu Gott treffend auf den Punkt erklärt Dominik Albert drei Wochen vor seiner Diakonenweihe. Bei dem 35jährigen sind Vorfreude und natürlich auch Spannung spürbar, denn seine Diakonenweihe zusammen mit sieben Mitbrüdern an Christi Himmelfahrt in der Walfahrsbasilika Walldürn ist ein großer und wichtiger Schritt vor der Priesterweihe, die im kommenden Jahr hat bevorsteht.

Bitte beschreiben Sie die Bedeutung der Diakonweihe auf dem Weg zur Priesterweihe

Die Weihe zum Diakon ist für uns acht Priesterseminaristen schon ist eine Station auf dem Weg zur Priesterweihe und gilt als vorläufiger Höhepunkt auf dem Berufungs- und Ausbildungsweg. Seit Oktober 2016 sind wir in einem einjährigen Pastoralpraktikum in Seelsorgeeinheiten der Erzdiözese Freiburg und bereiten uns intensiv auf unserem Dienst als Diakon vor.
Das Wort „Diakon“ stammt vom griechischen Verb „diakonein“. Es bedeutet „dienen“ und „fürsorglich“ helfen.

Während der Diakonenweihe kommt unser Gottvertrauen zum Ausdruck, so liegen sie wir während der Litanei auf dem Boden um die Hingabe an Gott sichtbar zu machen. Sieben Versprechen legen wir Weihekandidaten vor dem Bischof ab. Es sind zum Beispiel das freiwillige Versprechen, ein Mann des Gebetes zu sein, den Armen zu helfen, in Ehelosigkeit zu leben und dem Bischof die Treue zu halten. Anschließend legt jeder Kandidat seine Hände in die Hände des Bischofs, der Ausdruck des gegenseitigen Vertrauens. Der Bischof hält segnend die Hände über den Kopf des zukünftigen Diakons und spricht darauf hin das Weihegebet.
Im Anschluss werden mit unserer neuen „Dienstkleidung“ versehen. Jeder Diakon erhält zudem eine Bibel, denn die Verkündigung des Evangeliums ist eine unserer zentralen Aufgaben. Am Ende der Weihe umarmt der Bischof die neugeweihten Diakone als Zeichen der Wertschätzung.

Der Berufungsweg von Dominik Albert

Seit Beginn meiner Ausbildung sind mittlerweile schon nahezu acht Jahre vergangen. Vieles habe ich in dieser Zeit erlebt, viele wichtige Begegnungen, das Studium und die beiden Praktika. . Gleich nach meinem Abitur am Burghardt-Gymnasium in Buchen im Jahr 2001 habe ich meinen Zivildienst im ehemaligen Behindertenheim „Haus Bergesruh“ der Johannes-Diakonie abgeleistet. Anschließend habe ich das Studium der Biologischen Chemie an der Fachhochschule Mannheim begonnen, das ich 2008 als Diplom-Ingenieur beendete, beides waren wichtige Stationen auf meinem Berufungsweg. Nachdem ich an der FH im Rahmen eines Firmenprojekt für Instrumentelle Analytik gearbeitet hatte, fuhr ich im Oktober 2009, einen Tag nach der der Beerdigung meiner Oma Hilde, abends nach Freiburg gefahren und startete mit dem Propädeutikum.

Ein „Propädeutikum“ dient der Rückschau auf das eigene Leben und dem Hineinwachsen in die priesterliche Existenz. In dieser Zeit erlebten wie Kandidaten unterschiedliche Aspekte des kommenden Dienstes, wie beispielsweise eine Gebetsschule, die Beschäftigung mit der Bibel in Israel und den Einsatz für Menschen am Rand der Gesellschaft im Sozialeinsatz. Im April 2010 begann er das Studium der katholischen Theologie an der Universität Freiburg. Wir Priesteramtskandidaten erfuhren ein duales Studium, mit gleichzeitiger Ausbildung am Priesterseminar „Collegium Borromaeum“. Hier erfolgte die Ausbildung in Bereichen wie beispielsweise Stimmbildung, Predigtausbildung, Sprecherziehung oder Rhetorik.
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Im Frühjahr 2013 durfte ich im Rahmen meines Gemeindepraktikums in der Seelsorgeeinheit Engen am Bodensee meinen Mentor Pfarrer Thomas Fürst kennen lernen. In Engen fühlte ich mich sehr wohl. Auch eine große sogenannte Externitas, ein Wechsel des Studienortes, gehörte zu meiner Ausbildung. Ich wechselte also für zwei Jahre, von 2013 bis 2015, an die Uni Würzburg. Es folgte ein weitere Aufenthalt im Breisgau, wo ich im Sommer 2016 das Studium mit der Fertigung meiner Magisterarbeit beendete.

Es folgte ein weiteres Praktikum, das ich ab Oktober 2016 in der Seelsorgeeinheit Mannheim-Süd/Mannheim Rheinau im Rahmen des Pastoralkurses in der Seelsorgeeinheit Mannheim-Süd, in Mannheim Rheinau ableistete.

Seit Ende April bereiten wir uns im Priesterseminar in Freiburg auf unsere Diakonweihe vor. Hierzu gehört eine Schweigewoche im Schönstatt-Zentrum bei Würzburg noch vor der Weihe an Christi Himmelfahrt. Anschließend erfolgt die Nachbereitung der Weihe bis 20. Juni.

„Wie merkt man, dass man berufen ist für diesen Dienst?“

Für diese Frage interessieren sich viele Mitmenschen. Bei ihm sei kein „Paukenschlag“, kein einzelner Zeitpunkt gewesen, sondern ein Weg mit Gott, zu Gott.

Eigentlich schon immer, quasi von klein auf, bin ich mit der Pfarrei meiner Heimatgemeinde Hettigenbeuern verbunden. Hier war ich nach meiner Kommunion als Ministrant tätig und brachte mich als Jugendvertreter im Pfarrgemeinderat ein. Geprägt haben mich zweifellos auch der Zivildienst im Behindertenheim. Dort wurde ich für Menschen sensibilisiert, denen es nicht so gut geht. Auch im Galdahaus habe ich in den Semesterferien gejobbt.Außerdem war ich in Hettigenbeuern als Lektor und Kommunionhelfer aktiv.

Während meiner Zeit in der Gemeinde im Morretal war mir der damalige Messner Willi Meixner eine wichtige Bezugsperson und wurde mein väterlicher Freund. Daneben prägten Pfarrer Bier und Diakon Walterspacher in wertvollen Dialogen und durch ihr Tun meinen Berufungsweg. Sie brachten mich auch viel Verständnis für meine Entscheidung, Priester zu werden entgegen.

Während sich meine Familie und meine Freunde erst an den Gedanken gewöhnen mussten, war mir Diakon Walterspacher eine wertvolle Stütze. Als dann mein Freund, Messner Willi Meixner, gestorben war, übernahm ich gemeinsam mit meinem Freund Philip Drews den Messnerdienst in Hettigenbeuern. Hier wuchs ich in die kirchliche Liturgie hinein. Außerdem wurde die Frage: „Wozu bin ich berufen?“ immer brennender. Trotz des Zuspruchs und der intensiven Nähe zur Kirche und dem gelebten Glauben, habe ich lange mit mir gerungen. Fragen, ob das Pfarrersein mein Leben und der Weg ist, den ich gehen will oder ob mir die Arbeit im Labor, fernab der Menschen, mehr bedeutet? Oder bin ich lieber der
Priester mitten unter den Menschen? Kein Pfarrer, der sich im Pfarrhaus einschließt, sondern Ansprechpartner für jung und alt, ein Seelsorger, der in der Gemeinde und für die Gemeinde und Ihre Menschen lebt und wirkt? Denn genauso stelle ich mit den Priester in der heutigen Zeit vor. Nach langen Hin und Herr war dann die Entscheidung gefallen und ich machte den ersten Schritt auf meinem Weg.
Bei meinem Praktikum in Mannheim kann ich heute schon umsetzen, wie ich das Priestersein vorstelle. Gemeinsam mit meinem Mentor, Pfarrer Lorenz Seiser, finde ich mich mittendrin im Leben, treffe Gläubige auf dem Wochenmarkt oder auf Festen. Gerade in Mannheim, wo Katholiken nur ein Drittel der Bevölkerung ausmacht, ist es eine Herausforderung mit Menschen über Gott und Glauben ins Gespräch zu kommen. Gerade dann wenn der Glaube scheinbar keine Rolle mehr spielt. Hier ist Kreativität gefragt.

Wie wollen Sie unter Menschen sein und dann im Rahmen des Zölibats auf menschliche Nähe verzichten?

Zöllibat ist nicht nur Verzicht, unterstreicht aber, wie wichtig mir die Nachfolge ist. Ich bin bereit, auf Familie und Ehe zu verzichten und mich ganz in den Dienst Gottes und der Menschen zu stellen.
Ich will den Menschen in Wort und Tat Gott näher bringen und Begegnung mit ihm anstoßen“

In der heutigen Zeit kommt es immer mehr darauf an was wir Tun und ob wir bei den Menschen, also mitten in der Welt sind. Der Selige Charles de Foucauld, über dessen Wirken und Spiritualität ich meine Magisterarbeit geschrieben habe und der für das „Mitten-in-der-Welt-sein“ steht, hat mich geprägt. Auf ihn als Vorbild bin ich er in der Bibelschule in Israel gestoßen, wo ich 2010 bis 2011 das Priesterseminar im Heiligen Land besucht habe und Fußspuren Jesu unterwegs war.

Wie kommt ein Naturwissenschaftler zur Theologie?

Wer gibt uns denn die Erkenntnis, dass wir neue Dinge erfinden und Zusammenhänge erforschen können? Für mich ist es Gott, deshalb gehören für mich Naturwissenschaft und Theologie zusammen und schließen sich keinesfalls aus!“

Wie geht es nach der Diakonenweihe weiter?

Im Anschluss an die Diakonenweihe am Donnerstag, 25. Mai unter dem Motto „Denn bei dir ist die Quelle des Lebens“ (Psalm 36,10) bleibe ich bis Ende Januar 2018 in Mannheim-Rheinau bis Ende Januar 2018 als Diakon fort. Ich freue mich auf die kommenden neuen Aufgaben, wie Taufen und Trauungen. Und im Januar 2018 geht es dann zurück nach Freiburg ins Collegium Borromaeum zur Vorbereitung auf die Priesterweihe im Mai 2018 in Freiburg.

Was ist Ihnen am Ende unseres Gesprächs wichtig?

Wichtig ist es mir, all denen zu danken, die mich auf meinem bisherigen Weg in ganz unterschiedlicher Weise begleitet haben insbesondere meinen Eltern und meiner Familie zu danken.

Tagesablauf der Diakonenweihe in Walldürn:

  • 12.30 Uhr Einlass in die Basilika
  • 13.30 Uhr Beginn des Weihegottesdienstes
  • ca. 16 Uhr Stehempfang mit kleinem Imbiss und Begegnung,
  • am Vorabend findet um 20 Uhr ein Orgelkonzert in der Basilika statt. Patrick Gläser von „Orgel rockt“ wird Rock-, Pop- und Filmmusik auf der Orgel spielen

Infos zur Person:

  • Dominik Albert geboren am 05. April 1982 in Buchen,
  • aufgewachsen in Hettigenbeuern,
  • Abitur am Burghardt Gymnasium Buchen im Jahr 2001,
  • Studium Biologische Chemie an der Fachhochschule Mannheim
  • Studium der Katholischen Theologie an den Universitäten Freiburg und Würzburg

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