(Foto: Walter Thier)
Kult-Rocknacht mit Borderline
Mudau. (lm) Auch die Generation Ü40 geht heute etwas später aus, denn hatte man um 20 Uhr noch Bedenken, ob Odenwaldhalle sich ausreichend füllen wird, so war doch spätestens eine Stunde später die Fangemeinde der Mudauer Band „Borderline“ nahezu vollständig am „Abrocken“ und die Stimmung der rd. 340 Partygäste bei der schon traditionellen „Live-Kult-Rock-Nacht“ des Motorradclubs Mudau war genial gut.
Die meisten waren zusammen mit der Band rund 30 Jahre älter geworden, was jedoch der Beweglichkeit beim Tanzen und dem Temperament beim Mitsingen und Mitklatschen keinen Abbruch tat. Doch wenn man sich so umschaute, so entsprach die Musik von „Borderline“ offensichtlich durchaus auch noch dem Geschmack der Generation 20 Plus/Minus. „Die Legende lebt“ also nicht nur – sondern ist erstaunlich jung geblieben. Das traf gleichermaßen auf die Kultband „Borderline“ wie auf das „saustarke“ Publikum zu.
Wieder einmal wurde deutlich, dass der Mudauer Motorradclub mit dieser Veranstaltung den Nerv und den Geschmack der Zeit hundertprozentig getroffen hat. Fox und Stehblues auf einer proppenvollen Tanzfläche haben ebenso wenig an Reiz verloren wie Dopsi, Whiskey-Cola, Korea, Käse-Igel und eine Musik, die zum Mitsingen und –grölen einlädt. Musik, die einen mitreißenden Rhythmus hat, vor allem wenn sie von einer so genialen Band präsentiert wird, die echte Begeisterungsstürme auslöste.
Zwar steht „Borderline“ nur noch für eine limitierte Anzahl an Konzerten zur Verfügung, doch die sind – wie die Live Kult Rock Nacht“ einfach gigantisch. Die Band setzte sich am Samstag zusammen aus Jutta Hauk (Gesang), Clemens Hauk (Keyboard), Paul Moser (Gitarre, E-Gitarre, Gesang), Siegfried Grimm (E-Bass), Georg Moser (Gitarre, Mundharmonika) und Uwe Juszczak (Schlagzeug, Gesang). Sie begeisterten ihre große Fangemeinde den ganzen Abend mit nur wenigen kurzen Pausen mit Stücken wie „Another Brick in the Wall“, „We don’t need no education“, Spider Murphy „Proud Mary“ (CCR), „99 Luftballons“ von Nena, „Let it rain“ (Amanda Marshall), „Summer of 69“ (Brian Adams), „Unchain my heart“ (Joe Cocker) u. v. m. Und genau das spiegelte die aktive Zeit von einem Großteil des Publikums wider.
Licht und Ton lag in den bewährten Händen des „Dream Teams“. Entsprechend war die Stimmung auf der mehr als gut gefüllten Tanzfläche, aber auch bei den Steh- und Sitzplätzen. Mitsingen war nicht nur erlaubt, sondern gewünscht, und 90 Prozent der Anwesenden konnte eh nicht anders als mitzusingen oder zu schreien. Dass sich die Stimmbänder dafür am nächsten Tag revanchierten, war diesem Zufalls-Background-Chor so was von egal. Beifall „ohne Ende“ und eine lange Liste an Zugabewünschen hielt Borderline um einiges länger auf der Bühne als geplant.