
(Foto: Simone Schölch)
Aufführung des Knopfeck-Theater Donebach
Donebach. (sis) Zugegeben: Es hat schon eingängigere Namen für ein Theaterstück gegeben als „Was macht der Goldfisch in der Fahrschule?“ Unbestritten ist auch, dass das Bühnenbild zu Beginn nicht allzu viel hergab – eine leere Wohnung besteht nun einmal vor allem aus kahlen Wänden. Warum die Gäste des Knopfeck-Theaters in den beiden ausverkauften Vorstellungen im Donebacher Sportheim trotzdem tolle, rundum vergnügliche Abende erlebten, lag – außer am Stück – an der unbändigen Spielfreude der Akteure. Deren riesengroßer Spaß übertrug sich eins zu eins auf das Publikum.
Führen Fahrlehrer Peter Schwarz (Alexander Walz) und sein „Engele“, die Tierärztin Karin (Antonia Schölch), nun eine gute oder eine schlechte Ehe? Privat scheint´s ja zu laufen, aber beruflich klemmt es; Sandkastenfreund Leo (Sebastian Schnetz) hat seine Wohnung nämlich dummerweise an beide vermietet. An Peter, der dort seine marode Fahrschule betreiben möchte, und an Karin, die ihre Praxis einrichten und neben den von der tiernärrischen Bürgermeistersgattin Lotte (Annette Walz) gebrachten tierischen Notfällen auch alle möglichen Beschwerden im Bekanntenkreis kurieren möchte.
Als sich dann auch noch Opa Schwarz (Hubert Sämann) häuslich einrichtet, weil er in Hardrockmanier seine Bude zerlegt hat und deshalb aus dem Seniorenheim geflogen ist, scheint das Durcheinander komplett.
Ein Durcheinander, zu dem auch noch die beiden einzigen Fahrschülerinnen Mandy (Carolin Breunig) und Moni Meier (Heike Friedel) sowie Bürgermeister Hugo (Siegfried Walz), selbsternannter Frauenflüsterer, kräftig beitragen.
Es geht um pikante Geheimnisse, die gar nicht mehr so geheim sind; um den zweiten Frühling des Opas, den der ausgerechnet mit der fahrtechnisch völlig talentfreien Dauerfahrschülerin Moni (Peters „Altersvorsorge“) erlebt und um die auf Männerfang befindliche, eher schlicht strukturierte Mandy – „echt jetzt?!?“ – die letztlich in den Armen von Busfahrer Leo glücklich wird; und natürlich um Peter und Karin, deren Ehe einige temperamentvolle Auseinandersetzungen ertragen muss, bevor Karin ihre Tierarztpraxis in das Haus des Bürgermeisters verlegen darf.
Denn auch der hat Dreck am Stecken, wovon seine Lotte weiß. Mit diesem Druckmittel kann sie ihren chauvinistischen Ehemann endlich in die Schranken weisen – und alle sind glücklich. Bis auf Hugo vielleicht, der seine frauenfeindlichen Sprüche jetzt endlich für sich behalten muss.
Das Stück stammt übrigens aus der Feder von Alexander Ockenfels, einem gebürtigen Walldürner, der es vor Jahren für die Theatergruppe Seehasen Gottersdorf geschrieben hatte. Wie gut es auch nach Donebach gepasst hat, bewies die Schauspieltruppe mit dem „großen“ Nachwuchsstar Sebastian Sobo Schnetz unter Regie von Hubert Sämann in der 29. Vorstellung des Knopfeck-Theaters. Eva-Maria Schäfer als Souffleuse, Nathalie Frank als Maskenbildnerin und Gaby Sämann als guter Geist im Hintergrund komplettierten die extrem muntere und spielfreudige Gruppe und machen große Lust auf die Jubiläumssaison im nächsten Jahr.