(Foto: Hofherr)
Bevor sich die Vertreter der CDU Waldbrunn mit den Parteifreunden aus Eberbach, Oberzent und Schönbrunn am Katzenbuckel-Kreisel an der Gerd-Mosca-Straße zwischen Strümpfelbrunn und Waldkatzenbach trafen, um mit einem gemeinsamen Moratorium ihr “Nein zur Windkraft im Odenwald” zu verkünden, setzte die Bewerber um einen Gemeinde- und Ortschaftsratssitz ihre Gemeinderunde fort.
Hatte man in der Vorwoche bereits vier Winterhauchdörfer unter die Lupe genommen, kam man nun zusammen, um sich abschließend in Mülben und in Strümpfelbrunn den Wählern vorzustellen.
Im Kurpark in Mülben begrüßte Fraktionsvorsitzender Andreas Geier neben zahlreichen Teilnehmern und Kandidaten auch Ortsvorsteher Timo Bachert. Dieser stellte dann “seinen” Ortsteil vor.
Erste Station war die Markgrafenstraße, die schon bei der letzten Wahl vor fünf Jahren stark sanierungsbedürftig gewesen sei. Für das schwere Gerät, das im markgräflichen Wald bei der Holzernte zum Einsatz käme, sei die Straße nicht ausgelegt. Daher verschlechtere sich der Zustand ständig, ließ Bachert Kommunalpolitiker und Wähler wissen.
Nachdem im Lauf der Legislaturperiode unter anderem die Simmestraße und der Wagenschwender Weg saniert wurden, sei Mülben in diesem Bereich gut aufgestellt, so Ortsvorsteher Bachert. Allerdings bestehe bei der Schaffung von Baugebieten für die Ansiedelung junger Familien Handlungsbedarf, wolle man die Überalterung der Dorfgemeinschaft verhindern.
Da die Erschließung von Bauplätzen in der Markgrafenstraße nicht realisiert werden könne, bleibe nur die Hoffnung, dass die Grundstücke zwischen der Hohen Straße und der L 524 bald zur Befriedigung der Nachfrage dienen, wünschte sich Bachert. Man müsse allerdings hohe Investitionen in den Lärmschutz berücksichtigen, so Gemeinderat Andreas Geier. Mit den Kosten für die Entwässerung und einem Lärmschutzwall, stelle sich die Frage, ob Familien den hohen Quadratmeterpreis dann noch tragen können.
Weiter ging es zum Bürgerhaus, das in die Jahre gekommen sei. Man anerkenne zwar, dass das Gebäude in Waldkatzenbach deutlich maroder sei, man dürfe aber nicht außer acht lassen, dass insbesondere die Schindelfassade enorme Schäden aufweise, stellte Timo Bachert die Problematik dar. Nach wie vor an markanter Stelle, und ortsbildsprägend leide Mülben unter dem Waldbrunner Hof. Da sich die Immobilie in Privatbesitz befinde, fehle jedoch der Handlungsspielraum, bedauerte die CDU-Delegation.
Im Kurpark angekommen, ging Bachert zunächst darauf ein, dass sich am Kneippbecken immer wieder Fliesen lösen. Mit einem Kostenvoranschlag wolle man die weitere Vorgehensweise abschätzen. Außerdem habe man im Kurpark das Problem, dass es bei stärkeren Regenfällen zu regelrechten Überschwemmungen komme. Mehrere Quellen, der unterirdisch fließende Höllbach sowie defekte Abwasserrohre seien hierfür möglicherweise verantwortlich, schloss Ortsvorsteher Timo Bachert seine Ausführungen.
Weiter ging es nach Strümpfelbrunn, wo Ortsvorsteher die Gruppe auf die Friedhof begrüßte. Dort stellte er die umfangreichen Maßnahmen vor, die in den vergangenen Jahren von der Dorfgemeinschaft um den Ortschaftsrat, die Siedlergemeinschaft und die örtlichen Vereine durchgeführt worden sind. In der neuen Legislaturperiode wolle man die Friedhofsmauer sanieren, berichtete Scholl.
Weiter ging es in die Hindenburgstraße, wo der Winterhauch-Campus (KP/NZ berichtete) mit Grundschule sowie die Kindergärten für Kinder über drei Jahren entstehen soll. Außerdem zeigte Paul Scholl seinen Begleitern die Grundstücke für das geplante Seniorenheim (KP/NZ berichtete).
Nachdem die CDU-Verbände aus Eberbach, Oberzent, Schönbrunn und Waldbrunn mit Blick auf den Katzenbuckel und den Markgrafenwald mit Augstel ihr Windkraft-Moratorium vorgestellt hatten, ging es weiter in den Sockenbacher Hof, wo neben der Windkraft diverse kommunalpolitische Themen aus der Legislaturperiode seit 2014 diskutiert wurden.
Der Fraktionsvorsitzender der CDU Waldbrunn im Gemeinderat, Andreas Geier, ließ kurz die wichtigsten Beschlüsse und umgesetzten Maßnahmen Revue passieren. Außerdem ließ er die Anwesenden wissen, dass der Fraktion ein personeller Aderlass an kommunalpolitischer Erfahrung bevorstehe. Den Verlust von Dieter Weis, der dem Gemeinderat seit 40 Jahre angehört, Reinhard Kessler, der es auf 35 Jahre als Gemeinderat brachte und darüber hinaus viele Jahre als Ortsvorsteher von Weisbach aktiv war, Paul Scholl der 14 Jahre im Gemeinderat saß und sich als Ortsvorsteher in Strümpfelbrunn einbracht und Sven Ihrig, der die CDU zwar nur fünf Jahre im Gemeinderat vertrat, aber als Forstexperte viel Fachwissen einbrachte, wolle man durch junge Bewerber auf einer offenen Liste ausgleichen.
Die CDU will erneut stärkste Fraktion im Gemeinderat werden und bestenfalls wieder neun Bewerber ins Gremium entsenden, gab GeIer als Ziel aus. „Die CDU hat etwas bewegt!“, gab sich der Fraktionsvorsitzende überzeugt. Diese Arbeit wolle man fortsetzen, schloss er seine Ansprache.
Es folgten Grußworte der Gäste zum Thema „Windkraft“ (KP/NZ berichtete), bevor Andreas Geier zur Wahl aufrief und die anwesenden Bewerber für Fragen rundum das Wahlprogramm zur Verfügung standen.