(Symbolbild – Pixabay)
Forstminister Peter Hauk fordert gemeinschaftliche Anstrengungen, um die Wälder zu retten
Beim Waldgipfel werden Notfallmaßnahmen mit Verbänden und Betroffenen gemeinsam erarbeitet
(pm) „Die Wälder in Baden-Württemberg befinden sich in einer Ausnahmesituation. Der Klimawandel hat ihnen mit Dürre, Hitze und Schädlingen stark zugesetzt. Unser oberstes Ziel ist es, den Wald mit all seinen Leistungen für Mensch und Umwelt zu erhalten. Mit dem Notfallplan wollen wir ein Zeichen für den Wald und seine Erhaltung setzen. Der Notfallplan ist ein Signal für entschlossenes Handeln, um den Auswirkungen des Klimawandels gemeinsam zu begegnen“, sagte der Minister der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Montag in Rahmen des Waldgipfels in Stuttgart.
Zum Waldgipfel waren Vertreterinnen und Vertreter der Verbände aus den Bereichen Wald, Erholung-, Umwelt- und Naturschutz, der Bauernverbände, der Kirchen, den kommunalen Landesverbänden, der Sägeindustrie, der Politik und der Wissenschaft geladen.
Die über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten, nach einer Darstellung der aktuellen Situation im Land, den von Minister Hauk vorgelegten Entwurf eines Notfallplans Wald für Baden-Württemberg.
Die Ergebnisse des Gipfels werde Hauk im Kabinett vorstellen und beim Waldgipfel der Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner Ende September einfließen lassen.
Den Wald fit für den Klimawandel machen – jetzt!
Auf dem Waldgipfel wurde deutlich, dass bei allen Betroffenen größte Sorge vorhanden ist und die Bereitschaft, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. Deutlich wurde, dass zur Finanzierung des zusätzlichen Personalbedarfs, der neuen Fördermaßnahmen und Forschungsvorhaben im nächsten Doppelhaushalt jährlich 40 Millionen Euro benötigt werden.
„Wir haben uns ein genaues Bild von der Situation gemacht und auch unsere Wissenschaftler in die Bewertung der Lage einbezogen. Gemeinsam mit allen Verantwortlichen müssen wir nun handeln. Der Notfallplan ist dabei ein erster Schritt. Klar ist, dass am Ende ein Masterplan auf dem Tisch liegen muss, der den Wald langfristig fit für den Klimawandel macht“, betonte der Minister.
Insgesamt brauche es erhebliche finanzielle Mittel, um die nach der Krisenbewältigung anzugehende Wiederbewaldung zu ermöglichen. „Deshalb habe ich mich beim Bund dafür eingesetzt, dass die forstlichen Maßnahmen im Rahmen der GAK-Förderung für die kommenden vier Jahre auf Bundesebene um weitere 800 Millionen Euro aufgestockt werden“, so Hauk.
Baden-Württemberg müsse diese Fördermaßnahmen dann mit circa 15 Millionen Euro jährlich über vier Jahre hinweg aus Landesmitteln kofinanzieren.
„Für die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer soll der Notfallplan eine handfeste und kurzfristige Unterstützung sein. Wir lassen die Betroffenen mit ihren erheblichen Schäden nicht allein. Der Notfallplan zeigt zudem auf, wie wir gemeinsam der Bedrohung rasch entgegentreten können“, so der Minister.
Die geschaffenen Fördermaßnahmen würden beibehalten und noch weiter ausgebaut werden.
Noch in diesem Jahr sollen Beihilfen für Aufarbeitung und Entrindung freigegeben und Sammelanträge forstwirtschaftlicher Zusammenschlüsse gefördert werden.
Ein wichtiges neues Förderelement sei der kurzfristig umsetzbare Einsatz von angelernten Hilfskräften, die als Unterstützung im Bereich des Borkenkäfermonitorings helfen können, die weitere Verbreitung des Borkenkäfers einzudämmen.