Walldürn. (ots) Ein Schlag gegen die organisierte Kriminalität gelang den Ermittlungsbehörden nach einem Betrug am Wochenende in Walldürn. Bereits am Sonntagabend wurde eine Seniorin aus Walldürn von Personen angerufen, die sich als Polizeibeamter und Staatsanwalt ausgaben und während des Gesprächs von Straftätern in der Nähe berichteten. Der Frau wurde vermittelt, dass auch sie im Visier von Gesetzesbrechern sei. Im weiteren Verlauf des Anrufs, welcher insgesamt fast vier Stunden dauerte, wurde die Frau derart unter psychischen Druck gesetzt und eingeschüchtert, dass sie letztendlich kurz vor Mitternacht bei ihr zuhause einem unbekannten Besucher mehrere zehntausend Euro aushändigte. Dieser Mann gab sich ebenfalls als Polizeibeamter aus und die Frau wähnte ihr Erspartes bei ihm in Sicherheit.
Die angeblichen Polizeibeamten hatten bei ihrem Vorgehen nicht auf dem Plan, dass sie bereits im Visier der echten Ermittler waren. Beamte des Polizeipostens Walldürn suchten die Seniorin deshalb am Montagvormittag auf. Als diese darüber informiert wurde, Straftätern auf den Leim gegangen zu sein, war der Schrecken bei der Dame und die Angst das Ersparte verloren zu haben zunächst groß. Da die Ermittler jedoch zwischenzeitlich die Unbekannten nicht aus den Augen gelassen haben, war die Angst der Frau unbegründet. Bereits weniger als 24 Stunden nach der Tat konnten fünf an der Tat beteiligte Personen an verschiedenen Ort in Baden-Württemberg von Polizeikräften festgenommen werden. Unter den vier männlichen Personen und der Frau im Alter von 18 bis 28 Jahren befanden sich auch der 28-jährige Tatverdächtige, der mit der Geschädigten am Sonntagabend telefoniert hat sowie der Mann, der als angeblicher Polizeibeamter das Bargeld abgeholt hat. Die Geldscheine waren bereits an einen nun ebenfalls Festgenommenen weitergegeben worden.
Nach den Festnahmen erfolgten auch Durchsuchungsmaßnahmen, bei denen neben Mobiltelefonen, die möglicherweise bei der Tatausführung genutzt wurden, auch Rauschgift sichergestellt werden konnte. Aufgrund der laufenden Ermittlungen und der neuen Erkenntnisse hat die Staatsanwaltschaft Mosbach Haftbefehle gegen die fünf Personen beantragt. Diese wurden am Dienstag vom Amtsgericht Mosbach erlassen und anschließend in Vollzug gesetzt. Alle Tatverdächtigen wurden in verschiedene Justizvollzugsanstalten gebracht.