(Foto: Liane Merkle)
Mudau. (lm) „Mobilität ist ein Stück Lebensqualität“ und nicht nur ab einem bestimmten Alter, sondern auch nach Operationen oder Krankheiten dürfte der sichere Umgang mit einem Rollator maßgeblich zu dieser Lebensqualität beitragen.
In diesem Sinne hatte der Heimat- und Verkehrsverein Mudau mit Hans Slama und Willi Müller als Hauptinitiatoren ein Seminar zum Rollator-Führerschein organisiert und dazu Gerhard Engelhardt von der Verkehrswacht Buchen, Albert Ullrich, Klaus und Alfred Kempf von der Kreisverkehrswacht Hohenlohe sowie Marina Herbst-Linsler vom Sanitätshaus Beyer und Theresa Matz-Ritter mit ihrem Team von der Seniorenresidenz „Haus Theresa“ mit ins Boot genommen, und 15 interessierte Rollator-Nutzer machten sich im Innenhof von Haus Theresa begeistert an Theorie und Praxis für diesen speziellen Führerschein.
Mit Klaus Kempf hatten sie einen versierten Moderator gefunden und mit seinem Team geduldige Lehrmeister, die wirklich kein Training ausließen auf dem eigens aufgebauten Parcours, der alle nur möglichen Schikanen aufwies. Unterstützt wurden sie dabei von Schwester Sabrina Winkler und Betreuerin Andrea Goldschmidt.
Erster Tipp von Klaus Kempf: „Betrachtet euren Rollator als Freund, denn mit ihm kommt ihr aus den eigenen vier Wänden, könnt andere Menschen treffen, und Gespräche führen, habt Bewegung, seid an der frischen Luft und schützt euch vor der Vereinsamung“. Doch dazu gehört natürlich die korrekte Handhabung, und die beginnt damit, dass die Handgriffe auf die richtige Höhe eingestellt.
Die richtige Höheneinstellung ist gegeben, wenn der Nutzer mit hängenden Armen am Rollator steht und die Griffe etwa auf Höhe seines Uhrenarmbands eingestellt werden. Beim Laufen darf der Rollator nicht zu weit nach vorne geschoben werden. Zu beachten ist darüber hinaus, dass der Sitz nur bei angezogener Bremse genutzt werden darf.
Im Parcours lernte dann jeder Teilnehmer, dass Türschwellen und Bordsteine bewältigt werden können, indem die Breme festgestellt, der Rollator auf die Hinterräder gekippt, dann die Bremsen wieder gelöst, der Rollator vorgeschoben und wieder abgesetzt wird. Danach die Hinterräder hochheben und nachziehen.
Ganz wichtig war auch der Ratschlag, dass die Nutzer von Rollatoren gut gesehen gesehen werden, weshalb helle Kleidung empfohlen wird.
Nach Theorie und praktischen Übungen gab es dann die Rollator-Königsdisziplin. Ein Bus fer Firma Mechler-Reisen parkte direkt neben dem Übungsgelände. Fahrer Peter Koestner klappte eine Rampe aus, sodass „Fahrschüler“ einsteigen üben durften. Danach galt es, den Rollator an einem sicheren Stellplatz zu sichern und einen festen Sitzplatz zu suchen. Wer dann noch den Ausstieg bewältigt hatte, bekam den ersehnten Rollator-Führerschein.
Nach Theorie und Praxis, waren die Fahrschüler bei Ein- uns Ausstieg in den Bus der Firma Mechler gefordert. Nachdem alle Teilnehmer diese Herausforderung bewältigt hatten, erhielten sie den Rollator-Führerschein. (Foto: Liane Merkle)