
(Foto: Degen)
Jugendliche überzeugen durch eindrucksvolle Darstellung
Michelbach. (pm) „Alles Lüge, ich kenne ihn nicht!“ entgegnete Petrus lautstark den drei Leuten am Feuer, die ihn beschuldigten, auch zu den Jüngern Jesu zu gehören. Dreimal, bis dann tatsächlich ein Hahn krähte, so wie es in der Passionsgeschichte der Bibel geschrieben steht.
Nur dass dieser Petrus ein 14-jähriger Jugendlicher war, der mit anderen Konfirmanden aus Michelbach und Unterschwarzach die Passionsgeschichte nachspielte. Ernst und hochkonzentriert waren die neun Jugendlichen bei der Sache, während Pfarrerin Angelika Schmidt aus der Passionsgeschichte nach dem Lukas-Evangelium las.
Wie Jesus im Garten betete, wie die Soldaten ihn gefangen nahmen, der Bauer Simon von Kyrene das Kreuz des geschwächten Jesus trug, die Soldaten um den Mantel Jesu würfelten und schließlich der Hauptmann der Soldaten unter dem Kreuz sagte: „Dieser war wirklich Gottes Sohn!“
Ein Passionsspiel – zum ersten Mal in Michelbach und wahrscheinlich im Kleinen Odenwald. Zum ersten Mal von Jugendlichen gespielt vor einem Publikum verschiedener Generationen aus dem ganzen Kleinen Odenwald, die stehend und gebannt im frühlingserwachenden Garten dem ungewöhnlichen Schauspiel folgten.
Ein Gebet und Segen, eine Klassische Orchesterfassung der Stabat Mater und die deutsche Version des englischen Lobpreisliedes „At The Cross“ von Chris Tomlin verliehen des Passionspiel zur Todesstunde Jesu die bedrückende und ehrfurchtsvolle Atmosphäre von Karfreitag.
Am Schluss wurde das Kreuz mit einem schwarzen Tuch verhängt. Am Ostermorgen erstrahlte es an derselben Stelle im Gottesdienst mit bunten Blumen hell geschmückt und verbreitete die Auferstehungsfreude von Ostern.