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Adelsheim. (pm) Die grünen Landtagsabgeordneten Daniela Evers, Strafvollzugsbeauftragte ihrer Fraktion, und Fadime Tuncer, Betreuungsabgeordnete für den Wahlkreis Neckar-Odenwald und Sprecherin für Integration, besuchten dieser Tage die Jugendvollzugsanstalt Adelsheim.
Im Austausch mit Anstaltsleiterin Katja Fritsche sowie Verwaltungsleiter Klaus Brauch-Dylla sprachen die Landespolitikerinnen über die Herausforderungen des Jugendvollzugs, die sich in immer diverser werdenden Insassen widerspiegeln, aber auch die baulichen Bedarfe, die dringend angegangen werden müssen.
Neben den baulichen Bedarfen, so die Vertreter:innen der JVA, steige auch der Bildungsbedarf. So seien Alphabetisierungs- und Sprachkurse essentiell für die Verständigung innerhalb der Anstalt, aber auch nach der Haft. Beim Ausbau dieser Unterrichtsinhalte wollen Fadime Tuncer und Daniela Evers die JVA Adelsheim ebenfalls unterstützen.
MdL Daniela Evers und MdL Fadime Tuncer sagten zu, sich für den Masterplan für die JVA Adelsheim einzusetzen. Dieser Plan sieht eine umfassende Renovierung, Sanierung und Neubau der Anstalt vor und soll möglichst schnell realisiert werden.
Mit der Umsetzung des Masterplans würden die Haftbedingungen für die Jugendlichen und jungen Erwachsen deutlich verbessert werden, sodass weitere resozialisierende Maßnahmen machbar sind.
Weiter betonte Fritsche: „Die Baukörper der gesamten Anstalt sind in die Jahre gekommen und nahezu alle Hafthäuser entsprechen nicht den Standards, die erforderlich sind, um den gesetzlich normierten Wohngruppenvollzug durchführen zu können. Wir brauchen die von der Landesregierung im Koalitionsvertrag beschlossene Umsetzung des Masterplans und natürlich deutlich mehr Personal, insbesondere im Bereich des Sozialdiensts.
Auch ein Integrationsbeauftragter wäre wichtig angesichts der vielfältigen ausländerrechtlichen Fragestellungen der jungen Inhaftierten mit Migrationshintergrund.“
„Der Jugendvollzug, der viele offene und gelockerte Vollzugsformen und Maßnahmen vereint, und ein hohes Angebot an psychosozialer Betreuung benötigt, ist sehr personalintensiv. Aktuell sind viele Stellen leider noch projektfinanziert und damit immer auch mit Unsicherheiten der Weiterförderung verbunden. Ich werde ich mich für eine bessere Regelfinanzierung sowie für grundsätzlich mehr Personal im Regelvollzug, insbesondere im Bereich des Sozialdienstes, einsetzen“, so die Landtagsabgeordnete und Strafvollzugsbeauftragte MdL Daniela Evers.
„Die Migrationskurse für den Spracherwerb sind eine der wichtigsten Grundlagen für die Resozialisierung und sollten weiter niedrigschwellig ausgebaut werden, um diese allen Inhaftierten zeitnah zugänglich zu machen, so MdL Fadime Tuncer.