(Fotos: Manuel Wagner)

Mosbach. (pm) Väter verlassen ihre Kinder, Liebespaare zerbrechen an der Wahrheit. Auf der Suche nach Liebe, Geborgenheit und nach der eigenen Identität werden verschwiegene Familiengeheimnisse aufgedeckt.

Von einem solchen Familiendrama handelt auch das Stück „Das Ende des Regens“ von Andrew Bovell. Die Badische Landesbühne (BLB) präsentiert das beeindruckende Familienepos von Andrew Bovell am Dienstag, 16. April, um 19.30 Uhr, in der Alten Mälzerei.

Vor der Vorstellung findet um 19 Uhr eine Einführung in die Produktion statt, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind.

Szenen aus dem Leben im London der 1960er-Jahre, in England und Australien Ende der 1980er, 2013 in Adelaide und in Alice Springs 2039.

Seit Monaten herrscht auf der ganzen Welt Regen. Die Zeichen deuten auf den Weltuntergang. So auch in Alice Springs im Jahre 2039, in der Mitte der Wüste Australiens. An einem Abend erhält Gabriel York einen unerwarteten Anruf seines Sohnes, Andrew Price, welcher ihn besuchen will. Gabriel York hat seine Familie verlassen, als Andrew noch ein kleiner Junge war, da er sich der Vaterrolle nicht gewachsen fühlte. Vor lauter Panik, dass Andrew wissen wolle, wer er ist, woher er kommt, wo er hingehört, hat er nichts zu essen zubereitet. Doch dann fällt ihm plötzlich ein Fisch vor die Füße. Schickt der Himmel ihm ein Zeichen?

Im London der 60er Jahre führen Elizabeth Law und Henry Law ein idyllisches Familienleben mit ihrem Sohn Gabriel, als Elizabeth ihren Mann plötzlich rauswirft.

30 Jahre später, im Jahre 1988, macht sich Gabriel Law auf den Weg nach Australien, in der Hoffnung dort seinen Vater zu finden.

Auch Gabrielle York ist 1988 in Australien. Ihre Eltern haben nach dem unaufgeklärten Mord ihres Sohnes Suizid begangen. Wie Gabriel, ist sie auf der Suche nach Antworten in der Vergangenheit.

Mittendrin zeigt sich ein Funken Hoffnung: Gabrielle York und Gabriel Law begegnen sich in Australien. Eine Liebesgeschichte beginnt, ein Happy End ist in Sicht. Doch auf der Suche nach der Wahrheit erkennen die beiden, dass ihre Familien fatal miteinander verbunden sind.

Über 80 Jahre, vier Generationen und zwei Kontinente hinweg, entfaltet Andrew Bovell in „Das Ende des Regens“ einen erzählerischen Bogen. Szene um Szene greift die Handlung voraus und zurück. Stein um Stein entsteht das Mosaik einer Familienchronik vor dem Hintergrund einer von Naturkatastrophen heimgesuchten Welt.

Wiederholung ist ein wichtiges Motiv in Andrew Bovells Familienaufstellung. Es wird Fischsuppe gegessen, Väter verlassen ihre Kinder, immer wieder heißen Menschen Gabriel(le). Während es draußen ununterbrochen regnet – in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Mit der Wucht einer griechischen Tragödie und der Raffinesse einer Netflix-Serie zieht „Das Ende des Regens“ das Publikum in seinen Bann und verspricht ein unvergessliches Theatererlebnis.

Das Stück dauert zwei Stunden und 20 Minuten. Es wird eine Pause geben. Der Einlass beginnt gegen 18:30 Uhr.

Karten gibt es im Vorverkauf bei der Tourist Information Mosbach am Marktplatz sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen, unter www.reservix.de und an der Abendkasse.