Zu einem Vortrag über die Krankenhausreform lädt das „Bündnis für Krankenhaus und gute Arbeit Neckartal-Odenwald“ am Dienstag, 18. Juni um 19 Uhr ins Nebenzimmer des „Lamm“ in Mosbach (Hauptstraße 59) ein.

Um die Reform zu finanzieren, sollen Hunderte kleiner Krankenhäuser geschlossen werden oder in lukrative Medizinische Versorgungszentren umgewandelt werden. Ihr Leistungsspektrum soll beschnitten werden. Tausende Arbeitsplätze werden verloren gehen und viele Leute ihren Beruf in der Pflege aufgeben. Zwar sollen Vorhaltevergütungen eingeführt werden, jedoch die Bürokratie-Monster DRG-Fallpauschalen erhalten bleiben. Vergessen ist, dass während der Corona-Pandemie das gesamte gesellschaftliche Leben großenteils von den Bettenkapazitäten der Kliniken abhängig war.

Aktuell wird die Rotkreuzklinik in Wertheim geschlossen: fast 50.000 Einwohner müssen dann mehr als 30 Minuten zum nächsten Grund- oder Regelversorger fahren. 2024 fehlen den Krankenhäusern mehr als 10 Milliarden Euro und das Defizit der Neckar-Odenwald-Kliniken könnte deutlich mehr als 10 Millionen betragen.

Der Referent und Chefarzt i.R. Dr. Thomas Strohschneider ist Autor des Buches „Krankenhaus im Ausverkauf“. Er kritisiert die Ökonomisierung des Gesundheitswesens am Beispiel der Krankenhäuser (Behandlungen und Pflege sollen vor allem profitabel sein) und warnt vor den Folgen der Krankenhausreform für die flächendeckende Versorgung im ländlichen Raum.