20 Jahre Integration durch Hiphop

 Unser Foto zeigt einen Teil der Projektteilnehmer während einer Trainingspause.in der Meister-Eckehart-Schule. (Foto: pm)

Jubiläums-Event des IPHB mit grandiosem Showprogramm am 12. Oktober – Nationaler Wettbewerb/Classic meets Hiphop – Dank an Geldgeber

„Drogenszene in Buchen katastrophal“ oder „‘Soko‘ soll Drogenkriminalität bekämpfen“ oder „Ein Rauschgift-Dealer der Oberliga“ solche und ähnliche Schlagzeilen, die
sich fast ausnahmslos auf Spätaussiedler bezogen, beunruhigten Ende der 90-er Jahre fast wöchentlich die Bevölkerung im Altkreis Buchen und den damaligen Sonderschulkonrektor und Stadtrat Volker Schwender, der auch den Verlauf der monatelangen Gemeinderatsdiskussionen zum Thema „Wie integrieren wir 2500 Russlanddeutsche und ihre Kinder und Jugendlichen“ unbefriedigend fand.

Als er dann auch noch von seinen Schülern erfuhr, dass sie beobachteten wie jugendliche Erwachsene 14-jährige bzgl. eines weißen Pulvers (Heroin/Kokain) ansprachen, „war es für mich höchste Zeit zu handeln. Ich gründete das ‚Integrations- und Präventionsprojekt Hiphop-Breakdance‘ (IPHB) als sinnvolles Freizeitangebot“, so Schwender, weil er wusste, dass viele russlanddeutschen Jugendliche „auf Breakdance stehen“.

So begann 1999 ein unerwartet erfolgreiches, inzwischen (inter)national bekanntes Projekt in der Gymnastikhalle der Meister-Eckehart-Schule, das „zum Aushängeschild Buchens“ (Bgm. Roland Burger und des Neckar-Odenwald-Kreises (Landrat Dr. Achim Brötel) wurde.

Der Tanz in die Integration

In der Überzeugung, dass nur die Anerkennung von Leistung innerhalb des Projektes, aber auch extern durch die Gesellschaft zunächst eine Integrationsbereitschaft und schließlich die Integration fördert, leitet Volker Schwender bis heute das Projekt. Schwender, schon damals voller Hochachtung und Respekt vor den Moves und Powermoves (= Akrobatik) von Breakdancern, war beeindruckt, mit wie viel Spaß und Freude sich die Jungs abmühten, durch langes, intensives und schweißtreibendes Training einen Move nach dem anderen zu erlernen.

Das konnte manchmal Monate dauern und Fortschritte waren stets begleitet von gegenseitiger Anerkennung. Die erste Möglichkeit in der Öffentlichkeit zu zeigen, was man kann, war der „Goldene Mai“ und das 25-jährige Jubiläum der Gesamtstadt Buchen auf der großen Bühne in der Sporthalle des Schulzentrums.

Als Projektleiter war Schwender immer bedacht, alles fotografisch festzuhalten und über die Presse zu berichten, um eine größtmögliche gesellschaftliche Anerkennung zu ermöglichen. Der Vorort-Applaus und die Presseberichte verursachten wieder einen erheblichen Motivationsschub, sodass sich eine unglaubliche Eigendynamik entwickelte. Nun wollte man sich mit anderen vergleichen und organisierte die Teilnahme an kleineren Wettbewerben von Jugendhäusern in Wertheim, Bad Mergentheim, Sinsheim, Freiburg.

Die Erfolge trieben den Ehrgeiz auf die Spitze: „Wir wollen den Durchbruch schaffen – und zwar bundesweit!“, hieß es nun. Ein an den Projektleiter gerichteter Appell. Dieser organisierte nun die bisher größten Auftritte u.a. in Saarbrücken und beim Radio-Regenbogen-Open-Air auf dem Baden Airpark in Baden-Baden.

Als 2007 Kevin Sauer begann, Choreografien zu entwickeln und einzustudieren, entschlossen sich Schwender und er zu einer effektiven Arbeitsteilung. Kevin Sauer konzentrierte sich auf die Kunst und Schwender auf das Management – „jeweils mit vollem Einsatz“, so Schwender. Die Anzahl der Auftritte wuchs, der Bekanntheitsgrad des IPHB auch und mit ihm die Teilnehmerzahl.

Heute hat das IPHB 66 Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 22 Jahren. Nur Choreograf Kevin Sauer ist älter, er ist der einzige Tänzer aus den ersten Stunden. Darin und in der Tatsache, dass viele ehemalige Tänzer/innen ihr tänzerisches „Know How“ anderswo in Kursen weiter geben, manifestiert sich die Nachhaltigkeit des Projektes. Der Tanz in die Integration war erfolgreich.

Das beispiellos erfolgreiche Projekt wird also 20 Jahre und hat zwei Weltmeistertitel, einen Vize-Weltmeister, drei Vize-Europameister und 19 nationale Titel aufzuweisen. Das muss gefeiert werden. Der Termin steht fest: am 12.Oktober in der Stadthalle Buchen wird es ein grandioses Showprogramm mit Tanztheater, einem nationalen Hiphop-Wettbewerb und zwei Highlights unter dem Thema „Classic meets Hiphop“ geben.

Ein Highlight verrät das IPHB bereits heute: das Kurpfälzische Kammerorchester wird zusammen mit dem Locking-Weltmeister David Kwiek die Show präsentieren, die sie beim „Supertalent“ von RTL ins Finale brachte.

Alle Wettbewerbe einschließlich dem Jubiläums-Event waren bzw. sind nur durch Spenden und Sponsoring möglich. Daher an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an alle Geldgeber für die Unterstützung dieser wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe.

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