Defizite der Kreiskrankenhäuser

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Symbolbild - Neckar-Odenwald-Kliniken

(Archivbild)

„Und täglich grüßt das Murmeltier“ – Schon wieder oder immer noch?

Und wieder reiben sich Alle verwundert die Augen. – 13 Millionen Euro, das ist eine abstrakte Zahl, zu der man kaum einen Zugang findet. Wir reden von mehr als zwei Millionen Euro, die die Stadt Mosbach dem Neckar-Odenwald-Kreis allein für seine Krankenhäuser schulden wird und damit von 89 Euro, für jeden Mosbacher vom Baby bis zum Greis.

Ich stehe ja auf Sarkasmus, aber die Äußerungen des Geschäftsführers zur desaströsen finanziellen Situation der Kreiskrankenhäuser 2023: „Das ist das beste Ergebnis seit zwölf Jahren – deutlich besser als andere Kliniken“ geht sogar mir zu weit. Das ist doch sehr seltsam, vor einigen Jahren war doch der Brüller in der Buchener Bütt, dass es durch die Verlagerung der Geburtsstation aus Mosbach, künftig im Landkreis „nur noch Buchener als Neugeborene geben werde“.

Wenn es der Genesung des Pflegefalls Kreiskrankenhaus dient, könnte man einwerfen, aber hat es ja nicht. Auf jeden Fall ist dünn, was wir da erfahren. 2024 werden die Krankenhäuser in Buchen und Mosbach Schulden von „bis zu“ 13 Millionen Euro erwirtschaften, trotz der für die Mosbacher schmerzlichen Einschnitte ins medizinische Angebot, die der Kreistag als genialen Organisationsstreich vorstellte.

Spätestens an dieser Stelle wird es wichtig, ins Vorjahr zu schauen. Man hat sich auf die Schultern geklopften, dass man ein vergleichsweise akzeptables Krankenhaus-Defizit erarbeitet habe. Das famose Ergebnis wurde nur durch einmalige Sonderzuweisungen des Bundes erreicht. Leider sind diese Zuweisungen – da sie „einmalig“ waren, nicht überraschend – weggefallen und man hat wieder ein Katastrophenjahr.

Der Neckar-Odenwald-Kreis reiht sich ein in die Gruppe der, wie man bisher suggerierte, schlechter geführten Krankenhäuser und fällt ein in deren Lamento: Die mangelnde Unterstützung des Bundes sei Ursache allen Übels. Und das Landratsamt stellte sich mal wieder, die Feder ist mächtiger als das Schwert, mit Briefen an Minister schützend vor die Seinen: Die Krankenhausreform müsse „vom Kopf auf die Füße gestellt werden“. – Boah – besser wäre, sich nicht schon wieder damit zu beschäftigen, geschehene Desaster zu analysieren, sondern Problemstellen zu erkennen und im Ansatz zu verhindern – ein Kreisrat sprach von einem „Plan B“.

Manfred Leitheim sen.
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