Breitbandausbau im Neckar-Odenwald-Kreis

Der Parlamentarische Staatssekretär MdB Steffen Bilger (2.v.li.) übergibt den Förderbescheid an Landrat Dr. Achim Brötel (2.v.re.). Die CDU-Bundestagsabgeordneten Nina Warken und Alois Gerig freuen sich über die Förderung in Höhe von 15,75 Millionen Euro. (Foto: BMVI)

Förderbescheid über 15,75 Millionen Euro in Berlin übergeben – Schulen, Gewerbegebiete und Randlagen profitieren

Berlin. (pm) Nun hat es der Neckar-Odenwald-Kreis schwarz auf weiß: Der Bund fördert den weiteren Ausbau des superschnellen Internets mit 15,75 Millionen Euro. Das sind 50 Prozent der geschätzten Investitionskosten, die Kreis und Kommunen im nächsten Schritt dafür aufbringen müssen. Der Bescheid wurde heute in Berlin offiziell durch den Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Steffen Bilger MdB an Landrat Dr. Achim Brötel übergeben. Mit dabei waren auch die beiden Bundestagsabgeordneten Nina Warken und Alois Gerig, die sich sehr für die Förderung eingesetzt hatten.

Alle Schulen im gesamten Kreisgebiet – von der kleinsten Grundschule bis zum größten Gymnasium oder Berufsschulzentrum – sowie weitere Bildungseinrichtungen erhalten dadurch Glasfaseranschlüsse im Gigabit-Bereich direkt in ihre Gebäude. Über „Turbo-Internet für jede Schule“, das nun in greifbare Nähe gerückt sei, freut sich Landrat Dr. Brötel: „Wer Schülerinnen und Schüler für die digitale Welt vorbereiten will, braucht zwingend die notwendige Infrastruktur. Das heißt ganz konkret: Digitales Lehren und Lernen zugleich. Und das kann dank dieser Förderung nun Realität werden.“

Gleiches gelte für den ebenfalls geförderten Ausbau sämtlicher 69 Gewerbegebiete im gesamten Kreisgebiet auf FTTB-Standard: „Wenn das schnelle Internet erst einmal bis in die Unternehmen verlegt ist, werden aus vermeintlichen Standortnachteilen im ländlichen Raum ganz schnell sogar handfeste Standortvorteile“, wies Brötel auf eine weitere positive Auswirkung des geplanten weiteren Bereitbandausbaus hin.

Wie auch bei den Schulen sind dann in den Firmen Internet-Geschwindigkeiten im Gigabit-Bereich möglich. Darüber hinaus seien aber auch Nachverdichtungen im Bereich der noch unterversorgten Ortsrand- und Außerortslagen vorgesehen, so dass dort möglichst viele Bürgerinnen und Bürger von den hohen Geschwindigkeiten profitieren werden.

Die Bundestagsabgeordneten Nina Warken und Alois Gerig unterstrichen ebenfalls die große Bedeutung der Förderung. „Heute ist ein guter Tag für die Menschen und die Unternehmen im Neckar-Odenwald-Kreis. Ich freue mich sehr, dass es uns gemeinsam gelungen ist, für den weiteren Breitbandausbau im Gigabit-Bereich Bundesmittel in dieser Größenordnung in unsere Region zu lenken. Denn wir im Neckar-Odenwald-Kreis stehen in Konkurrenz und im Wettbewerb zu anderen Regionen und den Ballungszentren.

Von daher ist für uns diese Bundesförderung enorm wichtig“, sagte Warken bei der Übergabe. Zudem wies sie darauf hin, dass die digitalen Datenautobahnen für die Kommunen ein Standortfaktor mit höchster Priorität seien, der den Menschen und Unternehmen wichtige Chancen und bessere Möglichkeiten im täglichen Leben und Wirtschaften eröffneten. „Die 15,75 Millionen Euro sind hervorragend angelegtes Geld“, so Warken.

Alois Gerig betonte, der ländliche Raum dürfe bei der Digitalisierung nicht abgehängt werden, um gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land zu erreichen: „Deshalb investiert die Große Koalition bis 2021 bis zu 12 Milliarden Euro in flächendeckende Glasfaser-Netze. Mit Digitalisierung kann Arbeit, Mobilität, Bildung und Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum verbessert werden – diese Chance gilt es zu nutzen! Wenn die Menschen mehr Lust aufs Land bekommen, werden Ballungszentren entlastet.

Der Bund leistet mit der kräftigen Breitbandförderung für den Neckar-Odenwald-Kreis einen wichtigen Beitrag, den Wirtschaftsstandort wettbewerbsfähig zu erhalten und Arbeitsplätze zu sichern. Zudem werden unsere Schulen besser in die Lage versetzt, junge Menschen auf ein Leben in der digitalen Welt von morgen vorbereiten zu können. Keine Frage: Der Förderbescheid hilft, unsere Heimat ein Stück attraktiver und zukunftsfester zu machen“, erklärte Gerig. Dadurch bleibe der Kreis Vorreiter bei der Digitalisierung des ländlichen Raums.

Zusätzlich zu der Bundesförderung hoffen Kreis und Kommunen jetzt auf weitere 12,6 Millionen Euro Fördergelder des Landes, so dass sich der voraussichtlich zu leistende Eigenanteil für den Ausbau dann auf nur 10 Prozent der Kosten belaufen würde.

Das für den Ausbau notwendige, mehrstufige und sehr aufwändige Ausschreibungsverfahren wird vom Landratsamt zeitnah gestartet, sobald die erhoffte Förderzusage des Landes ebenfalls vorliegt. Mit einem Baubeginn ist allerdings wahrscheinlich erst im Herbst 2020 zu rechnen.

Hintergrund:

Aufgrund des bereits unter der Regie von Kreis und Kommunen getätigten Breitbandausbaus stehen derzeit schon für mehr als 97 Prozent aller Anschlüsse Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s im Download und 40 Mbit/s im Upload zur Verfügung. In absehbarer Zeit und ganz ohne weiteren Ausbau können zudem Geschwindigkeiten von bis zu 250 Mbit/s im Download erreicht werden. Möglich macht dies die sogenannte Super-Vectoring-Technologie, mit deren Einführung die Telekom auch im Kreis bereits begonnen hat.

Der Neckar-Odenwald-Kreis war 2018 der erste Landkreis in Baden-Württemberg, der seinen Bürgerinnen und Bürgern eine flächendeckende Breitbandversorgung in dieser Qualität und Leistungsfähigkeit bieten konnte. 9,6 Millionen Euro hatten der Kreis sowie die Städte und Gemeinde innerhalb von zwei Jahren dafür in die Hand genommen. Die Telekom hat ergänzend dazu noch einmal mehr als 30 Millionen Euro investiert.

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