(Foto: Liane Merkle)
Seckach/Oberschefflenz. (lm) Der Corona-Pandemie geschuldet hatten die Musikerinnen und Musiker des Musikverein Seckach ihre wöchentlichen Proben nicht im angestammten Probenraum, sondern als „Open-Air-Events“ oder Balkonkonzerte durchgeführt. Dabei ließ gleichzeitig jeder Aktive für sich sein Instrument auf seinem Balkon oder in seinem Garten erklingen und bereitete so den Bewohnern eine besondere Freude in schwierigen Zeiten.
Jetzt durften die Musikerinnen und Musiker, darunter auch als Aktiver Bürgermeister Thomas Ludwig, wieder einigermaßen „normal“ proben und zusammen spielen und weil das traditionelle Kirchenkonzert bei den derzeitigen Vorgaben schwer durchzuführen war, verwandelten die Musikvereine Seckach und Oberschefflenz, unterstützt vom SOS Jugendblasorchester dieses am vergangenen Sonntag kurzerhand in ein „Open-Air-Konzert“ auf dem Seckacher Rathausplatz und zuvor in Oberschefflenz auf dem Marktplatz. So konnte der Großteil der Bevölkerung das musikalische Event bei geöffneten Fenstern zuhause genießen und ein beachtlicher Teil genoß es vor Ort, verteilt auf den Bürgersteigen oder um die Plätze oder bei geöffneten Autofenstern. Beide Konzerte standen unter der bewährten Leitung der Dirigenten Martin sowie Bernd Heß.
„Wir haben uns aus Liebe zur Musik und zur Erbauung der Menschen für eine solche Veranstaltung von einem zentralen Ort aus entschieden. Die Bevölkerung sollte idealer Weise zu Hause bleiben, Fenster und Türen öffnen und den Alltag raus und die Musik rein lassen“, betonte Martin Heß. So erklangen in ungewohnter Form aber nicht minder verbindend u.a. bekannte Arrangements wie „An die Freude“ von Ludwig van Beethoven. Wie der Dirigent weiter aussagte, passe gerade dieses Stück mit seiner Sehnsucht nach einer idealen Welt mit Freiheit, Glück, Liebe und der gedanklichen Vielfalt in der Einheit gut zur derzeitigen Situation und gelte inzwischen auch als heimliche Hymne der europaweiten Balkonkonzerte.
Unter der Mitgestaltung des Jugendblasorchesters SOS servierte man im Anschluss das bekannte „Yesterday“ von den Beatles und „Happy“ von Pharell Williams. Von Markus Pytlik stammte „Möge die Straße uns zusammenführen“ und im Anschluss das „Praise the Lord“ als konfessionsübergreifendes bekanntes Kirchenlied der Gegenwart. Von Martin und Bernd Heß arrangiert ertönten weiter „Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte“ und „Keinen Tag soll es geben“. Harmonisch abgeschlossen wurde das Konzert mit dem „Hoch Badnerland“ und der Deutschen Nationalhymne. Als Lohn für die Verwirklichung einer genussreich-kulturellen Abends gab es für die engagierten Musikerinnen und Musiker begeisterten Applaus und anstelle des freien Eintritts und der sonst platzierten Spendentuba eine stolze Zahl neuer Fördermitglieder Dank der gut vorbereiteten Beitrittserklärungen und natürlich Dank des besonderen musikalischen Schmankerls.