HWS setzt Zeichen für Nachhaltigkeit

HWS setzt Zeichen für Nachhaltigkeit
HWS setzt Zeichen für Nachhaltigkeit

Im Rahmen der Fairen Woche, die unter dem Motto „Klimagerechtigkeit“ steht, testeten die Schülerinnen und Schüler der Helene-Weber-Schule die neuen Materialien im Unterricht. (Foto: pm)

„Ökologische Fußabdrücke“ für Schulen

Buchen. (pm) Der Fairtrade-Landkreis Neckar-Odenwald-Kreis hat die „ÖkoGang“ eingeführt, ein Lernkonzept mit „Ökologischen Fußabdrücken“, um Schülern Nachhaltigkeit näherzubringen. Das Konzept wurde an der Helene-Weber-Schule in Buchen erfolgreich getestet und bietet Schülern konkrete Handlungsmöglichkeiten und praktische Tipps für einen nachhaltigeren Alltag. Die „ÖkoGang“ ist Teil des Engagements des Fairtrade-Landkreises für mehr Nachhaltigkeit an Schulen.

Umgang mit Ressourcen

Nachhaltigkeit und ressourcenschonender Umgang mit natürlichen Ressourcen sind zentrale Themen in den Lehrplänen vieler Schulen. Um diese Konzepte für Schülerinnen und Schüler im Landkreis greifbarer zu machen, hat der Fairtrade-Landkreis Neckar-Odenwald-Kreis einen innovativen Parcours mit 28 „Ökologischen Fußabdrücken“ entwickelt.

Evaluierung in der Helene-Weber-Schule

Diese Lernmaterialien können ab sofort von Schulen über das Kreismedienzentrum entliehen und flexibel im Unterricht eingesetzt werden. Der erste Praxistest fand an der Helene-Weber-Schule in Buchen statt und wurde durchweg positiv bewertet.

Ökologischer Fußabdruck als Lerninstrument

Der Ökologische Fußabdruck ist seit geraumer Zeit ein anerkanntes Instrument zur Messung von Nachhaltigkeit. Er analysiert den durchschnittlichen Verbrauch in den Bereichen Ernährung, Wohnen und Energie sowie Mobilität und Konsum und zeigt, wie groß der persönliche Rohstoff- und Energieverbrauch ist. Herkömmliche Konzepte waren jedoch oft mit Bepunktungen und Bewertungen versehen, was bei Jugendlichen zu Frustration führen konnte.

Neuer Ansatz mit der „ÖkoGang“

Daher wurde das Konzept „ÖkoGang“ eingeführt. „Das neue Bildungsmaterial bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ihre eigenen Konsum- und Ernährungsgewohnheiten sowie den Umgang mit Energie und Mobilität zu reflektieren, ohne in eine Bewertungsfalle zu geraten“, erklärt Leonie Teichmann, Kreisentwicklerin.

Klimagerechtigkeit im Unterricht

Im Einklang mit dem diesjährigen Motto „Klimagerechtigkeit“ der Fairen Woche testeten die Schülerinnen und Schüler der Helene-Weber-Schule die neuen Materialien im Unterricht. Sie arbeiteten in den Lernfeldern Ernährungs- und Verbraucherbewusstsein und erhielten dabei Anleitung von ihrer Lehrerin Stefanie Bauer.

Diskussion über Nachhaltigkeit und Fairen Handel

Nach einer Einführung durch Schulleiter Christof Kieser diskutierten die Jugendlichen über die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die im Klassenraum anschaulich dargestellt waren. Besonders engagiert zeigten sich die Schülerinnen und Schüler in der Diskussion über das Ziel „Hochwertige Bildung“.

Abonnieren Sie kostenlos unseren NOKZEIT-KANAL auf Whatsapp.

Im internationalen Vergleich schätzen sie die Durchlässigkeit des deutschen Schulsystems und die vorhandene Chancengleichheit, bemängeln jedoch den Mangel an Digitalisierung in deutschen Schulen. Zudem wurde die Bedeutung der Nachhaltigkeitsziele „Nachhaltiger Konsum und Produktion“ sowie „Maßnahmen zum Klimaschutz“ wiederholt hervorgehoben. “Den Klimawandel merken wir ja auch bei uns schon längst”, stellte ein Schüler während der Diskussion fest.

Praktische Tipps für den Alltag

Anschließend verteilten die Schülerinnen und Schüler die Fußspuren im Klassenraum. Dabei wurde intensiv über das eigene Konsumverhalten reflektiert. Eine Schülerin bemerkte: „Wenn ich mir das leisten könnte, würde ich mehr auf faire Produkte achten.

Aber nicht alle Vorschläge passen für den kleinen Geldbeutel. Trotzdem gibt es auf den Fußabdrücken viele Ideen, die auch mit weniger Geld umsetzbar sind.“ Diesem Punkt wurde Rechnung getragen, indem gemeinsam praktische Tipps gesammelt wurden, um den Alltag kostengünstig und nachhaltig zu gestalten.

Angebot für Schulen und Jugendeinrichtungen

Franziska Hahn und Rebecca Rapp vom Kreismedienzentrum äußerten ihre Freude über die neuen Materialien: „Mit der ÖkoGang erweitern wir unser Medienangebot um hochwertige Bildungsmaterialien, die den Nachhaltigkeitsgedanken unterstützen.

Diese Materialien können ab sofort wie gewohnt im Kreismedienzentrum in Buchen ausgeliehen werden.“ Das Angebot richtet sich nicht nur an Schulen, sondern auch an die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit.

Auszeichnung als Fairtrade-School

Die Helene-Weber-Schule zeigt zudem, dass Nachhaltigkeit und Fairer Handel auch über den Unterricht hinaus von Bedeutung sind. Im Juli wurde die Schule erneut für zwei Jahre als Fairtrade-School ausgezeichnet. Faire Produkte finden sich sowohl in der Schulbekleidung als auch im Frühstücksangebot der Juniorfirma.

Die Steuerungsgruppe des Fairtrade-Landkreises ist über den Zuspruch erfreut und hebt hervor, dass die erfolgreiche Erprobung der Ökologischen Fußabdrücke erneut einen wichtigen Akzent zum Thema Klimagerechtigkeit setzt.

Hintergrund zur „ÖkoGang“

Die „ÖkoGang“ ist eine innovative Abwandlung der klassischen Ökologischen Fußabdrücke, konzipiert für Schülerinnen und Schüler ab der 5. Jahrgangsstufe. Sie umfasst 28 Fußspuren aus robustem Material sowie ergänzende Begleitmaterialien und bietet die Möglichkeit, eigene Konsum- und Ernährungsgewohnheiten sowie den Umgang mit Energie und Mobilität zu reflektieren.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Ansätzen, die oft bewertend sind, gibt die „ÖkoGang“ praktische Tipps für eine nachhaltigere Lebensweise. Die Materialien können flexibel im Unterricht oder bei schulweiten Aktionstagen eingesetzt werden, wobei der Bearbeitungszeitraum individuell angepasst werden kann.

Umwelt

Von Interesse