Unser Bild zeigt Mitglieder des Präsidiums des DRK-Kreisverbandes Mosbach mit Ehrengästen der Kreisversammlung und den Geehrten. (Foto: Braun)
Mosbach (sb) Das Thema Bevölkerungs- und Katastrophenschutz ist in den vergangenen Monaten sowohl in der großen Politik als auch auf kommunaler Ebene stärker ins Bewusstsein gerückt. Dies zeigte sich bei der Kreisversammlung des DRK-Kreisverbandes Mosbach eindrucksvoll.
DRK-Präsident Gerhard Lauth eröffnete die Versammlung im Auditorium maximum der Dualen Hochschule Mosbach und begrüßte rund 70 Delegierte, das Präsidium sowie Ehrengäste. Nach dem Totengedenken würdigte DHBW-Rektorin Professorin Elke Heizmann das Engagement der Rotkreuz-Helfer, die sich im Rettungsdienst wie in der Ambulanten Pflege unermüdlich für die Gesellschaft einsetzen.
Einen Einblick in Struktur und Größe der Hochschule gab Christine Zimmer, Verwaltungsdirektorin der DHBW. Sie betonte ihre Verbundenheit zum Roten Kreuz, dessen Präsidium sie seit einigen Jahren angehört. Bundestagsabgeordnete Nina Warken hob in einer Videobotschaft die lange Tradition des Helfens in Mosbach hervor. Auch Vertreter des Landkreises und der Polizei dankten dem DRK für seine gesellschaftlich unverzichtbare Arbeit.
Mehr Einsätze und steigende Anforderungen
Im Tätigkeitsbericht informierte Präsident Lauth über die Entwicklung im Rettungsdienst: Über 250 Sanitäter bewältigten im Jahr 2024 rund 16.000 Rettungswageneinsätze und mehr als 22.000 Krankentransporte. Die Zahl der Notarzteinsätze sank, da Notfallsanitäter mehr Kompetenzen übernommen haben. Der neue Rettungsstandort in Mittelschefflenz wurde auf eine 24-Stunden-Besetzung erweitert. Zugleich nahmen die Notrufe in der Integrierten Leitstelle zu. Gespräche über eine Kooperation mit dem Landkreis Heilbronn laufen.
Lauth verwies auf hohe Investitionen in die Fahrzeugflotte und auf mögliche Auswirkungen einer geplanten Reduzierung des Klinikstandorts Mosbach. Längere Transportwege könnten künftig mehr Personal und Fahrzeuge erforderlich machen.
Breites Angebot und wachsender Pflegebedarf
Der Kreisverband setzte 2023 eine Informationsbroschüre auf, um die vielfältigen Angebote von stationärer und ambulanter Pflege bis hin zur Tagespflege bekannter zu machen. Der Bedarf an Pflegeplätzen und Fachpersonal bleibt hoch. 48 Auszubildende bereiten sich aktuell auf den Einsatz im Pflege- und Rettungsdienst vor.
Zu den weiteren Aufgabenfeldern zählen Tafelladen, Kleiderladen, Integrationsmanagement, Obdachlosenhilfe und zunehmend auch Schulbegleitungen. 92 Kinder wurden im Jahr 2024 unterstützt, 2025 werden es noch mehr. Der Menüservice beliefert rund 160 meist ältere Menschen. Probleme bereiten einige Altkleidercontainerstandorte, von denen sich das DRK wegen starker Vermüllung trennen musste. Für 2025 wurde jedoch ein neuer Verwertungspartner gefunden.
Ehrenamt als starkes Rückgrat
690 Ehrenamtliche tragen das Rote Kreuz im Kreisverband Mosbach. Sie sind in Bereitschaften, Sozialarbeit, Jugendrotkreuz, Hundestaffel, als Mobile Retter, Helfer vor Ort oder bei Blutspendeaktionen aktiv. Im Hintergrund unterstützen knapp 7000 Fördermitglieder die Arbeit. Beliebte Rotkreuzkurse ergänzen das Angebot. Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch des DRK-Fackellaufs Fiaccolata, der gleich zweimal Station machte.
Solide Finanzen, aber hohe Ausgaben
Schatzmeister Michael Krähmer präsentierte ein positives Jahresergebnis von 61.519 Euro. Dennoch bleibt die finanzielle Situation herausfordernd. Steigende Personalkosten, Fachkräftemangel und hohe Investitionen belasten den Haushalt. Dank komfortabler Eigenkapitalbasis, starkem Image und engagierten Mitarbeitenden blickt der Kreisverband dennoch zuversichtlich in die Zukunft.
Wirtschaftsprüfer Dirk Müller bestätigte eine ordnungsgemäße Buchführung. Die Kreisversammlung beschloss die Jahresrechnung und entlastete das Präsidium einstimmig. Ebenso wurde eine Satzungsänderung bestätigt. Zum Abschluss lud Gerhard Lauth zum ökumenischen Gedenkgottesdienst in die Stiftskirche Mosbach ein, bevor der Abend mit einem gemeinsamen Essen endete.
Ehrungen für besonderes Engagement
Mehrere langjährige Mitglieder wurden für ihre Leistungen ausgezeichnet. Die Verdienstmedaille in Silber erhielten Diana Nerpel, Margit Walter, Stefan Merkert und Alexander Roos. Die goldene Verdienstmedaille ging an Bettina Hamberger, Urban Fuchs, Hermann Schulz, Linus Vetter und Präsident Gerhard Lauth selbst, dessen langjähriges Wirken den Kreisverband maßgeblich prägte.
