Bevölkerungsschutz beschäftigt das Rote Kreuz

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Die "Tour de Länd" des DRK-Landesverbandes Baden-Württemberg startete in Mosbach.Das Bild zeigt die Präsidenten, Geschäftsführer und Geschäftsführerinnen der nordbadischen DRK-Kreisverbände, vorne die Präsidentin des Landesverbandes, Staatsrätin Barbara Bosch mit Mosbachs DRK-Präsident Gerhard Lauth (dahinter) und Kreisgeschäftsführer Guido Wenzel (vorne, Mitte). (Foto: Sabine Braun)
 

Auftakt der „Tour de Länd“ in Mosbach

Mosbach. (sb) In Mosbach startete das Präsidium des DRK-Landesverbands Baden-Württemberg ein neues Format des informellen und persönlichen Austauschs mit den Spitzen der 34 DRK-Kreisverbände im Land. Anlass für Mosbach als Auftakt und erste Station der sogenannten „Tour de Länd“ war das 150-jährige Jubiläum des DRK-Kreisverbands Mosbach. Mit rund 30 DRK-Vertreterinnen und -Vertretern der umliegenden nördlichen Kreisverbände erörterten Präsidentin Barbara Bosch, der Landesleiter der Bereitschaften Jürgen Wiesbeck sowie Landesgeschäftsführer Marc Groß aktuelle Themen, die das Deutsche Rote Kreuz und seine Kreisverbände beschäftigen.

Forderungen zur Landtagswahl 2026

Den Beginn der Beratungen machte eine Betrachtung des Positionspapiers zur baden-württembergischen Landtagswahl 2026. Darin haben die beiden DRK-Landesverbände in Baden-Württemberg ihre zentralen Forderungen an den Landtag formuliert. Die Positionen dienen sowohl der Lobbyarbeit auf Landesebene als auch den Kreisverbänden als Grundlage für politische Gespräche mit Abgeordneten oder Behörden in den Regionen. Thematisiert werden unter anderem die Gleichstellung der ehrenamtlichen Rotkreuz-Einsatzkräfte mit den Helfern von Feuerwehr und THW im Bevölkerungsschutz, eine stärkere Förderung des Katastrophenschutzes durch das Land sowie die langfristige Sicherstellung der Finanzierung der Rettungswachen.

Helfergleichstellung und Katastrophenschutz

In diesem Zusammenhang erinnerte Landesgeschäftsführer Marc Groß an das starke öffentliche Signal, das das DRK mit einer vielbeachteten Aktion Ende September auf dem Ehrenhof des Neuen Schlosses in Stuttgart gesetzt hatte. 150 ehrenamtliche Einsatzkräfte, darunter auch Helferinnen und Helfer aus dem Neckar-Odenwald-Kreis, hatten sich dort mit mehr als 50 Einsatzfahrzeugen versammelt, um für die Gleichstellung der Helfer zu werben. Künftig wolle man verstärkt auf solche medienwirksamen Aktionen setzen.

Ebenfalls angesprochen wurde eine Erhöhung der Pauschale für die Fahrzeugunterbringung angesichts immer größerer und technisch anspruchsvollerer Einsatzfahrzeuge. Nach Einschätzung von Jürgen Wiesbeck würden andere Hilfsorganisationen in diesem Bereich teilweise anders behandelt. Die Wortmeldungen aus dem Kreis der Präsidenten machten deutlich, dass sich das Land nicht aus der Verantwortung ziehen dürfe, den Katastrophenschutz ausreichend zu finanzieren.

Neue sicherheitspolitische Lage als Herausforderung

Die veränderte sicherheitspolitische Lage bildete den Hintergrund des zweiten großen Themenblocks der Gesprächsrunde. Barbara Bosch verwies auf zahlreiche offene Fragestellungen im Bereich der zivilmilitärischen Zusammenarbeit, die vom Bundesverband gemeinsam mit der Politik und der Bundeswehr zu klären seien. Sie betonte die Pflicht, die sich für das DRK aus dem Rotkreuzgesetz ergebe, sich im Krisenfall einzubringen und handlungsfähig zu sein. Daraus leite sich die Forderung an die Bundespolitik ab, das DRK frühzeitig einzubinden und dessen Expertise zu nutzen. Auf Landesebene hatte das DRK-Präsidium bereits im Frühjahr ein neues strategisches Handlungsfeld beschlossen, das die Weiterentwicklung des komplexen Hilfeleistungssystems und die Vorbereitung auf die veränderte Sicherheitslage zum Ziel hat.

Zusammenarbeit in den Kreisverbänden

Im weiteren Verlauf der Gespräche ging es unter anderem auf Anregung aus dem Kreis der Geschäftsführungen um die nicht immer einfache Abgrenzung von Zuständigkeiten und Kompetenzen zwischen Präsidium und Geschäftsführung. Dies betreffe vor allem große Kreisverbände mit vielfältigen Angeboten und hohen Umsätzen. Einigkeit bestand in der Einschätzung, dass ein vertrauensvolles und konstruktives Verhältnis zwischen Präsidenten und Geschäftsführung dabei von zentraler Bedeutung sei.

Empfang im historischen Rathaus

Gastgeber der Beratungen war die Stadt Mosbach. Bürgermeister Patrick Rickenbrot begrüßte die Gäste im Bürgersaal des historischen Rathauses, dankte den Rotkreuzlern für ihren Einsatz und gratulierte dem DRK-Kreisverband Mosbach zu den gelungenen Jubiläumsveranstaltungen.

Zu den Gästen des nordbadischen Sprengels zählten die Präsidenten sowie Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der DRK-Kreisverbände Bad Mergentheim, Buchen, Heilbronn, Hohenlohe, Karlsruhe, Mannheim, Pforzheim-Enzkreis, Rhein-Neckar/Heidelberg, Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Hall-Crailsheim und Tauberbischofsheim.

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