Der Selbsthilfe ein Gesicht geben

 (Foto: pm)

Zehn Jahre Selbsthilfenetzwerk Neckar-Odenwald

Mosbach. Das Selbsthilfenetzwerk im Neckar-Odenwald-Kreis dient seit zehn Jahren als Anlaufstelle rund um das Thema Selbsthilfe. Es vermittelt Betroffene und Angehörige, die im Umgang mit Erkrankungen oder Schicksalsschlägen Gleichgesinnte suchen, an bestehende Gruppen in der Region.

„Für die Betroffenen ist es wertvoll die Möglichkeit zu bekommen, sich mit jemandem auszutauschen, der sich auf der gleichen Ebene befindet und Ähnliches erlebt hat. Ärzte sind wichtig zur Diagnosestellung und um therapeutisch zu unterstützen, Alltagskompetenzen können sie aber oft nicht ausreichend vermitteln. Wie sich aber der Alltag dieser betroffenen Personen verändert, verstehen die am besten, die selbst jeden Tag mit einer Erkrankung oder Einschränkung leben müssen“, erzählt Sigrun Ruck, Leiterin des Selbsthilfenetzwerks Neckar-Odenwald.

Schwerere Erkrankungen oder Schicksalsschläge wirken sich auf die Familie und das Umfeld einer Person aus. Auch hier sind Hilfsangebote für betreuende Personen, Kinder und Partner wichtig. Der Wert dieser Arbeit wird oft unterschätzt.

Daher unterstützt Sigrun Ruck die Gruppen beim Vernetzen, unterstützt beim Aufbau neuer Gruppen und dient als Ansprechpartnerin rund um das Thema Selbsthilfe. Die Aufgabe übernahm sie vor zehn Jahren vom Landratsamt. „Nur Kontaktdaten weiterzugeben, das war mir einfach zu wenig. Es gibt so viel ehrenamtliches Engagement im Rahmen der Selbsthilfe, da wollte ich diesen Gruppen eine größere Lobby geben“, so Ruck. Daher rief sie verschiedene Aktionen, wie Selbsthilfetage und Weiterbildungsangebote für die Gruppenleitungen ins Leben.

Mit acht Akteuren aus der Selbsthilfe wurde eine Wanderausstellung konzipiert. Auf großen Rollup-Bannern und in der dazugehörigen Broschüre geben die einzelnen Personen persönliche Einblicke in ihre Lebensgeschichte und machen Betroffenen Mut, sich in einer Selbsthilfegruppe Unterstützung zu holen.

Zu sehen war die Ausstellung bereits bei der DAK Mosbach, der Volksbank Walldürn, im Krankenhaus Hardheim, an den Neckar-Odenwald-Kliniken in Mosbach, im psychiatrischen Zentrum Nordbaden und im Rathaus Buchen. Das Netzwerk leiht die Materialien auf Anfrage gerne aus.

Zum Jubiläum hat das Netzwerk eine eigene Broschüre aufgelegt, mit all dem, was in den vergangenen zehn Jahren bereits angestoßen wurde. Darin wird über Kooperationen und gemeinsame Veranstaltungen mit anderen Selbsthilfekontaktstellen berichtet. Ebenfalls gibt es Berichte über Seminare zur Weiterbildung, welche die Gruppenleiter unterstützen. So gab es beispielsweise Online-Trainings oder Vorträge zu Themen wie „Recht für Selbsthilfegruppen“ oder „Resilienz und Selbsthilfe – was stärkt mich bei der Gruppenarbeit“.

Aber auch Ausflüge und gemeinsame Treffen kommen in keinem Jahr zu kurz. Gerne kann die 44-seitige Broschüre bei Interesse über das Selbsthilfenetzwerk bezogen werden. „Selbsthilfe ist weit mehr als nur ein Austausch im Stuhlkreis und Selbstbemitleidung. Es ist ein Austausch, Vermittlung von Wissen, Begegnungen auf Augenhöhe, Zeit die Stärkt und Spaß macht.“, so Ruck.

Um den Wert der Selbsthilfe zu würdigen, engagieren sich die Neckar-Odenwald-Kliniken mit den beiden Standorten in Buchen und Mosbach in dem Projekt „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“. 13 Gruppen kooperieren mit den Kliniken und stehen über das Selbsthilfenetzwerk Neckar-Odenwald in engem Austausch.

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