(Foto: Liane Merkle)
Limbach. (lm) Ein Mammutprogramm erwartete den Gemeinderat Limbach bei der ersten Sitzung nach der Sommerpause im Dorfgemeinschaftshaus unter Vorsitz von Bürgermeister Thorsten Weber.
Auch während der Pause erreichten die Räte auf dem Weg des Umlaufverfahrens im August fünf Beschlüsse zum Rathaus-Umbau und zu einem Neubau von zwei Dachgauben auf ein bestehendes Wohnhaus in Scheringen.
Nachdem keine Fragen aus der Bevölkerung zu beantworten waren, entschied das Gremium über die künftige Schaffung und Verteilung von Kindergartenplätzen im Gemeindegebiet mit der Vorgabe, das Thema im Juni 2025 erneut aufzugreifen, da man aktuell relativ gut aufgestellt sei. Im Detail wurde die Verwaltung nach der Vorstellung der neuen Kindergartenleiterin Sandra Brandt beauftragt, im alten Schulhaus unverzüglich nach dem Umzug der Verwaltung zwei Kindergartengruppen im Ü3-Bereich zur Ablösung der gemieteten Container zu schaffen.
Das sieht man aktuell neben der bis dahin hoffentlich abgeschlossenen Sanierung und Erweiterung des Krumbacher Kindergartens als finanziell tragbare Übergangslösung, die Spielraum für die Entwicklung der Geburtenzahlen lässt und die Entscheidung über die Notwendigkeit eines Kindergartenneubaus in Heidersbach noch etwas verzögert ohne notwendige Ressourcen unnötig zu binden.
Außerdem stimmte das Gremium der Baukosten-Übernahme beim Kindergarten Waldhausen in Form des jährlich anteiligen Abschreibungsbetrages für jeden von Kindern aus der Gemeinde Limbach belegten Kindergartenplatz, zusätzlich zu den anteiligen Betriebskosten, zu. Da dort überwiegend Ü3-Kinder aus Scheringen und Heidersbach betreut werden. Mit der Flurneuordnung „Krumbach-Süd“ und der Flurneuordnung „Laudenberg“ sind gleich zwei weitere Flurbereinigungsverfahren in der Gemeinde Limbach geplant.
Der Gemeinderat entschied für beide Verfahren, dass die Gemeinde Limbach zur Sicherstellung eines ökologischen Mehrwertes in diesen geplanten Flurneuordnungen je ein Prozent der geplanten Verfahrensfläche aus ihrer Einlage bzw. durch Zukauf bereitstellt. Das Krumbacher Verfahrensgebiet soll die Straße und angrenzende Grundstücke vom Ortsausgang Krumbach in der Fabrikstraße bis zur Kreuzung der Kreisstraße 3924 von Limbach nach Trienz umfassen.
Denn nicht nur die Landesregierung sieht in der Flurneuordnung auch ein Instrument zur Verwirklichung ökologischer Ziele im Einklang mit kommunalen und land- und forstwirtschaftlichen Belangen. In Flurneuordnungsverfahren, die vorrangig das Ziel der Agrarstrukturverbesserung verfolgen, ist zwingend ein ökologischer Mehrwert zu erbringen. Gleichermaßen war man bereit, für beide Flurneuordnungsverfahren dem Eigentumsübergang und der Übernahme der Verkehrssicherungspflicht zuzustimmen.
Die bald unumgängliche Erneuerung der Straße vom Ortsausgang Krumbach (Fabrikstraße) zur Kreisstraße 3924 wird allgemein sehr begrüßt und würde im Rahmen eines Flurbereinigungsverfahrens realisierbar werden Die geschätzten Ausführungskosten in Höhe von 250.000 Euro könnten so durch die mögliche Förderung aus der Flurneuordnung sowie einer Förderung durch LEADER Badisch-Franken bei 212.500 Euro liegen und der freiwillige Beitrag der Gemeinde zur Senkung der Teilnehmerbeiträge könnte sich auf rd. 37.500 Euro belaufen und würde frühestens 2024ff in Teilbeträgen benötigt.
Ähnlich günstig sähe es für Laudenberg aus. Nachdem Ortsvorsteher Friedbert Müller und der Ortschaftsrat von Laudenberg ihre Vorstellungen und Ideen zu der geplanten Flurneuordnung der Bevölkerung vorgestellt und von ihr grünes Licht erhalten hatten, würde sich bei Realisierung aller angedachten Maßnahmen – inkl. der Gemeindeverbindungsstraße Richtung Einbach – ein Gesamtbetrag von ca. 3,8 Mio. Euro ergeben bei einer voraussichtlichen Gesamtförderung von 85 Prozent.
Analog des Verfahrens in Balsbach ist auch in Laudenberg beim geplanten, umfangreichen Wegekonzept der jeweilige Eigentümer mit einem Eigenanteil gefordert. Dieser sollte aufgrund der zeitlichen Nähe der vorgenannten Verfahren ebenfalls bei 250 Euro pro Hektar Feld- und Ortslage sowie 50 Euro pro Hektar Wald liegen. Der auf die Gemeinde entfallende Betrag läge aktuell, verteilt auf die Laufzeit des Verfahrens von 10-15 Jahren, je nach Förderung bei gut 500.0000-700.000 Euro.
Mittel wären frühestens ab dem kommenden Haushaltsjahr einzustellen. Einig war sich das Gremium auch im verbindlichen Interesse der Gemeinde Limbach, sich an der europäischen Bündelausschreibung des Landkreises im Hinblick auf die Beschaffung von digitaler Funktechnik für die Feuerwehren der Städte und Gemeinden im Neckar-Odenwald-Kreis zu beteiligen.
Und so beauftragte er die Verwaltung, die für eine Berücksichtigung im Rahmen der Ausschreibung ggf. erforderlichen Erklärungen und Rechtshandlungen gegenüber dem Landkreis abzugeben bzw. vorzunehmen und war einverstanden mit der Umlegung der bei der Ausschreibung entstehender externer Beratungskosten auf die beteiligten Städte und Gemeinden nach ihrem Anteil am Beschaffungsvolumen – für Limbach rd. 48.000 Euro.
Durch die Bündelung des kreisweiten Bedarfs von ca. 1.000 Handfunkgeräten (HRT) mit einem Beschaffungsvolumen von ca. 1 Mio. EUR sollen die Kosten der Beschaffung für die Städte und Gemeinden reduziert und ein wirtschaftlicher Preis erzielt werden. Die Montage der Kfz-Ladegeräte kann durch die Feuerwehr oder einen Kfz-Betrieb vor Ort erfolgen und ist nicht Bestandteil der Ausschreibung.
Als Umsetzungszeitraum unter Preisbindung ist der Zeitraum vom 01. August bis 31. Dezember 2024 vorgesehen. Für die durch die Einführung des Digitalfunks verursachte Ersatzbeschaffung von Handfunkgeräten gemäß dem Ausstattungskonzept der Feuerwehren ist eine Festbetragsförderung von 250 EUR je Stück vorgesehen. Der Bedarf der Gemeinde Limbach liegt nach eingehender Analyse bei insgesamt rd. 48 Handsprechfunkgeräten.
Die aktuellen Umbauarbeiten des Rathauses fordern auch die Schaffung einiger Provisorien, wie z. B. die Widmung des Mehrzweckraumes in der Mehrzweckhalle Limbach durch den Gemeinderat, der damit keine Probleme hatte, als würdiges Trauzimmer der Gemeinde Limbach.
Gem. Personenstandsgesetz soll die Eheschließung in einer der Bedeutung der Ehe entsprechenden würdigen Form vorgenommen werden, und zwar an einem Ort, der sich innerhalb des Standesamtsbezirks der Gemeinde befindet und an dem die Eheschließenden persönlich anwesend sein müssen.
In einem weiteren Tagesordnungspunkt betreffend des barrierefreien Um- und Erweiterungsbaus des Limbacher Rathauses, beschloss das Gemeinderatsgremium die Vergabe für das Gewerk „Innendämmputz“ an die Firma Halter aus Heilbronn zum wirtschaftlichsten Angebot in Höhe von 108.215,03 Euro.
Auch die Dachsanierungsarbeiten an der Mehrzweckhalle Limbach wurden einstimmig vergeben an die Firma Hofmann aus Lauda-Königshofen zum wirtschaftlichsten Angebot von 551.656,48 Euro, wohl wissend, dass diese Sanierung noch durch Mittel aus einem Sonderförderprogramm, aus dem Ausgleichstock sowie aus BAFA-Mitteln gefördert wird. Baugesuche und Bauvoranfragen, die der Gemeinderat zustimmend zur Kenntnis nahm, stellte Georg Farrenkopf vor.
Und als Schlusspunkt beschloss das Gremium einstimmig die Annahme von Spenden in Höhe von insgesamt 3.000 Euro zur Verwendung einer Blühwiese, des zentralen Strom- und Wasseranschlusses am Schlossplatz für Veranstaltungen der Vereine, Wasserspender für die Grundschule sowie eines Gewaltpräventionskurses an der Gemeinschaftsschule Limbach.
