Künftige soll in Ravenstein ein Rettungshubschrauber stationiert werden. (Archivbild: pm)
Baulandtour 2025: Solidarität im angestrebten Verwaltungsverband
SPD-Baulandtour 2025 zeigt: Interkommunale Zusammenarbeit wird zur Überlebensfrage – Ravenstein setzt auf Solidarität statt Sonderrolle.
Ravenstein. (pm) Mit der Bildung eines gemeinsamen Gemeindeverwaltungsverbandes wollen die fünf RIO-Gemeinden ihre Zusammenarbeit auf eine neue Ebene heben. Vor diesem Hintergrund steht die traditionsreiche Baulandtour des SPD-Ortsvereins im Jahr 2025 unter dem Leitmotiv einer vertieften interkommunalen Kooperation. Das bewährte Prinzip des „Lernens vor Ort“ zu aktuellen Projekten wird um den Dialog über Perspektiven und konkrete Schritte für die neue Kooperationsform erweitert.
Bürgermeister Kilian begrüßt in Merchingen
Gastgeber jeder Etappe ist traditionell der Bürgermeister der besuchten Kommune. Nach den Stationen in Seckach (März) und Rosenberg (Mai) hieß nun Anfang August Bürgermeister und Kreisrat Ralf Kilian die Teilnehmer am Ravensteiner Rathaus in Merchingen willkommen. Mit dabei waren unter anderem der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins und Tour-Organisator Joachim Peters, die frühere Adelsheimer Kreis- und Stadträtin Heide Lochmann sowie aus Osterburken Altstadtrat Erhard Kolesinski und Stadtrat Klaus Vogel.
Ravensteins Besonderheiten und klare Haltung
In seiner Begrüßung stellte Kilian die Eigenheiten Ravensteins heraus: Die Kommune verfüge über die größte Fläche, die meisten Ortsteile und die stärkste Feuerwehr innerhalb der RIO-Gemeinden. Besonders sei zudem, dass sämtliche Kindergärten in kommunaler Trägerschaft betrieben würden. Trotz dieser Besonderheiten betonte Kilian ausdrücklich: „Ravenstein beansprucht keine Sonderrolle beim Zusammenschluss, sondern steht ohne Wenn und Aber hinter dem solidarischen Grundansatz.“
Investitionsstau und strukturelle Herausforderungen
Wie dringend notwendig ein enger Schulterschluss der Kommunen sei, verdeutlichte Kilian anhand des lokalen Investitionsstaus von rund 40 Millionen Euro. Ursache dafür sei die strukturelle Unterfinanzierung, etwa durch unzureichende Zuschüsse für Pflichtaufgaben und die Abschreibungspflicht nach neuem Haushaltsrecht. Auch in finanzieller Hinsicht werde die interkommunale Zusammenarbeit damit zur zentralen Stellschraube für die Zukunftsfähigkeit der Baulandkommunen.
Projekte vor Ort und bürokratische Hürden
Im Rahmen einer Rundfahrt wurden zentrale Projekte in Merchingen vorgestellt, darunter der geplante Neubau von Feuerwehrhaus, Bauhof und Bildungscampus. Am Standort für den künftigen Rettungshubschrauber erläuterte Kilian die erheblichen bürokratischen Hürden – selbst bei sicherheitsrelevanten Vorhaben. Auch die Gleichstrom-Erdkabelverbindung „SuedLink“ war Thema, die Strom aus dem Norden nach Süddeutschland transportieren soll.
Austausch in lockerer Runde
Weitere Stationen waren der Ravenstein-Rad-Rundweg, der Angelteich Ballenberg/Unterwittstadt sowie ein Beispiel für moderne Feldwegpflasterung. Den Abschluss bildete ein geselliger Austausch in „Werners Kneipe“ in Oberwittstadt. Hier konnten die zahlreichen Eindrücke sortiert und insbesondere die nächsten Schritte der interkommunalen Zusammenarbeit diskutiert werden.
Appell für eine solidarische Zukunft
Zum Abschluss zeigte sich Bürgermeister Kilian erfreut über das rege Interesse an Ravenstein und am Thema Verwaltungskooperation. Für SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Joachim Peters war die wichtigste Erkenntnis der bisherigen Tour-Etappen klar: „Nur über das gemeinsame Generieren von Einsparpotenzialen und Effizienzen lässt sich der notwendige Gestaltungsspielraum für die Baulandkommunen auch künftig sichern.“
